Selber coden, oder mit Websitetools wie WordPress arbeiten?

4 Antworten

Erst einmal ist die wichtigste Frage: Was für eine Website möchtest Du und wie schnell willst Du sie haben ;-).
Das eine schließt ja das andere nicht aus. Du könntest z.B. sogar einen Blog über das Coden machen. Also dir Webspace anmieten und dort Wordpress installieren und parallel dazu an einer selbst gecodeten Seite arbeiten. Über deine Erfahrungen, Probleme und Fortschritte könntest du in deinem Blog berichten. Nur so als Idee, Bloggen ist ja auch nicht für jeden was.

Wenn du mit Wordpress arbeiten und da selbst etwas am Code ändern möchtest, brauchst du vor allem Kenntnisse in php. Das zumindest ein wenig zu lernen finde ich sehr sinnvoll, selbst wenn man Wordpress benutzt (mit anderen Baukästen kenne ich mich nicht aus). Warum? Nun, die Standardinstallation hat eben bestimmte Funktionen und Themes sind auf eine bestimmte Weise aufgebaut. Wenn du was anderes möchtest, musst du entweder nach einem Plugin suchen (gibt es für viele Dinge, aber nicht für alles) oder aber du musst an den Code. Damit kannst du dann z.B. das Design anpassen, Funktionen auscoden, die dich eher nerven oder Funktionen hinzufügen, die du gerne haben möchtest. Je mehr du dich damit auskennst, umso individueller kannst du deine Wordpress-Seite gestalten.

(...) kommt langsam die Frage auf, ob man sich die ganze Arbeit mit WordPress oder Joomla nicht leichter machen könnte (...)

Ja, dazu wurden diese Anwendungen entwickelt. Jedes CMS soll dir die Verwaltung einer Webseite vereinfachen und auch Nutzern, die keine großen technischen Kenntnisse haben, ein Interface bieten.

Einerseits würde ich gerne schnell eine gut-strukturierte Website aufbauen, andererseits aber auch wissen, wie man selber programmiert und Probleme löst.

Spätestens wenn du ein CMS um eigene, individuelle Module/Themes/Templates o.ä. erweitern möchtest, für die es bspw. noch keine Plugins, o.ä. gibt, sind oft Kenntnisse über entsprechende Webtechniken gefragt.

Generell anhand eines CMS programmieren lernen zu wollen, würde ich allerdings nicht empfehlen. Eigentlich wird bei solchen Systemen bereits erwartet, dass man das kann, wenn man als Entwickler entsprechend ansetzt. Wie du an Probleme herangehst und Algorithmen zur Lösung dieser erstellst, solltest du schon vorher lernen.

Außerdem würde ich gerne wissen, was die Vorteile sind, wenn man das "Coden" lernt.

Ganz simpel: Du hast mehr Freiraum. Webbaukästen oder CMS bieten dir zwar bereits einen soliden Rahmen mit Grundfunktionalitäten etc., doch darauf bist du in erster Linie beschränkt. Sofern es Möglichkeiten gibt, diese Anwendungen zu erweitern, dann nur über verfügbare Plugins, Themes oder eigene Module.

Effizient Webseiten erstellen bedeutet unter anderem also, eine flexible Lösung zu finden, die dir zum einen eine gute Basis sichert (Leitsatz: Erfinde das Rad nicht neu), aber zum anderen auch für individuelle Anforderungen erweiterbar bleibt.

Abgesehen davon, ist ein anderer Vorteil natürlich die Tatsache, dass du dich in dem Gebiet Webentwicklung dann etwas besser auskennst, als zuvor. Dies kann möglicherweise einmal hilfreich für dich sein. So und so ist die Fähigkeit, zumindest etwas Programmieren zu können, heutzutage nicht schlecht und die erworbenen Kompetenzen lassen sich ab und an auch in Bereichen einsetzen, wo man es nicht erwartet hätte (allein wegen dem Perspektivenwechsel). Inwiefern du Zeit du für dieses Thema investieren möchtest, ist letzten Endes aber dir überlassen.

Selber coden, oder mit Websitetools wie WordPress arbeiten?

Wenn du vor dieser Frage stehst, macht es Sinn, die Anforderungen an die Anwendung zu überprüfen.

