Themen für den Religionsunterricht
Hallo zusammen!
Ich werde für eine sehr gemischte Gruppe von jungen Erwachsenen ab 16 Jahre Religionsunterricht geben. Zwar gibt es einen Lehrplan, der ist zum Glück sehr offen gestaltet, sodass mir im Prinzip freigestellt ist, welche Themen behandelt werden.
Die Gruppen bestehen hauptsächlich aus Mädchen/Frauen, ca. 2/3 sind ohne jede Konfession oder Religion, dieser gegenüber offen und interessiert. Ein Drittel katholisch.
Natürlich habe ich eine Menge Themenideen, werde selbstverständlich auch die "Schüler" fragen, welche Themen sie interessieren, dennoch würde ich gerne wissen, welche Themen für euch wichtig wären. Welche Themen hättet ihr gerne im Religionsunterricht behandelt, was haltet ihr für wichtig, was ist immer zu kurz gekommen? Hilfreich wäre für mich, wenn ihr in Klammern dazuschreibt, ob ihr christlich getauft seid, anderweitig religiös gebunden oder religions"frei" seid - natürlich müsst ihr das nicht! Mir ist bewusst, dass das eine sehr heftige Diskussion auslösen kann, möchte aber betonen, dass es mir wirklich nur um eine reine Themensammlung geht, gerne mit kurzer Begründung, warum gerade dieser Themenkomplex!
Damit würdet ihr mir wirklich helfen - und den Schülern und Schülerinnen vielleicht auch, indem ihr an richtig gutem Religionsunterricht für diese Gruppe mitwirkt.
:-)
22 Antworten
Also, wir sind jetzt neu in der Fachoberschule zusammen gekommen als Katholische Gruppe und unsere Hausaufgabe ist es Themen für den Unterricht raus zu suchen. Also ich hab da so einiges, was mir persönlich wirklich wichtig ist: - Tod (das ist so ein Thema was mich interessiert, weil ich selbst schon viel damit zu tun hatte..) - Atheismus: weltanschauliche Grundauffassung, dass es Gott nicht gibt. (ist mir persönlich wichtig, weil ich mich dazu doch schon ziemlich hingezogen fühle..) - Homosexualität >> "Wie steht die Kirche dazu?" - Missbrauch von Kindern (ist mir im Moment brennend wichtig grade im katholischen.. weil es einfach ein Thema ist, was diskutiert werden MUSS!! und nicht unter den Tisch fallen sollte! - Ökumene (ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass die Hälfte der Klasse nicht weiß, was das ist!!) - Verhütung -> Was hat der Papst bloß dagegen?!
Das ist so das, was mir eingefallen ist und was mir für wichtig erscheint! :)Unsere Gruppe besteht aus 15 Leuten im Alter von 16 - 20 :)
Ich bin Muslim, für einen Religionsunterricht in dieser Altersstufe wäre das beste Thema:
Über die Unterschiedlichen Gottesvorstellungen in den Religionen zu sprechen.
Da dieses Thema das denke ich wichtigste bei Religionen überhaupt ist.
Eine Video über die Islamische Gottesvorstellung:
Hier der erste Teil, 2te und 3te dann bei YouTube....
Auf eure Diskussion geh ich mal nicht weiter ein (außer dass ich es gut find, dass ihr nicht ausfällig werdet, sondern "vernünftig" diskutiert, wenn auch aus völlig unterschiedlichen Richtungen).
Mit unterschiedlichen Religionen werden wir uns in jedem Fall beschäftigen. Dazu werden wir eine Kirche besuchen (wie gesagt, 2/3 sind ohne Konfession und dort noch nie gewesen), die Moschee hier im Ort und auch mit dem Imam sprechen, ebenso mit dem Rabbi hier vor Ort und uns die Synagoge ansehen. Ob ich auch in den Königssaal mit den Schülern gehe, weiß ich noch nicht. Ich kenne die Pressesprecherin der Zeugen hier vor Ort ein bisschen und könnte mir durchaus vorstellen, dass das auch sehr interessant sein kann.
