SSD-Werte?

2 Antworten

Der wichtigste Wert ist der TBW (Total Bytes Written), denn der bestimmt die Haltbarkeit der SSD.

Bei TBW geteilt durch Kapazität kommst du grob (Overprovisioning, also nicht nutzbare Zusatzkapazität für bessere Verteilung von Schreibzugriffen und Auslagern ausgelutschter Zellen nicht berücksichtigt) auf die Haltbarkeit der einzelnen Zellen (nicht erschrecken, der Wert ist gering, aber dank Wear Levelling ist eine SSD quasi unverwüstlich, wenn man sie nicht komplett voll macht und genug Zellen zum Verteilen der Lösch/Schreiboperationen frei bleiben). Aber gerade bei einem Systemlaufwerk auf dem auch das Swapfile liegt, würde ich immer immer ein Laufwerk mit hohem TBW-Wert bevorzugen.

Die Transferrate bezieht sich auf den maximalen linearen Transfer, IOPS werden (Trotz der kaum mehr vorhandenen Zugriffszeiten von SSDs) eher bei wahlfreiem Zugriff interessant. Meist skalieren die Werte ohnehin miteinander und SSDs sind immer so schnell, dass man sich hier keine großartigen Gedanken machen muss, außer man setzt gezielt einen Videoserver (hoher linearer Transfer = viel Transferrate) oder einen Datenbankserver (viele wahlfreie Zugriffe = hohe IOPS) auf. Für einen normalen PC ist das Profil gemischt, die Datenrate ist aber greifbarer.

Wobei ich auch sagen muss: Der Sprung von einer HDD auf eine SATA-SSD ist enorm. Von einer SATA-SSD auf NVME-SSD immer noch spürbar aber deutlich geringer. NVME-Generationssprünge haben im Alltagsbetrieb kaum mehr eine signifikante Verbesserung zur Folge. Ganz im Gegenteil, wenn die SSD ihre Abwärme nicht richtig abführen kann, kann es dir passieren, dass eine Gen 4 oder 5 SSD zwar mal kurzzeitig etwas schneller läuft, aber irgendwann heiß wird und ins Thermal Throtteling geht, während eine gute Gen3 immer noch unbeeindruckt ihre maximale Leistung liefert. Daher würde ich bei knappen Budget lieber auf etwas Durchsatz verzichten und die superschnellen nur dann verbauen, wenn Budget zweitrangig ist und entsprechend auch Geld für eine vernünftige Kühlung (großer SSD- oder Mainboard-Kühlkörper, Gehäuse mit perfektem Airflow) da ist, ein superschnelles Modell nehmen, der Unterschied ist eh marginal. Dafür immer auf die TBW-Werte achten zwecks Langlebigkeit.

Kommt darauf an wie die SSD hauptsächlich genutzt wird.

Werden häufig viele kleine Lese und Schreibanfragen gestellt, dann bestimmt der IOPS Wert hauptsächlich die Geschwindigkeit.

Werden häufig große Dateiblöcke gelesen oder geschrieben dann bestimmt hauptsächlich die Geschwindigkeit der Lese und Schreibwert.

Aber es gibt auch noch andere Sachen die die Geschwindigkeit beeinflussen können.

Bei M2 SSDs werden Kühlkörper immer wichtiger, da die Controller zunehmend mehr Wärme entwickeln und dann ggf. ihre Geschwindigkeit drosseln müssen.

Auch ob eine SSD DRAM Cache hat oder die größe des Pseudo SLC Caches bestimmt maßgeblich die Geschwindigkeit.

MasterGano  19.03.2023, 09:40

Der Tag wo bei einer SSD der Kühlkörper wichtig ist, liegt noch ein paar Jahre in der Zukunft.

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bcords  19.03.2023, 11:07
@MasterGano

Ganz ohne Kühlkörper liegt der Zeitpunkt wo ein Kühlkörper benötigt wird schon etwa 1-2Jahre zurück.

Roman aka der8auer hat ja schon SSD Kühlkörper getestet und dabei auch herausgestellt, das eine M2 SSd ganz ohne Kühlkörper doch recht schnell anfängt zu drosseln.

https://www.youtube.com/watch?v=3dldreGGPjk&t=977s

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MasterGano  19.03.2023, 13:35
@bcords

Ja bei Dauerbelastung. Aber wann passiert das schon das deine Festplatte über längeren Zeitraum bei 100% Auslastung ist? Mal abgesehen davon das die meisten Nutzer weder das Internet noch die CPU haben die volle Geschwindigkeit zu nutzen.

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bcords  19.03.2023, 15:35
@MasterGano

Och im Bereich Videobearbeitung fallen mir da schon Möglichkeiten ein eine SSD stärker zu belasten, oder wenn man mal größere Dateimengen kopiert.

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