Stammen die Polen von den Mongolen ab?

11 Antworten

klar - und wir von den Neanderthalern, was man immer noch am Gang sehen kann... bitte keine Pauschal- oder Vorurteile. In jedem Land gibt es solche - und solche...

Also ich habe auch schon sehr dicke Bretter vor einheimischen Deutschen Köpfen bestaunen dürfen.

Ich bin ethnischer Pole, eine Urgroßmutter war Deutsche aus dem Berliner Raum. Deutsche haben ein unglaublich ignorantes Verhältnis zur eigenen Geschichte. Die deutsche Identität ist wie jede Identität moderner Nationen etwas viel künstlicheres. Deutschland gab es ja so nicht und die deutschen Sprachen drifteten kräftig auseinander. Nehmen wir Preußen. Das Wort selbst entstammt einem baltischen Volk. Der deutsche Ritterorden, der die Fresse poliert aus der Levante zurückgekehrt über Ungarn(wo sie vom ungarischen König vertrieben wurden), wurde vom polnischen König mit Land ausgestattet und verpflichtete sich im Gegenzug die Prussen zu christianisieren. So kamen die Preußen überhaupt in diese Gebiete wie Königsberg, die zuvor Heimat von baltischen Völkern waren. Jedenfalls bauten die Ritter ihre Macht eher aus und wurden vom polnische König immer wieder mit Zwang an ihre Lehenstreue zur polnische Krone erinnert. Das kippte Jahrhunderte später als Polen innenpolitisch zusammenbrach und geteilt wurde, etwa zu der Zeit begann der Aufstieg Preußens zur europäischen Macht.

Auf diesen Gebieten heirateten auch deutschsprachige und polnischsprachige Menschen untereinander. Berlin selbst ist ein Wort slawischen Ursprungs. Viele Orte in Polen haben -lin Endung in Ortsnamen, z.B. Koszalin(gesprochen Koschalin).

Zurück zu den Polen. Die Mongolen kamen einst so weit wie bis nach Krakow. Dort wird von der Marienkirche immer noch eine Trompetenmusik gespielt, die plötzlich abbricht und der Überlieferung nach daran erinnert, dass ein Späher im Turm der Kirche von einem Pfeil einer mongolischen Kriegers tödlich getroffen wurde.

Die Mongolen in Polen kehrten nicht zurück in ihre angestammte Heimat, sie mischten sich aber mit der lokalen Bevölkerung und begründeten das Volk der Tataren, die den Islam annahmen. Vielleicht waren unter diesen Mongolen auch Mitglieder von Turkvölkern, die eben nicht so weit wie aus der Mongolei kamen.

Die Gesischtszüge der asiatischen Turkvölker, die ins ostasiatische übergehen findet man auch, wenn auch sehr selten, bei Polen wieder, mandelförmige Augen... das aber auch mal gerne mit blondem Haar und blauen Augen. Der Großteil meiner Verwandschaft hat blonde Haare und blaue Augen, ich bin da eher unpolnisch.

Abstammung ist ein interessantes Thema, aber die Erforschung dessen borgt eine herbe Enttäuschung for national gesinnte. Wir sind gut durchmischt, generell lässt sich eine Abstammung gut am Y-Chromosom väterlich oder an der mitochondrialen DNA(mütterlich) die meistens 1-zu-1 übergeben wird verfolgen.


Die Polen haben zu etwa 50% die R1A1 Variante des Y-Choromosoms. Ungaren verblüffender Weise auch. Seltsam da eine Verwandschaft hier wegen der völlig unterschiedlichen Sprachen unwahrscheinlich erscheint. Aufgrund dieser Tatsache kann man vermuten, dass diese Völker wohl einer kleinen gemeinsamen Gruppe von Stammvätern entstammen.

Kurios für Europäer. In Afghanistan findet sich dieser Y-Chromosomsatz auch mit der gleichen Häufigkeit. Das Volk der Nuristani, die erst im 19. Jh. zum Islam bekehrt wurden, sieht sehr europid aus. Mehr dazu findet man schon bei Wikipedia.

Es ist sowieso davon auszugehen, dass sie modernen Europäer vor Tausenden Jahren aus Asien kamen, die Ähnlichkeit der Sprachen ist frappierend, sowohl Grammatik wie auch Wortschatz des antiken Persichen lassen Zuordnungen zum Latein zu.

Der polnische Adel "szlachta", gesprochen wie dt. Schlachter, pflegte es seinen Abstammung auf das Reitervolk der Sarmaten zurückzuführen. Das wäre ein iranisches Volk. Die Perser wurden von den Arabern vor deren Islamisierung auch mal gerne Rotschöpfe genannt, waren also ethnisch möglicherweise etwas heller von Haut- und Haarfarbe.

Viele ostdeutsche, die gerne mal braun wählen, würden es ungerne wissen, dass in ihren Adern das Blut von Slawen steckt, die nie eigene mächtige Nationen gründeten sondern in anderen Völkern aufgingen. In Sachsen leben die Sorben, deren Sprache in meinen Ohren näher am Tschechischen als am Polnischen liegt, aber deren Schrift mir zumindest in einzelnen Worten verständlich ist. Obwohl in geringer Zahl haben die Sorben zwei Sprachen, die sich schon unterscheiden.

Zurück zu den Polen. So viel ist von den Tataren in Polen übrig geblieben. Der Artikel zeigt, dass sie um ihre Identität fürchten und sich mit den Werten der islamischen Einwanderer kaum indentifizieren können. Wenn ich einen auf youtube reden höre, kann ich keine Sprachfärbung hören, die sie von anderen Polnischsprechenden unterscheidet.

https://www.welt.de/politik/ausland/article152699907/Polens-Tataren-fuerchten-islamische-Einwanderung.html

Nein, die Polen und Mongolen haben in der gleichen Zeit schon gelebt, da stammt nicht der eine vom anderen ab. Aber die Mongolen haben europäische Vorfahren

Von der Polenta soweit ich weiß.