Stimmt es dass Vögel dafür gesorgt haben dass auf der Welt Bäume wachsen konnten, weil Sie Körner gegessen und wo anders ausgestoßen haben, die dann wuchsen?

13 Antworten

Das kann man nicht pauschalisieren. Es gibt auch andere Tiere, die Baumfrüchte essen und die Samen woanders ausscheiden. Bei anderen Bäumen reicht eine Windböe, um die Samen weit genug zu verteilen (z.B. Pappeln oder Ahorn).

Ja. Das stimmt.

Samenfressende Vögel helfen dabei, solche Pflanzen zu verbreiten.

Dabei werden aus ganz verschiedenen Gründen, die unverdauten Samen ausgeschieden und finden dann an anderen, manchmal weit entfernten, Orten Verbreitung.

Manche Früchte schützen sich, und werden so nicht verdaut.

Zum Beispiel eine Kirsche hat einen unverdaulichen Kern.

Andere, wie zum Beispiel Hirse, werden in der Regel vollständig verdaut.

Aber auch Vögel bekommen durch Störungen der Verdauung manchmal Durchfall und scheiden dann noch unverdaute Hirsekerne aus.

Mit besten Grüßen

gregor443

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Dass Vögel manche Samen unversehrt wieder ausscheiden können, liegt daran, dass ihr Verdauungstrakt sich in der Tat erheblich vom Menschen unterscheidet. Vögel brauchen eine sehr schnelle Verdauung, damit der Ballast sie beim Fliegen nicht behindert, sie müssen leicht sein.

Da Vögel keine Zähne haben, können sie Nahrung nicht kauen. Vögel haben einen Kropf und einen Kaumagen (Muskelmagen), mit deren Hilfe Nahrung eingespeichelt und zerkleinert werden kann. Der Kropf ist eine Erweiterung der Speiseröhre. Hier wird die Nahrung gelagert und eingeweicht.

Der Magen der Vögel teilt sich eigentlich in zwei Abschnitte. Der Drüsenmagen produziert (wie der Magen des Menschen) Verdauungsstoffe und Magensäure. Dahinter liegt der aus kräftigen Muskeln bestehende Kaumagen, der für das Zerkleinern der Nahrung zuständig ist. Dabei zieht sich der Magen immer wieder zusammen, wodurch harte Nahrung (z.B. Körner) mit Hilfe von kleinen Steinchen, die von den Vögeln geschluckt werden, zerrieben wird.
Nicht immer schafft der Kaumagen, die Schale harter Körner aufzubrechen und die Nährstoffe des Samens zu gewinnen. Für beerenfressende Vögel ist die Samenumhüllung(Fruchtfleisch) deshalb oft interessanter und nahrhafter als der Samen selbst. Viele Pflanzen setzen übrigens auf diese Verbreitungsstrategie, sie bieten dem Verbreiter etwas Leckeres an und bekommen dann dafür den Samen transportiert.

Der Darm des Vogels ist übrigens extrem kurz. Hier findet nur die Nährstoffaufnahme statt.Sie nehmen sich nicht die Zeit den Kot zu verfestigen und Wasser zu resorbieren, deshalb ist ein Vogelschiss immer flüssig.

Nicht nur Vögel, alle möglichen Tiere helfen den Pflanzen bei der Ausbreitung ihrer Samen. Man nennt das auch Zoochorie. Manche Tiere breiten die Samen unbeabsichtigt aus. Die Früchte sind klebrig oder haben Widerhaken und verhaken sich im Fell oder im Federkleid.

Die meisten Pflanzen, deren Samen von Tieren ausgebreitet werden, locken die Tiere jedoch gezielt an. Sie stecken wertvolle Energie in die Produktion zucker-, eiweiß- oder fettreicher Früchte. Das ist sozusagen die Bezahlung für den Dienst, den die Tiere ihnen erweisen. Doe Tiere nehmen die Früchte auf. Sie fressen deren Fruchtblätter, die eigentlichen Samen sind oft unverdaulich und werden mit dem Kot ausgeschieden. Manche Samen benötigen sogar die Passage durch den Verdauungstrakt, um überhaupt keimen zu können. In ihren Fruchtblättern sind oft keimhemmende Substanzen wie z. B. Fruchtsäuren eingelagert.

Anere Tiere ernähren sich von den Samen selbst. Das ist fûr die Pflanze erst einmal nachteilig. Eichelhäher etwa fressen v. a. Nüsse, Eicheln und andere hartschalige Früchte. Aber die Häher legen sich im Herbst Vorräte an und verstecken die Samen dafür. Nicht jedes Versteck finden die Vögel wieder und so bleiben genügend Samen übrig, die auskeimen und irgendwann einmal zu einem großen Baum heranwachsen werden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Vögel verbreiten Samen auf mehrere Arten

  • Sie fressen Früchte und scheiden die Samen woanders aus...
  • Sie werden anhaftende Samen erst woanders wieder los (Musterbeispiele sind dabei Wasserpflanzen und Misteln - deshalb haben Mistelbäume meist ganz viele Misteln - auch wenn du nach Bäumen fragtest...)
  • Und sie tragen die Samen weg und verbuddeln sie sogar - Google mal nach Hähersaat...
Woher ich das weiß:Berufserfahrung
myotis  07.06.2022, 18:01

Vögel sind aber nicht die einzigen Tiere, die bei der Verbreitung helfen - auf allen drei genannten Wegen...

...und es gibt v. a. über Wind, Schwerkraft und Abschwemmen noch andere Verbreitungsmechanismen...

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