Steht es in der Bibel dass man nicht alles glauben soll?

12 Antworten

Nein, hätte Gott wirklich ein Buch schreiben lassen, hätte er da nur zwei Sätze reingeschrieben: Tut keinem was, dass ihr selber nicht mögt. Und lasst alle das Leben leben, was sie glücklich macht, sofern sie niemandem damit schaden

Damit ist alles abgedeckt was dazu beiträgt, das unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Denkweisen friedlich miteinander leben können. Die Sätze sind für jeden verständlich und niemand muss sich mehr wegen verschiedenen Interpretationen von Glaubensbücher die Köpfe einschlagen.

Steht es in der Bibel dass man nicht alles glauben soll?

So kann man es wohl sehen, wenn man an Matthäus 24,23-24 denkt.

Meines Wissens nein, aber ich halte es für sehr wichtig, sich klar zu machen, dass es anfangs die eine Bibel gar nicht gab. Zunächst bestand sie aus sehr vielen Büchern, und die wurden durch Menschen, und nicht durch den Lieben Gott, zu einem einzigen Band zusammengefasst. Das meiste ist symbolisch zu deuten, und viele Vorurteile gegenüber Minderheiten z.B. haben sich da im Lauf der Zeit erst eingeschlichen. Die Inspiration zum Schreiben der Bibel kam (vielleicht) von Gott, aber das Niederschreiben der Endbibel ist Menschenwort und nicht Gottes Wort. Das hat seinerzeit schon die inzwischen verstorbene und von mir sehr geschätzte Theologin Uta Ranke-Heinemann hervorragend in Podiumsdiskussionen erklärt.

Die Bibel ist für mich Gottes wahres Wort und Offenbarung für uns Menschen!

Ein paar Argumente für die Bibel:

Empfehlenswert zur Frage ist auch dieses Buch von Dr. Roger Liebi (hier kostenlos als PDF-Datei): Die-Bibel_absolut-glaubwürdig.pdf

Ich antworte dir als gläubiger Christ.

Es gibt für mich mehrere Gründe dafür, dass die Bibel die Schrift ist, mit der sich Gott uns offenbaren wollte und es immer noch will. (insofern wir bereit dazu sind unser Herz für Gott zu öffnen)

Ich möchte dir diesbezüglich gerne mal diesen Artikel zitieren, weil er meine Sichtweise dazu super zusammenfasst:

