Sind Häuser heutzutage teurer geworden?
Hallo,
Ich bin 20 Jahre alt und mache eine Ausbildung als Fachinformatiker und werde nach der Ausbildung etwa 2800 Euro verdienen. Ich habe mir dann gedacht, dass ich schon mal anfangen könnte für ein Haus zu sparen und habe dann gemerkt, dass es echt teuer ist.
Ich habe es dann ausgerechnet und mir ist aufgefallen, dass ich trotz höherwerdendem Gehalt und einer Ehefrau, die so viel verdient wie ich, maximal 500k bis zur Rente zusammensparen könnte. Miete( Kalt,warm), Auto (Versicherung + Reparatur), Urlaube, Klamotten, elektronische Geräte, Kinder (ein Kind kostet etwa 150k), Abos und Vertäge... sorgen ganz einfach dafür, dass doch zum sparen nichts übrig bleibt.
Mein Vater war Bauarbeiter und meine Mutter war fast ihr ganzes Leben Hausfrau, aber die haben es irgendwie geschafft ein recht großes Haus ziemlich günstig zu kaufen.
Ein mittelmäßiges Haus kostet hier im Raum Frankfurt, Wiesbaden, Mainz locker mal 700.000 Euro oder sogar sehr viel mehr. Also wie soll man sich das denn bitteschön leisten? Ich möchte mein Leben jetzt auch nicht Jahrzehnte lang total einschränken und möchte mein Leben noch ein wenig genießen.
Meint ihr Häuser sind zu teuer geworden? Und was kann man tun damit Häuser günstiger werden? Soll man sich da an die Politik wenden?
Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen
9 Antworten
Ja, Häuser werden teuerer; aber das alleine ist nicht das Problem. Bauen wird teuerer, da steigen z.Zt. die Preise. Andererseits sind derzeit noch die Zinsen günstig. Auch Häuser (gebrauchte Häuser) sind teuerer geworden, aber nur aufgrund der Lage. Fährst du aus deiner Region in die Eifel, werden gebrauchte Immobilien günstiger - aber wer will schon in ein kleines Eifeldorf ziehen? Es zählt immer mehr die Lage, denn alles konzentriert sich in irgendwelchen Ballungszentren. In Dörfern gibt es kaum noch Geschäfte oder Supermärkte. Schulen werden geschlossen, die Infrastruktur (Internet) wird vernachlässigt. Da will keiner hin und deshalb wird Wohnraum in den Regionen knapp, wo alle hinwollen, bzw. hin müssen.
Aber auch hier gibt es Möglichkeiten; wenn ein Schritt zu groß ist, muss man evtl. 2 kleine machen. Dazu 2 Möglichkeiten: 1. Du kaufst kein neues Haus sondern ein älteres, gebrauchtes, das weniger kostet. In der richtigen Lage wird auch dieses Haus an Wert gewinnen und du verkaufst es für ein neues in 10 Jahren. Oder 2. du kaufst dir eine Eigentumswohnung nach dem Motto - klein aber mein. Dann bezahlst du nicht jedes Jahr eine höhere Miete, sondern gewinnst am Wertzuwachs und kaufst in 10 Jahren dein Wunschhaus. Wenn du nur sparst, werden die Immobilienpreise schneller steigen als dein Einkommen und irgendwann ist es zu spät.
Klar sind Immobilien im Preis gestiegen. Kommt eben auch darauf an, wo man sich ein Haus kaufen will. Es gibt zu wenig bezahlbaren Wohnraum, weil man mit dem Bauen nicht nachkommt.
Als Privatmensch wirst du keine Sozialwohnung bauen. Das müssen die Städte oder der Staat her.
Wenn man früher ein Haus gekauft hat, war das auch teuer, weil das Einkommen eben auch nicht so hoch gewesen ist wie heute.. Doch heute brauchst du trotz höherem Einkommen mehr Geld um ein Haus zu kaufen, als früher.
Häuser werden immer verkauft. Da muss man eben darauf achten in welchem Zustand diese sind.Es nutzt dir nichts, wenn du billig an ein Haus kommen kannst und dann fast soviel für Reparaturen investieren musst, dass du dir dafür fast ein neues Haus kaufen könntest.
Mindestens 20% an Eigenkapital sollte man schon haben, wenn man ein Haus kaufen will. Man kann es kaufen und wenn' es zwei Wohnungen darin gibt, eine Wohnung vermieten, das reduziert die finanzielle Belastung.
