Warum ziehe ich mich sozial zurück?

1 Antwort

Du bist eine sehr introvertierte Person (introvertiert heißt hier -> in dich gekehrt). Da ist es gewissermaßen normal, wenn man lieber allein sein möchte und nicht so viel mit anderen unternehmen will.

Ich würde dir aber empfehlen, dass deinen anderen Mitschülern in der Schule gegenüber deinen nicht so verschlossen zu wirken, da dir besonders Gruppenarbeiten ermöglichen, wichtige soziale Kontakte zu knüpfen und Freundschaften aufzubauen.

Du musst dich natürlich nicht jedem und nicht gleich absolut anvertrauen, sondern erst mal einen kleinen Freundeskreis suchen. Entscheide selbst, mit wem du am besten in deiner Klasse klarkommen würdest vertraue dich ihnen an. Nur dann kannst du die so dringend nötigen sozialen Kontakte knüpfen, die jeder Mensch in seinem Leben braucht.
Denke aber daran, dass du deinen Mitschülern nicht blind vertrauen solltest! Vertrauen muss man sich verdienen und kriegt es nicht einfach geschenkt. Das gilt sowohl für dich wie auch für die Leute, für die du dich entscheidest, mit ihnen zusammen sein zu wollen.

Wenn du dann merkst, dass die Menschen, mit denen du dich abgibst, dein Vertrauen nicht verdienen, weil sie dich ausnutzen oder Sachen anstellen, die du für verwerflich hälst, solltest du den Kontakt unbedingt sofort zu ihnen abbrechen, damit du nicht mit in diese Sachen hineingezogen wirst.

Aber... es ist wichtig, auch solche Erfahrungen zu machen und seien sie noch so schmerzhaft. Denn im Laufe deines Lebens wirst du letzten Endes soziale Kontakte knüpfen, die nicht nur in deinem Leben als Kind/Teenager wichtig sind, sondern auch in deinem Leben als Erwachsene/r. Es gibt sogar soziale Kontakte, die man für sein ganzes Leben lang aufrecht erhält. Diese wahren Freunde sind es, nach denen man in seinem Leben suchen sollte und die einem in jedem Fall immer wieder auf die Beine helfen, egal wie schwer man es hat.

Wenn du immer alleine bist und das auch bleibst, wirst du diese schmerzhaften negativen Erfahrungen (dies nennt man dann Vertrauensbruch) sowie die wunderbaren positiven Erfahrungen (also die Vertrauensbeweise -> wahren Freunden vertraut man dann sogar blind ;D) niemals erleben. Doch gerade diese Erlebnisse und Erfahrungen sind es, die uns Menschen erlauben, unsere Erfolge wie Fehler zu verstehen und unser Leben danach auszurichten.


Ich kann dir soviel darüber erzählen, weil ich mich absolut in deiner Person wiedererkenne. Ich habe damals in meiner Grundschulzeit und meiner Zeit der ersten 3 Jahre an der weiterführenden Schule dasselbe Probelm gehabt. Ich habe aber all meinen Mut zusammen genommen und versucht, mir Freundschaften aufzubauen. Dabei ging natürlich manche Freundschaft zu Bruch, andere wiederum hielten bis zum Ende der Schulzeit an und halten immer noch. Diese andauernden Freundschaften sind es, die aus meinem damaligen verschlossenen Ich einen Menschen gemacht haben, der heute viel weltoffener und selbstbewusster ist.

Ich wünsche dir auf der Suche nach deinen wichtigen und wahren Freunden viel Glück und hoffe du erlebst nicht zu viele Enttäuschungen.
Doch wisse: Auch die negativen schmerzhaften Erfahrungen sind erlebenswert, denn durch sie lernst du die Situation beim nächsten Mal anders bzw. besser zu machen oder aber zu meistern.

Mit besten Grüßen,

WISERayOfHope