Sprachverfall durch kiezdeutsch?
Sprachverfall der deutschen Sprache durch Kiezdeutsch?
3 Antworten
Nö.
Allein die Frage drückt schon ein komplettes Missverständis von Sprache aus.
Eine Sprache kann nicht verfallen. Genauso wenig, wie eine Sprache sich qualitativ verbessern könnte. Sprache ist ein Mittel zur Verständigung, kein fixes Regelwerk für eine ausschließende Norm, die mal im 16., 17., 18., 19., und, halt dich fest!, selbst im 20. und 21. Jahrhundert festgesetzte wurde.
Vielmehr ist Sprache ein sich ständig änderndes Mittel der Kommunikation, das sich an gegebene Umstände und auch an Zeitläufte anpassen will — sogar muss.
Was dich beunruhigt ist vielmehr, dass du alt bist. Du hast den Zug verpasst und kennst dich nicht mehr aus. Dass sich »komplizierte« Sprachen zu »einfacheren« wandeln, ist ein alter Hut der Sprachgeschichte, und lerne: Sogar das Gegenteil tritt auf.
Kiezdeutsch ist kein Verfall, sondern mehr eine Variante, eine Bereicherung zur gegenseitigen Verständigung. Wenn du es so willst: betrachte Kiezdeutsch als Pidgin, obwohl es schon lange als Kreolsprache etabliert ist. Da kannst du noch solang im Kreuz springen — akzeptieren musst du sie später oder früher doch.
Irgendwann wird dann wohl auch "ich habe das Ding aufgehangen" als korrekt gelten.
Der durchschnittliche menschliche Geist scheint von außerordentlich großen Problemen gehabt zu werden, zwischen Aktiv und Passiv unterschieden werden zu können.
Glaubst du ernsthaft dass jemand der diese Frage stellt deinen Text versteht? :D
Ein Frager, dessen Frage nicht mit einem Fragewort anfängt, regt sich über den Sprachverfall auf.
Was für eine Ironie.
Veränderung.
Ob Verfall, ist eine andere Sache.
Übrigens Telegrammstil knapp aber verständlich. Ziel der Frage nicht. Mangelhafte Verständlichkeit für mich Verfall.
Der Frager ist bereits infiziert. Normalerweise fängt eine Frage mit einem Fragewort an.
Kiezdeutsch ist nicht das Problem.
- Experimente in der Schule sind ein Problem.
- Die allgemeine Ignoranz des Grundprinzips, daß Schreibregeln dazu da sind, daß der Leser den Schreiber versteht, ist ein Problem.
- Die Duldsamkeit der Leser, auch den größten Schreibmüll zu akzeptieren, ist ein Problem
Netter Versuch, den Ausländern die Schuld an eigenen Fehlern zu geben.
Beispiel für die Weiterentwicklung der Sprache.
Winken.
Zeitform Perfekt war Jahrzehnte lang: ich habe gewinkt.
Gewunken war falsch.
Trotzdem hat jeder gewunken gesagt und irgendwann wurde das dann auch so im Duden übernommen.