Stimmt es, dass Medizin eines der einfachsten Studienfächer ist?
Meine Schwester möchte Medizin studieren. Laut einem mir bekannten Professor kann fast jeder Medizin studieren (wenn er fleißig ist). Im Gegensatz zu Studenten anspruchsvoller Studiengänge wie Mathe, Physik oder Maschinenbau müssen Medizin-Studenten lediglich gut auswendig lernen können/fleißig sein. Logisches Denken/Intelligenz wird nicht vorausgesetzt.
Ich erinnere mich an einen Medizin-Studenten, der Probleme hatte, einen Schrank nach Anleitung aufzubauen. Zu Beginn dachte ich, er macht Witze bzw. er verarscht mich, aber er war tatsächlich nicht in der Lage, den Schrank aufzubauen. Trotz guter Erklärung wusste er nicht, wo die Teile hingehören. Ich war ehrlich gesagt geschockt, aber ich dachte mir, dass er nur eine Ausnahme ist. Heute habe ich von meinem Vater erfahren, dass sein ehemaliger Kommilitone (Studien-Kollege) bereits bei der ersten Maschinenbau-Prüfung durchgefallen ist. Er wurde exmatrikuliert und studierte daraufhin Medizin. Heute ist er als Hausarzt tätig.
Nun stellt sich für mich so langsam die Frage, ob Medizin tatsächlich so einfach ist. Hat jemand von euch Erfahrungen?
11 Antworten
Das ist ziemlich wahr - Medizin ist sehr viel Auswendiglernen. Allerdings ist Auswendiglernen auch nicht unbedingt einfach. Und ein Stückchen mehr als nur Fleiss braucht's dann schon. Oder anders: Mit Intelligenz kann man sich viel Lernen sparen.
Zur unserer Verteidigung: Es gibt auch Medizinstudenten, die Schränke aufbauen können - genau wie's auch Studenten anderer Fächer gibt, die das nicht können (ein Freund hat Physik studiert und kann die einfachsten Sachen im Alltag nicht. Auswendig gelernt hat er aber auch)
Im Übrigen ist die Zulassung zum Studium nicht so locker.
Ich habe einen Freund, der hat Maschinenbau zu Ende studiert, parallel dazu Physik studiert und wurde dann letztendlich Mediziner. In allen 3 Fächern hat er hervorragend abgeschnitten.
Wie muß ich das nun einordnen?
Er hilft mir übrigens bei handwerklichen Dingen, wenn ich mal in meiner Wohnung Probleme habe. Er ist auf der anderen Seite aber auch ein hervorragender Diagnostiker.
Das verwundert mich doch sehr, denn laut Deiner Abqualifiktionen dürfte dieser Freund doch keine seiner erlernten Fähigkeiten beruflich ausüben.
Nur zur Erinnerung: Chirurgen z.B. sollten handwerkliches Talent haben, denn bei ihren Operationen bedarf es einer absolut abgestimmten und überaus präzisen Arbeitsleistung, die auch mit entsprechenden Berechnungen einhergeht. Logisches Denken ist da absolute Voraussetzung.
Ich denke, Du hast da mit den typischen Vorurteilen gearbeitet, die sehr häufig bei den naturwissenschaftlich Studierenden gegeben sind, meist gegenüber den Geisteswissenschaftlern.
Das Schöne ist ja nur, dass sich die Naturwissenschaftler untereinander auch nicht grün sind. So können zum Beispiel die Studierenden der Elektrotechnik die Physiker nicht leiden und umgekehrt. Es gäbe da noch ein paar andere Beispiele.
Wenn Deine Schwester nun Medizin studieren wird, dann wirst Du sicher feststellen können, wie es sich richtig verhält mit den Medizinern.
Und, wenn sie dann als Ärztin keinen Schrank aufstellen kann, so ist das ja gar kein Problem. Als Frau findet sie sicher einen Maschinenbauer, der ihr mit Freude und Leidenschaft beisteht, um das Schrankungeheuer zum Stehen zu bringen.
Als Frau findet sie sicher einen Maschinenbauer, der ihr mit Freude und Leidenschaft beisteht, um das Schrankungeheuer zum Stehen zu bringen>
sehr schön ausgedrückt , so hat doch alles im leben seine berechtigung :-)
Bereits zu Anfang benötigt man gute Chemie- und Physikkenntnisse. Das ist also Quatsch.
Nein stimmt nicht. Außerdem wenn man fleißig ist schafft man genau so mathe oder physik.
medizinstudium ist schwer, weil komplex und ein arzt muss zeit seiner beruflichen aktivität sich immer wieder weiterbilden.