Die Bibel ist für den christlichen Glauben sehr wichtig. Alles, was wir an entscheidenden Dingen über Jesus wissen, erfahren wir aus der Bibel.
Und Jesus ist der Mittelpunkt des christlichen Glaubens. Darum ist es wichtig zu fragen, wie wir mit der Bibel umgehen können: Ist sie vertrauenswürdig? Ist sie historisch glaubwürdig? Sind die Texte nicht im Laufe der Zeit verfälscht worden?
Was sagen Historiker über die Bibel?
Wenn wir auf das Neue Testament schauen, lassen sich aus historischer Sicht einige interessante Entdeckungen machen. Ein Historiker, der alte Texte erforscht, schaut sich zum Beispiel zwei Dinge an: Welche möglichst alten Abschriften sind erhalten? Und wie gut können diese Texte die Ereignisse wiedergeben?
Welche frühen Texte existieren noch von der Bibel?
Vom Neuen Testament existieren noch etwa 5700 Fragmente, die aus ganz verschiedenen Quellen stammen. Mit verschiedenen wissenschaftlichen Methoden kann ihr Alter bestimmt werden, einige stammen aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Diese Teile stimmen so gut mit den heutigen Ausgaben der Bibel überein, dass die Behauptung, der Text der Bibel wurde im Lauf der Zeit verfälscht, wissenschaftlich nicht tragbar ist. In den 1940er Jahren wurden die bisher ältesten biblischen Schriften in Qumran gefunden. Sie stammen aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. und sind aus dem Alten Testament. Auch sie stimmen mit dem heutigen Text überein. Bei Shakespeare hingegen, der viel näher an unserer Zeit gelebt hat, gibt es große Verwirrung um einige seiner Stücke. Das häufige Abschreiben seiner Texte hat dazu geführt, dass nicht mehr klar ist, welche Formulierungen dem Original entsprechen. Bei der Bibel hingegen erkennen Historiker eine sehr große Übereinstimmung der heutigen Ausgaben mit den frühesten erhaltenen Kopien.
Aber wie gut geben die Texte die Ereignisse wieder?
Die Texte sind nicht sofort nach den Geschehnissen aufgeschrieben worden. Jesus hat viel gepredigt und seine Jünger haben sich vieles gemerkt. So war es damals Tradition. Daher kommt der Einwand, dass vieles, was in der Bibel steht, nicht das ist, was Jesus wirklich gesagt hat.
Tatsächlich ist es aber so, dass zwischen der Zeit in der Jesus gewirkt hat (etwa das Jahr 30) und der Abfassung der Texte nur etwa 20 bis 40 Jahre liegen. Das war zu einer Zeit, in der viele Menschen noch gelebt haben, die bei den Ereignissen dabei waren. Die hätten Einspruch erheben können. Paulus schreibt im 1. Korintherbrief (eines der ersten Schriftstücke), dass Jesus nach seiner Auferstehung mehr als 500 Menschen erschienen ist, „von denen die meisten noch leben“ (1. Korinther 15,6). Es gab also damals noch mindestens 251 Augenzeugen!
Über die Auferstehung selbst kann aus historischer Sicht sogar noch viel mehr ausgesagt werden.
Äußere und innere Glaubwürdigkeit
Das, was Wissenschaftler über die Bibel erforschen können, nenne ich äußere Glaubwürdigkeit. Sie klären, was über die Glaubwürdigkeit der Bibel „von außen betrachtet“ zu sagen ist? Auf der anderen Seite gibt es auch das, was ich die innere Glaubwürdigkeit nenne. Wer die biblischen Texte liest kann diese entdecken und erleben.
Die Bibel ist eine Sammlung von 66 verschiedenen Büchern von mindestens 40 verschiedenen Autoren, die über mehrere tausend Jahre hinweg entstanden ist. Trotzdem enthält sie eine große, zusammenhängende Geschichte. Diese Geschichte erzählt, dass Gott die Menschen erschaffen hat, wie wertvoll sie in seinen Augen sind und was er tut, um mit den ihnen in Beziehung zu treten.
Diese Geschichte enthält tausende Vorhersagen und Versprechen Gottes (Prophezeiungen), von denen schon viele eingetreten sind. Eines dieser Versprechen war, dass Gott seinen Sohn Jesus als Mensch in die Welt senden würde, um uns zu retten und damit wir sehen und erleben können, wie Gott ist.
Mit der Bibel können wir Gott erleben
Jesus kann uns zum Vorbild werden, wie wir mit der Bibel umgehen können. Ihm war seine Bibel, damals gab es nur das was wir heute Altes Testament nennen, sehr wichtig. Wahrscheinlich kannte er es sogar auswendig. Er wusste, dass darin die Geschichte Gottes mit den Menschen aufgeschrieben war und dass er mit den Schriften Gott erfahren konnte. Die ersten Christen waren davon überzeugt, dass Gott durch die Bibel spricht (vgl. 2. Timotheus 3,16).
Genauso wie Jesus kannst du mit der Bibel umgehen! Er hat darauf vertraut, dass Gott sich selbst in den Worten der Bibel zeigt, also offenbart. Er hat viel gebetet und oft über die Texte nachgedacht. Und er hat die Menschen aufgefordert auszuprobieren was er gesagt hat und dabei herauszufinden, ob es wirklich stimmt (vgl. Johannes 7,17).
Wenn dir manches in der Bibel seltsam vorkommt, dann lass dich davon nicht abschrecken. Bete jedes Mal bevor du Bibel liest, dass Gott dir etwas von seinen Ideen zeigt. Und dann frage dich: „Was sagt mir dieser Text über meine Beziehung zu Gott?“.
Gott will mit dir Zeit verbringen und dir zeigen, was er über dich und dein Leben denkt und welche Wege für dein Leben gut sind. Die Bibel hilft dir dabei, mit Gott Kontakt zu haben.
Mach es wie Jesus und erforsche die Bibel. So lernst du nach und nach immer mehr kennen, welche Wahrheit dir Gott mit der Bibel zeigen will.