Wohnst du alleine drin, dann sollte das Einkommen stimmen und genug Geld zum Leben übrig bleiben. Bis zum Eintritt ins Rentenalter sollte das Haus bezahlt sein.
Ich habe selber eine Immobilie und Wohnungen vermietet. Dennoch würde ich sagen, dass das Wohnen zur Miete das günstigere Wohnen ist, als in einem Eigenheim. Bist du Besitzer einer Immobilie, so gehen alle Sanierungskosten auf deine Tasche.
Bist du Mieter und die Fenster schliessen nicht mehr richtig, oder der Brenner der Heizung geht kaputt, dann sagst du das dem Vermieter und der muss dafür sorgen, dass alles wieder in Ordnung gebracht wird.
Ich kenne Familien die neu gebaut haben und einige von denen leben mehr als karg, weil denen bei der Finanzierung nicht alles offengelegt wurde, was auf sie zukommt. Grunderwerbsteuer und die ganzen Kosten bis zur Baugenehmigung, ohne dass nur ein Stein auf den anderen gestellt wurde.
Wenn man einen sicheren Arbeitsplatz hat und ein gutes Einkommen, dann sollte man sich eine großzügige Aufstellung darüber machen, was man derzeit an Kosten hat. Dann die Kosten für die Kreditbedienung hinzurechnen, die man auch nicht zu eng bemessen darf. Wenn dann noch genug an Geld übrigbleibt, dann kann man eine Entscheidung zum Hauskauf angehen.
Ich bin als Bauleiter tätig und habe schon einige Schicksale erlebt, die teilweise traurig endeten oder es zur Zwangsversteigerung kam. Auch Scheidungen kamen schon vor, weil kein Geld vorhanden war, es immer nur Streit wegen des Geldes gab.
Also ich kann mir nicht vorstellen das die Politik da Einfluss nehmen kann.
Höchstens die Steuerschraube so scharf angedreht wird dass viele froh sind ihre Hütten los zu werden.
Nur das würde ja Dir auch nicht so viel helfen, denn das würde bedeuten, dass Du zwar das Haus günstiger bekommst, jedoch später über die Steuer zur Kasse gebeten wirst.
Der Preis entsteht durch Angebot und Nachfrage. Vor allem in den Großstädten sind die Preise sehr gestiegen, weil viele dort aufgrund besser Arbeitsmöglichkeiten, Infrastruktur etc hinziehen. Des Weiteren sind Immobilien eine relativ sichere Geldanlage. Du solltest zuerst einmal Geld sparen. Das sollten ca. 20 % des Kaufpreises sein. Sonst wird es ohne weitere Sicherheiten fast unmöglich eine gescheite Finanzierung zu erhalten. Je nachdem wo Du wohnst, wolltest Du aber auch Deine Ansprüche etwas anpassen. Ich lebe nun seit 2 Tagen in Köln-auf 20m² (zuvor gut 75 m² Wohnfläche). Dauerhaft mit einer eigenen Familie wird es auch mir fast unmöglich sein, hier in der Stadt zu leben. Ich habe hier aber einfach bessere Entwicklungsmöglichkeiten. Danach kann ich immer noch schauen wo es hingeht.
Die Politik hat extra den sozialen Wohnungsbau, welcher aber noch gut ausgebaut werden könnte. In Coronazeiten leiden die aber nicht an Langeweile. Im Moment gibt es da wichtigeres.
Neben dem Angebot+Nachfrage muss man aber auch berücksichtigen, dass die Kosten an sich (Bsp. Lohn) generell um einiges gestiegen sind. Früher haben viele ihre Häuser aber auch selber gebaut, weshalb diese dann günstiger wurden. Das gibt es heutzutage doch kaum noch.
Liebe Grüße,
Sasnrw (25 Jahre, Immobilienkauffrau)
Durch die Niedrigzinspolitik wurden die Preise in die Höhe getrieben und sie werden auch noch weiterhin steigen.
Im Grund hast Du es schon richtig erraten: Ein Haus werdet ihr euch in den nächsten 15 Jahren nicht leisten können und wenn Du erst recht Leben möchtest wird Du es auch in 15 Jahren nicht können, wenn Du bis dahin nicht Deine 150.000€ angespart hast. Bedenke die Preise werden weiter steigen und in Deinem Raum wo Du lebst wirst Du kein Haus unter 500.000€ finden. Somit wird Dir der Wunsch nach einem haus unerfüllt bleiben. Ich rate Dir daher her zu einer gebrauchten 3 bis 4 Zimmer Wohnung für 400.000€ wenn Du Glück hast damit Du zumindest keine Miete mehr zahlen mußt.