Moschee und Synagoge stehen auf jedenfall mit auf dem Plan. :-)
Das nennen wir ja auch die erste Säule des Islam, nämlich Tauhid/Einheit Gottes, aber sicherlich gibt es im deutschen Religionsunterricht viele Fehlinformationen über den Islam, ich würde gern mal Mäuschen spielen. Ich hatte garkeinen Religionsunterricht denn ich muss irgendwie zur Richtigen bzw. Falschen Zeit zur Schule gegangen sein, aber ich kann mich erinnern das sie es 1Jahr nach unserer Klassenstufe eingeführt haben.
Weil ich an keinen Gott glaube ;) Ich wüsste nicht warum ich an einen Gott glauben sollte, ich wüsste nicht was mir der Glaube oder Religion bringen sollten. Ich bin fest davon überzeugt, dass man keinen Gott braucht um ein gutes Leben führen zu können, also bin ich ein Atheist.
Danach ist nichts und gibt es nichts. Wenn ich tot bin, dann existiere ich nur noch in Erinnerungen von Menschen, die mich kannten. An Seelen und Geister glaube ich nicht. Zufall ist schwieriger. Was ist Zufall? Münzwurf zB betrachte ich als pseudozufällige Ereignisse.
Woher willst du wissen das es danach nichts gibt? Das kannst du nicht mit absoluter gewissheit sagen! Denn es ist ja noch niemand zurück gekommen und sagte danach gibt es nichts mehr!
Das Thema oben besprechen wir ein andern mal denn ich bin schon relativ müde da lässt meine Artikulationnnnnn nach ;-)
Es kann auch sein das ich wieder ein paar Tage nicht da bin denn ich ziehe gerade um und hab eigentlich sehr viel zu tun, aber naja...
Ausserdem wer bist du??? Nur dein Körper und dein Gehirn??? Wenn man einen Teil entfernt bist du ja trotzdem noch du selbst, auch wenn du vielleicht nicht mehr laufen oder sprechen kannst, aber dein Ich bleibt immer dasselbe, mal Nachdenklicher, mal weniger, mal Todtraurig, oder Überglücklich aber trotzdem du selbst! Also Nur Körper und Gehirn kann nicht sein denn sonst würde ein Teil deiner Persönlichkeit mit dem Körperteil fehlen!
Natürlich fehlt mir dann ein Teil meiner Persönlichkeit. Wenn ich zB ein Musiker bin und keine Hände mehr habe, dann kann ich keine Gitarre mehr spielen, dabei ist Gittarespielen vll Teil meiner Persönlichkeit. Etwas an Gehirn durch Tumor oder ähnliches zu verlieren kann noch kritischer werden. Es ist halt die Frage des einzellnen, wie man mit dem Verlust umgeht und ob man freunde und familie hat, die einem helfen. Aber Gott muss da nicht unbedingt im Spiel sein.
Hallo, meine Antwort geht vielleicht etwas an deiner Frage vorbei, könnte aber trotzdem hilfreich sein: Sehr gut finde ich die Möglichkeit, die Mädchen zu fragen, welche Themen sie interessieren. Weiter würde ich auch provokativ (= hervorrufend!) Themen anbieten, vor allem Themen, die mir selbst etwas bedeuten, denn dann stehe ich auch persönlich hinter dem, was ich sage. Nun etwas zur Methodik: Früher gab es die Unterscheidung zwischen Bibelunterricht undKatechismusunterricht. Beide Formen gehen heute etwas an der Zeit vorbei, da die Interessen anders liegen. In den 70er-Jahren war es progressiv, einen sog. problemorientierten Unterricht anzubieten. Das führte dazu, dass der Religionsunterricht sich oft zu einem reinen Sozialkundeunterricht verschob. Inzwischen gibt es einen Unterricht, der auf dem Prinzip der Korrelation basiert, das heißt: Ich gehe von einer Fragestellung der Teilnehmer, von einer religiösen Frage, einem persönlichen Problem oder sogar einer Glaubenserfahrung aus, arbeite zunächst in diesem Bereich und frage dann nach, welche ähnlichen Erfahrungen und Lösungen es bei anderen Menschen gibt. Für den Deutschunterricht wäre das ein Vergleich mit Literatur allgemein. Für den Religionsunterricht bietet sich dann natürlich die Bibel an. Das bedeutet: Ich bringe die Erfahrung der Menschen dort mit meinen Erfahrungen in Korrelation. Umgekehrt kann ich, wenn das Interesse besteht, auch von einem Bibeltext ausgehen, darf aber nicht dabei bleiben, sondern stelle dann die Verbindung zu meiner persönlichen Erfahrung her. Klassisches Beispiel: Erlebnis von Mangel, Unterdrückung, Mobbing, Gewalt im Vergleich zur Situation der Israeliten in Ägypten und die Rettung.
