Sind für euch Menschen, die keine Matura / kein Abitur haben Loser?
Mich interessiert nur eure Meinung. Man bekommt ja öfters mit, dass Jugendliche, die nach der Pflichtschulzeit eine Ausbildung machen oder eine Schule ohne Matura / Abitur verlassen, für dumm gehalten werden. Man hört ja auch "Hauptschüler sind dumm". Eure Meinung?
Ich finde, jeder soll das machen, was am besten zu einem passt.
Das Ergebnis basiert auf 30 Abstimmungen
9 Antworten
Hallo! Nein Menschen, welche keine Matura haben sind keine Loser! 1. Nicht jeder strebt eine Matura an! 2. Nicht jeder besteht sie! 3. Nicht jeder braucht sie! 4. Eine Matura ist kein Garant und kein unbedingtes Muss, um Karriere zu machen.
Was ich hier allerdings sagen möchte ist, dass Menschen, welche in gewissen Gebieten, welche normalerweise von einem Akademiker, etc. beherrscht werden, von einem Menschen ohne Abi auch beherrscht werden, wird man für sein Wissen schnell kritisiert, bzw. Leute fühlen sich unterlegen, oder lassen keine Möglichkeit aus, den Kollegen ohne Matura zu kritisieren. Ich arbeite im Marketing als CC-Agent mache Erhebungen, Mystery-Calls und wurde dafür ärgstens kritisiert, dass ich mein Know How von damals 15 Jahren Berufserfahrung kundgetan hatte, da Vorgesetzte meinten, dass ich da nicht mitreden können würde. Im Endeffekt hat alles gestimmt nur die Vorgesetzten waren und sind der Auffassung, einmal Telefonist, immer Telefonist. Ebenso ungefragt Fragebögen auf Englisch zu übersetzen, mit Projektbudgetierung zu beschäftigen, den Usus für Projektverhandlungen im Bereich der Marktkommunikation und Werbung zu kennen wurde mit scharfer Kritik quittiert.
Menschen die kein Abitur haben sind nicht dumm. Das Abitur ist nur dann sinnvoll, wenn man es für seinen weiteren Werdegang benötigt. Es zu machen nur um es zu haben, ist nichts weiter als Zeitverschwendung.
Auch Hauptschüler oder Menschen ohne Schulabschluss, sind nicht automatisch dumm. Das Eine hat nichts mit dem Anderen zu tun. Oft spielen andere Faktoren eine Rolle, wie z.B.: Faulheit, Mobbing, kein Rückhalt von Zuhause, schlechte Lehrer, schlecht geführter Unterricht, Stress, und andere Probleme. Nicht jeder hat eine schöne und einfach Schulzeit...oder ein einfaches Leben. Und nicht jeder ist mit einer gesunden Psyche gesegnet. In dem Fall fällt es einem sowieso sehr viel schwerer am Leben teilzunehmen.
Diese ganzen Zeugnisse, Zertifikate, Abschlüsse... Im Grunde ist das ganze Benotungssystem falsch. Menschen haben verschiedene Stärken und Schwächen. Nicht jeder kann gut in allem sein, und dennoch wird man von anderen Menschen be- und verurteilt. Da läuft gewaltig was schief. Menschen die etwas können bekommen dadurch keine Chance, nur weil sie in etwas anderem schlechter sind. Richtig ist das nicht.
Zeugnisse sagen absolut nichts über einen Menschen aus. Ich hatte am Ende auch nur noch schlechte Noten. Nicht weil ich dumm bin, sondern weil ich so extrem gemobbt wurde, dass ich einfach nicht mehr zur Schule gegangen bin. Ich hatte in der 5. Klasse ein Durchschnitt von 1,3 ... In der 9. Klasse hatte ich nur noch 5 und 6 und über 70 Fehltage (alle unentschuldigt). Auf der Berufsschule hatte ich dann den zweitbesten Abschluss des gesamten Jahrgangs. Eine Ausbildung habe ich trotzdem nicht gemacht, weil ich danach einfach nicht mehr konnte. Hat meinen jetzigen Chef aber alles nicht im geringsten interessiert. Ich durfte zeigen was ich kann und hatte nach wenigen Wochen eine Festanstellung.
Zumal mir nach der Schulzeit auch immer wieder aufgefallen ist, dass man ca. 80% von dem was in der Schule durchgenommen wird, nie braucht. Man lernt in der Schule nicht, wie man sein Leben regelt. Man lernt den Satz des Pythagoras... Hat den schon mal jemand benötigt? Ich hatte in den letzten 20 Jahren noch keine Situation, wo das Wissen relevant gewesen wäre.
Loser in dem Zusammenhang sind für mich eher die Personalchefs in manchen Unternehmen, die die Anforderungen immer höher stecken und so dafür sorgen, dass ein Schulabschluss ohne Abitur fast nichts mehr wert ist.
Das ist ja eigentlich der Grund, warum inzwischen so gut wie jeder das Abi will. Die Realschule hat in der Wirtschaft heutzutage das selbe Ansehen wie der Hauptschulabschluss vor 30 Jahren.
Sehr traurig diese Entwicklung 😕 Und dann beschwert man sich über Azubi Mangel, obwohl niemand mit einem Abi im Handwerk arbeiten würde.
Loser oder nicht wird man im praktischem Leben und nicht in Bildungseinrichtigungen! Ich kenne einen ehemaligen Volksschüler der heute als Rentner ungleich besser dran ist als ich als Akademiker mit Master-Abschluss. Er war von Beruf Mechaniker.
Man kann auch mit einer Ausbildung eine sehr gut bezahlte Arbeitsstelle finden, sich hocharbeiten und sich weiterbilden.