Umkehrung der Herstellung von Kunststoffen - Chemie?

1 Antwort

Hallo Bernd457658,
das funktioniert nicht allgemein so. Nicht immer sind die Monomere stabil genug um die Temperaturen und Bedingungen unbeschädigt zu überstehen.

Häufiger kommt da Pyrolyseöl bei raus das in Crackern als Feedstock verwendet werden und dann wieder zu verschiedenen Sachen aufbereitet werden kann.

Das gilt aber nur für Halogenfrei Polymere halogen haltige Polymere sind für sowas ungeeignet da zum einen die Beständigkeit der Anlage ein Problem ist und im Crackern sehr strenge Grenzwerte für Halogene gelten.

Bei Polykondensaten kommt auch eher die Pyrolyse zum Einsatz da einfach zu handhaben. Und bei der Hydrolyse ist die Aufbereitung der Monomere das heißt deren Trennung auch ein großes Problem.

Polyaddukte sind ja meistens Duroplaste und hier kommt eigentlich auch nur die Pyrolyse in Frage.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Viele Jahre beruflich damit beschäftigt.
Bernd457658 
Fragesteller
 23.11.2019, 16:15

Danke für deine Antwort. Ich habe mich nun noch etwas mehr mit dem Thema beschäftigt und bin zu folgendem Entschluss gekommen:

Für das Rohstoffliche Verwerten von Kunststoffen gibt es generell zwei Möglichkeiten.

  1. Solvolytische Verfahren (wie Hydrolyse), eingesetzt z.B. bei Polyester, Polyamid welche durch Kondensationsreaktionen entstehen.
  2. Thermische Verfahren (wie Pyrolyse, Hydrierung), einsetzbar bei jeder(?) Kunstoffart.

Vielleicht könntest du mich nochmals hierbei berichtigen, falls etwas nicht stimmt. Liebe Grüße!

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Seefuchs  23.11.2019, 16:29
@Bernd457658

In der Theorie stimmt das so wobei die Hydrolyse auch bei erhöhten Temperaturen ablaufen muss damit die Reaktion entsprechend schnell stattfindet und du musst das Polymer auch irgendwie Schmelzen oder in Lösung bringen um den Oberflächenkontakt zu haben.

Und deine thermischen Verfahren kannst du vom Prinzip bei jedem Kunststoff einsetzten. Dann schreitet aber die Praxis ein und Fragt wer würde das was hinten raus kommt einsetzen?

https://www.chemie.de/lexikon/Hamburger_Verfahren.html

Ich weiß nicht ob du die Quelle schon kennst. Ich weiß das es von PTFE aufgrund der hohen Entsorgungskosten inzwischen Anlagen gibt die kommerziell PTFE depolymerisieren. Das passiert im Werk Burgkirchen.

https://www.3mdeutschland.de/3M/de_DE/presse-de/pressemeldungen/ganzemeldung/?storyid=f29c372a-a0ce-4ba7-96b3-758490c120d4

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