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Viktor1  29.04.2023, 12:07
Alles, was wir an entscheidenden Dingen über Jesus wissen, erfahren wir aus der Bibel.

Unsinn - wir erfahren es aus dem NT. Diese ist Teil der Schriftensammlung Bibel aber eben nicht DIE Bibel.

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xxScarface1990  29.04.2023, 12:17
@Viktor1

Da sagt Jesus im neuen Testament aber was anderes!

Ihr erforscht die Schriften (Jesus nimmt damit Bezug auf das alte Testament), weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu ha­ben; und sie (also die Schriften) sind es, die von mir Zeug­nis geben. Johannes 5:39

Ein weiterer Vers (von mehreren):

Und er (Jesus) begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezieht. Lukas 24:27

Ich kann mit dir da nicht übereinkommen.

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Viktor1  29.04.2023, 12:32
@xxScarface1990
Ihr erforscht die Schriften (Jesus nimmt damit Bezug auf das alte Testament), weil ihr meint,

Eben - die meinten das. Außerdem sind die "Worte Jesu" im Johannesevangelium nicht von Jesus sonder von Johannes gedacht, formuliert.

Und er (Jesus) begann bei Mose

Genau - seine Ansprechpartner waren die in der Schrift ivolvierten Juden welche den Messias erwarteten. Christen hatten keinen Bezug dazu.

Ich kann mit dir da nicht übereinkommen.

Kannst du auch nicht, weil er meine Aussage garnicht berührt.

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xxScarface1990  29.04.2023, 12:36
@Viktor1

Das sehe ich völlig anders, aber das kannst du natürlich alles gerne so sehen, wie du es sehen möchtest!

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xxScarface1990  29.04.2023, 13:26
@xxScarface1990
Das sehe ich völlig anders, aber das kannst du natürlich alles gerne so sehen, wie du es sehen möchtest!

Ich beziehe mich damit vor allen Dingen auf deinen ersten und dritten Absatz. Deinen zweiten Absatz (also damit meine ich den:

Genau - seine Ansprechpartner waren die in der Schrift ivolvierten Juden welche den Messias erwarteten. Christen hatten keinen Bezug dazu.

)

lass ich mal einfach mal insofern unkommentiert so stehen, als dass ich lediglich anmerken möchte, dass es auch schon damals Nachfolger Christi gab, die durchaus mit der Schrift vertraut waren.

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Viktor1  29.04.2023, 13:47
@xxScarface1990
schon damals Nachfolger Christi gab, die durchaus mit der Schrift vertraut waren.

Klar doch, was denn sonst. Die Anhänger Jesu waren alles gläubige Juden und oft mit der Schrift vertraut. Deswegen konnte sie Jesus auch damit ansprechen in dem Sinne - "seht mal her , in euren Schriften steht Dies oder Jenes auch schon."

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xxScarface1990  29.04.2023, 14:14
@Viktor1
Die Anhänger Jesu waren alles gläubige Juden 

Ich würde sagen, dass es damals zumindest unter den Samaritern (wenn nicht auch noch von wo anders) mit Sicherheit Leute gab, die nicht Juden waren und ihm anhangen. (Ich denke da zum Beispiel an den Samariter, den Jesus vom Aussatz geheilt hatte (Lukas 17:15-19) oder zum Beispiel auch an die Samariterin, die Jesus am Brunnen getroffen hatte)

Deswegen konnte sie Jesus auch damit ansprechen in dem Sinne - "seht mal her , in euren Schriften steht Dies oder Jenes auch schon."

Das stimmt und das hat Jesus mit Sicherheit in dem Glauben getan, dass er daran geglaubt hat, dass die Schriften wirklich Zeugnis über ihn geben. Sonst wäre er ein Lügner gewesen, was er meinem Glauben nicht gewesen ist. (weil er uns als jemand, der völlig unschuldig ist, von unserer Schuld erlösen wollte) Das heißt also, dass er auch beispielsweise die folgenden Worte genauso gemeint hat:

Er aber sagte ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch geredet habe, als ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden muss, was im Gesetz Moses und in den Propheten und den Psalmen von mir geschrieben steht. Da öffnete er ihnen das Verständnis, damit sie die Schriften verstanden, Lukas 24:44‭-‬45

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