Sollte man für die beste Freundin IMMER da sein?
Die letzten drei Monate habe ich meine Freizeit eigentlich fast nur damit verbracht meiner besten Freundin beizustehen (sie ist 28). Ihr Freund hat sich unmöglich benommen, sie mehrmals aus dem Haus geworfen, aus unbegründeter Eifersucht. Sie schaffte es nicht, ihn zu verlassen ... ich (und viele andere) habe auf sie eingeredet, aber sie schaffte es einfach nicht. Bis vor 2 Monaten ihr Freund von sich aus mit ihr Schluss machte.
Weil sie ihn so sehr geliebt hat, hatte sie auch sehr großen Liebeskummer, was ich trotz allem ja noch verstehen kann. Ich war immer für sie da, sie konnte mich Tag und Nacht anrufen, ich hab stundenlang mit ihr telefoniert, ihr täglich mindestens 10 tröstende SMS geschrieben, bin mit ihr unter die Leute gegangen, hab mit ihr Ausflüge unternommen, damit sie auf andere Gedanken kommt ... hab es gut gefunden, wenn sie mit dem einen oder anderen Mann einen Kaffee trinken gegangen ist ... und jetzt? Jetzt hat sie ihrem Ex eine SMS geschrieben und sie haben sich zwei Mal gesehen und nun verbringt sie das Wochenende mit ihm. ... Es ist ihre Sache, aber mich macht das irgendwie fertig. Sie gibt zwar vor, dass es irgendwie zufällig ist, dass sie nicht glaubt bzw. will, dass aus ihnen noch mal was wird ... aber das muss sie mir nicht erzählen ... ich glaube, dass sie insgeheim immer mit ihm zusammen sein wollte, egal, wie er sie behandelt und wie krank er ist.
Wie gesagt, es ist ihre Sache ... aber langsam habe ich keine Kraft und Lust mehr, ihr dauernd zu helfen, während sie einen Fehler nach dem anderen macht. Ok, sie kann sich ja wieder mit ihm treffen, aber doch nicht gleich wieder ein "Liebeswochenende" im Hotel ... wenn all die Dinge, die falsch gelaufen sind, noch nicht mal besprochen sind. Mir wird fast schon übel ... und ich kann dem Typen jetzt mal noch nicht verzeihen, ... möchte ihn auch gar nicht sehen, falls sie das vorschlägt. Auf der einen Seite möchte ich für sie da sein, aber auf der anderen Seite macht mich das irgendwie fertig ... mein Freund meinte auch schon, dass mich das sehr mitnimmt. Was kann ich tun? Sollte ich einfach nicht mehr so sehr auf sie eingehen? Mehr auf meine Beziehung schauen? Danke.
3 Antworten
Für Freunde da zu sein das ist in Ordnung, sich für sie zu engagieren das ist in Ordnung doch was Du lernen musst ist mit Enttäuschungen fertig zu werden. Du hast Deiner Freundin beigestanden als sie Dich brauchte und nun musst Du erleben wie sie wieder zu ihrem Ex zurück geht und das ist enttäuschend, das kann ich auch verstehen. Bedenke aber bitte folgendes, Du kannst ihr nur so viel helfen wie sie an Hilfe von Dir haben möchte, Du kannst ihr Deine Hilfe egal wie es Dich fertig macht was Du gerade erleben musst, nicht aufzwingen denn es ist ihr Leben und wenn sie wieder am Boden sein wird und das wird sie so sicher wie das Amen in der Kirche, dann wirst Du wieder für sie da sein und hoffen das sie diesmal vernünftig bleibt. Das Du bei aller Hilfsbereitschaft auch Deine eigene Beziehung im Auge behalten musst, das versteht sich dabei von selbst.
Ja, echte Freunde sind immer da, auch wenn man in ihren Augen Fehler macht. Das heißt, sie sagen es einem, wenn sie der Meinung sind, dass man davor steht, einen Fehler zu machen, aber wenn man ihn dann begangen hat, sind sie trotzdem da und fangen einen auf. Das heißt aber nicht, dass sie einem 24/4 zur Verfügung stehen müssen, sie haben ja ein eigenes Leben auch.
Also: kümmere Dich ruhig mehr um Dich und Deine Beziehung, aber respektiere, dass Deine Freundin ihr Leben selbst leben muss, und das Recht darauf hat, Fehler zu begehen.
Manchmal müssen auch Freunde auf die Nase fallen. Wir können ihnen nicht immer helfen.
Genau so ist es - TOP ANTWORT - DH!