Tilidin bei migräne?

13 Antworten

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Hallo Ckj88,

bei Migräne helfen die meisten Schmerzmittel nicht ausreichend. Tilidin hilft zwar normalerweise sehr gut bei starken Schmerzen, aber leider nicht bei Migränekopfschmerzen. Deshalb wird es bei Migräne auch nicht verschrieben.

Dein Hausarzt scheint sich mit Migräne nicht auszukennen. Gehe lieber zum Facharzt für Migräne, zu einem Neurologen.

Ich musste nach einem sehr Schmerzhaften Rippen-Serien-Bruch Tillidin einnehmen. Gegen die Rippenschmerzen hat es gut geholfen, gegen die Migränekopfschmerzen hat es nicht gewirkt. Ich hatte in dieser Zeit mehrere Migräneattacken…

Das empfohlene Akutmedikament bei Migräne ist ein Triptan. Es ist in seiner Wirkungsweise anders als die anderen Schmerzmittel. Es wirkt auch nur bei Migräne (und nicht bei allen anderen Arten von Schmerzen).

Eine entscheidende Wirkung der Triptane: Sie blockieren die Freisetzung von Nervenbotenstoffen (Neuropeptiden und Neurotransmittern), die eine lokale neurogene Entzündung an den Blutgefäßen des Gehirns auslösen können. Zudem können Triptane während der Migräneattacke die erhöhte Nervenaktivität in verschiedenen Gehirnzentren normalisieren und erweiterte Kurzschlüsse zwischen den Arterien und Venen des Gehirns (Anastomosen) wieder verengen, wodurch eine Normalisierung der Sauerstoffversorgung des Gehirns erreicht wird.
Während Schmerzmedikamente überall im Körper wirken, binden die Triptane im wesentlichen gezielt und selektiv an den Schaltstellen (5-HT1B und 1D-Rezeptoren), die an genau den Stellen des Gehirns lokalisiert sind, an denen die Krankheitsvorgänge der Migräne ablaufen.

https://schmerzklinik.de/service-fuer-patienten/migraene-wissen/anfallsbehandlung/grundsaetzliches/

Triptane sollten vom Facharzt verschrieben werden, denn es ist manchmal nicht so einfach das richtige Triptan herauszufinden. Nicht jedes wirkt gleich.

Hier sind die unterschiedlichen Triptane mit ihrer jeweiligen Wirkungsweise aufgelistet:

https://schmerzklinik.de/service-fuer-patienten/migraene-wissen/anfallsbehandlung/ueberblick/

Mein Rat: Lasse dich von einem (auf Migräne spezialisierten) Neurologen oder in einer Migräne-Schmerzambulanz beraten, welches Schmerzmittel für dich geeignet ist. Der Hausarzt ist dafür nicht der richtige Ansprechpartner – außer, um dir eine Überweisung dorthin auszustellen.

LG Emelina

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Emelina  23.09.2019, 21:45

Danke für den Stern :-)

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Was hast du schon alles probiert an Medikamenten? Generell wird in der Leitlinie nichts von einer Therapie mit Tilidin erwähnt. Bei unzureichendem Ansprechen auf Analgetika wird normalerweise eine Therapie mit Triptanen versucht. Wenn du auch darauf nicht ansprichst, wird eine Kombinationstherapie mit Triptanen und NSAR versucht. Wurde das alles bereits gemacht?

Die Therapie mit Opioiden sollte eigentlich der letzte Weg sein, wenn wirklich nichts anderes hilft.

Probier es einfach mal aus. Tilidin ist ein sehr gutes und starkes Schmerzmittel und wird erst dann verschrieben, wenn andere Schmerzmittel nicht helfen. Mir ist das nach einem Unfall, wo ich einen kaputten Arm hatte verschrieben worden und ich war sehr zufrieden damit. Ausserdem schädigt das im Gegensatz zu anderen Schmerzmitteln weder die Nieren noch das Herz.

Ich halte es schon für sinnvoll, aber würde Dir auf jeden Fall von der ersten Tabletten an auf deinen Konsum zu achten, da die schnell abhängig machen

Bei mir helfen "normale" NSAR garnicht, tillidin funktioniert, ist in meinem Falle aber glücklicherweise nicht nötig. Mir helfen Triptane ganz gut, also zum Bsp. Sumatriptan.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Ckj88 
Fragesteller
 13.09.2019, 11:41

Habe Triptane verschrieben bekommen als letztes haben irgendwie garnichts gebracht leider

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Vinarion1  13.09.2019, 11:49
@Ckj88

Okay. Migräne ist aber auch echt teuflisch, bin ja selbst betroffen. Ich habe das seit dem 4. Lebensjahr, und besonders schlimm während der Pubertät (mehr als 10 Attacken im monat). Was mir persönlich geholfen hat, die frequenz zu senken, war akupunktur, ich war sogar 3 Jahre lang komplett anfallsfrei, und habe seitdem nicht mehr wie 1 oder 2 Anfälle im Jahr. Und da bin ich durchaus auch selbst mit Schuld daran (zu wenig Schlaf oder zuviel Stress etc.). Leider ist aber auch akupunktur so n Ding, dem einen hilft es super, dem anderen kaum oder garnicht.

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