ich bin selbst schülerin und fande bei unserem religionsunterricht die folgenden themen sehr interessant: -leben nach dem tod? -schwangerschaftsabbruch/ab wann kann man von einem lebenden mescnhen sprechen? -sinn des lebens, eignene perönlichkeit finden -liebe (homosexualität, definition des "perfekten partners", die meinung der kirche zu themen wie abtreibung, verhütung, homosexualität etc) -judentum /judenverfolgung (aber achtung: dieses thema könnte langweilig werden, wenn es schon in anderen fächern zigmal durchgenommen wurde und zu ausführlich behandelt wird.)
auch die traumreisen, die unsere religionslehrerrin öfters mit uns gemacht hat, sind sehr gut angekommen.
Darf ich fragen, wie alt Du warst, als ihr z.B. diese Traumreisen gemacht habt? Und wie groß war die Gruppe? Ist das Deiner Ansicht nach eher was für den Beginn des Tages gleich früh oder eher zum Ende des Schultages?
Entschuldige, dass ich so neugierig bin. Ich habe selbst schon viel mit Traumreisen gearbeitet, bin in einer neuen Gruppe aber jedesmal total unsicher und denke, dass mir das auch jeden Moment total um die Ohren fliegen kann. :-)
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Ach ja, zu den anderen Themen: Das sind sehr gute Vorschläge, die z.T. auch durch den Lehrplan vorgesehen sind - gut, dass das auch von Dir als Schülerin als wichtig angesehen wird. :-)
das mit den traumreisen war im letzten schuljahr, als ich in der 10. klasse (gymnasium) war. die genaue anzahl weiß ich nicht, aber ich glaube, wir waren eine gruppe von ca 25 schüler. ich würd die traumreisen eher zum ende des schultages empfehlen, weil man ,zb. nach einer langweiligen deutschstunde oder schweren mathestunde, eher eine entspannung gebrauchen könnte, als kurz nach dem aufstehen ;) unsere lehrerin hat uns vorher aber auch ersteinmal gefragt, ob wir überhaupt zu so etwas lust hätten und natürlich vorrausgesetzt, dass wir uns dann wirklich auf die traumreise konzentrieren. bei uns hat das gut geklappt und war eine tolle abwechslung zu den sonst so trockenden schulalltag.
Danke für die Ergänzung! Das macht mir ein bisschen Mut, das evtl. auch mal wieder auszuprobieren. :-)
Ich habe mal die berühmte Pillen-Enzyklika gelesen und ich muss sagen, der Mann hatte Recht. Oft werden die Originaltexte der Päpste oder Bischöfe nur sehr verkürzt wiedergegeben, es lohnt sich, mal einen Blick in das Original zu werfen. Warum hat er das gesagt, welche Argumente hat er angeführt, was ist davon heute noch für uns gültig.
Römisch-katholisch, getauft und aufgezogen. ;-)
Ok, das ist ein guter Hinweis. Auch ein Punkt in dem ich mir unsicher bin: Inwieweit die originalen Texte (Enzykliken oder andere Verlautbarungen von BK und Heiligem Stuhl) interessant sind. Ich denke, dass ich sie ab und an mit einfließen lassen werde.
Danke für die "Ermutigung". :-)
Islam hatten wir in der Schule auch. Da haben wir jedoch nicht solche Videos geguckt, die irgendwie bisschen wie Anleitungen für Muslime ist, haben wir über die 5 säulen des islams, Koran etc. gelesen und gesprochen.