Tipps fürs schauspielern?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Vollvafragt226!

Ich kann mir vorstellen, dass es dir schwerfällt, irgendetwas allein im Rampenlicht vor Publikum zu zeigen. Und dazu kommt, dass du etwas spielen sollst, das nicht du bist.

Folgende Vorschläge habe ich:

Eine Möglichkeit, dich an Publikum zu gewöhnen, besteht darin, dass du zu hause vorm Spiegel zunächst einen beliebigen Text leise vorliest und den Blick dabei knapp über deine Haare richtest, dir also nicht in die Augen schaust.

Dann machst du das Gleiche mit deinem Schauspiel-Text, falls du einen hast.

Oder du spielst vor dem Spiegel das, was du vor Publikum pantomimisch, also ohne Text spielen sollst, und achtest wieder darauf, dir dabei nicht in die Augen, sondern über deinen Kopf hinweg zu sehen.

Die andere Möglichkeit ist, dass du dir vorm Spiegel in die Augen siehst und verschiedene Gefühle spielst: Trauer, Freude, Enthusiasmus, Verstimmtheit, Zorn, Albernheit etc.

Dabei ständig den Augenkontakt halten.

Dies machst du ebenfalls mehrmals, bis es dich keine Anstrengung kostet, also spielerisch wird.

Nach diesen Übungen fällt es dir in jedem Fall leichter, vor dem "echten" Publikum zu spielen, entweder mit oder ohne Augenkontakt, so wie du es vor dem Spiegel getan hast.

LG

gufrastella

Vollvafragt226 
Fragesteller
 12.06.2022, 11:48

Vielen Dank für deine Antwort. Ich habe echt nicht damit gerechnet. Falls du selbst schauspielerst: woran denkst du während du spielst? Ich weiß die Frage klingt dumm, aber ich bin da immer ein wenig hilflos.

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gufrastella  12.06.2022, 15:50
@Vollvafragt226

Gern geschehen!

Ich habe meine Überlegungen aus beruflichen Erfahrungen im sprachtherapeutischen Bereich geschildert. Zum Beispiel wird als Methode bei Sprechunflüssigkeiten das absichtliche Stottern in Alltagssituationen eingesetzt, was so ähnlich wie schauspielern ist.

Es gibt, so denke ich, auch wieder verschiedene Möglichkeiten, sich mit der Rolle im Kopf auseinanderzusetzen. Entweder hilft es, sich möglichst eng mit der Rolle zu identifizieren, quasi in die Figur zu schlüpfen, nachdem man sich mit deren Situation, Gedankenwelt und Gefühlen beschäftigt hat. Oder es hilft, sich als SchauspielerIn zu fühlen, also die Ausübung als Beruf im Bewußtsein zu haben, einen Beruf, den man möglichst gut ausüben möchte, indem man beobachtete Verhaltenweisen, Gesichtsausdrücke, Bewegungs- und Haltungsformen, Sprechstil und Stimmhabitus sehr eng am Vorbild nachahmt.

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