  • Ist es beispielsweise eine statische Seite, die ihren Inhalt kaum ändert oder wird der Inhalt bereits dynamisch generiert, ohne dass jemand anders etwas dafür zutun muss (Bsp.: Seite, die immer die ersten 10 Bilder von Google zum Suchbegriff Katze anzeigt - wieso auch immer)?
  • Wer wird später für die Wartung dieser Seite zuständig sein, sofern das überhaupt notwendig ist?
  • Wie groß ist die Seite?
  • Welcher Aufwand ist eher gerechtfertigt (und wird, bezogen auf den professionellen Produktionsbereich, überhaupt bezahlt)?
  • usw. ...

Beachte in diesem Zuge (bzw. bei der Auswahl deiner Ressourcen) auch die Anforderungen, die man allgemein für gute Software benennt:

  • Spezifizierung (Anforderungen an die Anwendung liegen detailliert vor, beschreiben also, welches Verhalten richtig oder falsch ist)
  • Korrektheit (die Softwareanforderungen müssen erfüllt sein)
  • Stabilität und Effizienz (gute Performance, möglichst geringer Ressourcenverbrauch)
  • Sicherheit
  • Benutzbarkeit (am besten intuitiv vom Verbraucher bedienbar)
  • Wartbarkeit (Software ist flexibel, portabel, kompatibel und erweiterbar)

Wäge diese Punkte untereinander ab, je nach deiner Situation (z.B. Hobbybereich oder professioneller Bereich) kann die Priorität einiger Punkte anders ausfallen.


CodeQuestion 
Fragesteller
 03.04.2018, 05:23

Vielen dank! Bin motiviert am Programmieren dranzubleiben.. Lerne momentan mit Codecacademy und bei meinem momentanen Projekt, probiere ich mit WordPress zu arbeiten . Danke, Danke ^^

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Wenn es eine statische Website mit weitgehend gleichbleibenden Inhalten ist, kannst Du sie mit vertretbarem Aufwand durchaus mit HTML und css realisieren. Wenn Du jedoch, wie Du schreibst, ein Portal mit Ein-/Ausgabeformularen und einer Datenbank im Hintergrund gestalten möchtest, brauchst Du php und SQL oder Ähnliches. Für eine einzige Website lohnt sich der Lern- und Einarbeitungsaufwand nicht, da würde ich auf vorgefertigte Lösungen zurückgreifen, wie WordPress, Joomla!, Jimdo, Typo3 etc.


CodeQuestion 
Fragesteller
 03.04.2018, 04:11

Vielen Dank.. Nur noch eine kleine Gewissensfrage: In wie fern ist es sinnvoll, trotz CMS noch programmieren zu lernen? Habe gelesen, das das Thema schon so alt ist wie "Microsoft oder Apple", jedoch gibt es immer noch einige, die mit viel Mühe das Programmieren lernen. Liegt das an der Freiheit beim selber schreiben?

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manni94  03.04.2018, 05:10

Diese Frage kannst nur Du selbst für Dich beantworten. HTML und CSS haben mit Programmieren nichts zu tun, das kannst Du Dir mit "selfhtml" und etlichen Youtube-Tutorials problemlos selbst aneignen. Für dynamische Effekte (Scrollbalken, Slideshows, etc.) gibt es vorgefertigte Codeschnippsel in Javascript, zumeist auf Basis der jQuery Library. Für Formulare benötigst Du z. B. php, aber auch dafür gibt es preisgünstige vorgefertigte Lösungen. Schwieriger wird es dann schon mit der Einbindung von Datenbanken, aber das steht am Anfang ja ohnehin nicht zur Diskussion. Ich habe die Homepage für unseren Gasthof komplett mit HTML5 und CSS3 geschrieben, die Hauptarbeit dabei war das Response Design - das Layout und die Größe der Schriftfonts und der Bilder variieren je nach Bildschirm und werden jeweils für Desktop, Tablet und Smartphone angepasst. Eine Diashow auf der Startseite habe ich mit einem Javascript-Code auf Basis der jQuery-Library realisiert.

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manni94  03.04.2018, 05:12

Korr. Responsive Design (Autokorrektur-Fehler)

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Ob du ein CMS brauchst, hängt von der Größe der Seite ab. Ein Blog der täglich 2 Beiträge raushaut, braucht definitiv ein CMS. Aber für ne Restaurant Seite mit einem täglichem Menü braucht man auf keinen Fall ein Cms.

Hier ist eine Community, mit der du darüber reden kannst: https://discord.gg/VUeJp2U


regex9  03.04.2018, 04:42

Die Größe einer Seite würde ich nicht als alleiniges Kriterium für so eine Wahl festlegen. Möglicherweise soll sie von nicht technikaffinen Leuten gewartet werden können, was ein CMS zumindest wieder auf die Liste möglicher Lösungskandidaten bringen sollte.

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