Sind Hobbys ausgestorben?

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Ich sage es mal so: Die Beobachtung kommt in Teilen schon hin, aber dazu trugen auch Ganztagsschulen bei, die keinen Freiraum mehr lassen ... und Eltern, die an sich schon "hobbylos" sind und in der Freizeit nur vor dem Fernseher liegen und den Fuß nicht auf den Teppich kriegen und erst recht nicht vor die Haustür, um irgendwas zu unternehmen und auch keine Aktivitäten ankurbeln - es scheitert meist schon daran, irgendwas gemeinsam zu machen. Wenn die Kiddies schon so passiv aufwachsen, kann da nix bei rauskommen - die Jungen machen es nur den Alten nach, es sei denn, sie rebellieren komplett.

Einzige Ausnahme ist das flache Land, wo man oft in Vereinen engagiert ist (Musikkapelle, Sportverein, Fasching, Angler, VdK, Kolpingsfamilie, Chor, was auch immer..., Kirchengemeinde) und die Kinder dann damit aufwachsen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ja, das ist eine traurige Entwicklung. Ich habe ebenfalls lange im Verein TT gespielt. Die Vereine, die früher 6 bis 8 Mannschaften hatten können froh sein, wenn sie heute noch zwei an den Start bringen können. Tennisvereine haben noch 55 oder 60 Plus Mannschaften aber oft keine allgemeine Klasse oder 30 Plus mehr. Als Vereinssportler bist du heute ein echter Exot. Außer Fußball. Da bleibt die Dichte hoch, weil es auch für die vielen Zuwanderer sehr attraktiv ist. Dafür geht es da immer brutaler zu. Prügeleien auf dem Spielfeld an der Tagesordnung, sogar Fälle mit Todesfolge gab es schon. Zuschauer prügeln munter mit, die Schiris sind Freiwild. Fair Play wie früher, ist Geschichte, der Sportsgedanke ist vollkommen out. Das wird nie wieder kommen, ist leider so.

Das Problem ist halt, dass bei vielen Veranstaltungen fast immer Alkohol im Spiel ist und auch vorausgesetzt wird.

Deswegen hab ich als Nichttrinker keinen Bock mehr da drauf, weil man ständig dazu gedrängt wird, schief angeschaut wird, ausgegrenzt wird.

Ich hab keine Zeit für Menschen die ihr zerbrochendes Selbstbewusstsein mit Alkohol vorrübergehend zusammenflicken müssen, damit sie gesellschaftstauglich sind und aus sich herauskommen.

Find ich cool, dass du das so siehst. Da bleibt dir nur, Leute zu finden, die das als Hobby machen. Klavier is schwierig, aber ein Tischtennisverein wäre doch was für dich. Und wenn keiner da ust, dann Gründe einen. Such dir gleichgesinnte. Vielleicht kannst du da was in deinem Ort anstoßen mit nem guten Konzept, kriegst vielleicht sogar einen Raum gestellt, stellst Regeln auf, wie in einem grossen Verein, dazu festgelegte Trainingszeiten. Is haufen Arbeit und Engagement, aber ist ein Treffpunkt für Hobbyspieler.

Nein, Hobbys erfreuen sich weiterhin größter Beliebtheit.

Deine Freunde haben eben andere Hobbys, als du.