Seid ihr in einem deutschen Haushalt groß geworden🇩🇪?
Ich kenne fast nur deutsche Haushalte.
Das Ergebnis basiert auf 34 Abstimmungen
2 Antworten
Meine Eltern sind beide zu 100% deutsch.
Da meine Eltern mich relativ spät bekommen haben (Mama 41, Papa 57), bin ich dann natürlich auch mit so uralten deutschen Gerichten aus ihrer Kindheit groß geworden. Das meiste davon kannten ein Großteil meiner alten Freunde gar nicht mehr oder fanden es weird/eklig. Andere haben als Kinder Pizza oder Pasta gegessen und bei uns gabs Linseneintopf, Blut- und Leberwürste mit Kartoffen und Sauerkraut, Saure Lunge mit Klößen, etc.
Hab mich früher oft dafür geschämt, dass es bei uns nicht sowas wie Lasagne oder ähnliches gab. Zumindest, wenn, dann nur als Fertiggericht. Oder halt mal Fischstäbchen mit Kartoffeln und Gemüse, aber halt eher selten.
Mittlerweile hab ich auch Freunde, die das auch schon seit ihrer Kindheit essen oder die es einfach nicht eklig finden. Seitdem ess ich die Gerichte auch wieder viel lieber, als früher.
Das ist Frage der Präferenz.
Ich persönlich fand Linseneintopf immer eklig.
Allerdings liebe ich Labskaus und Grünkohl, beides ostfriesische Gerichte.
Brot ist für mich eine Beilage, keine Mahlzeit. Daher lehne ich für mich selbst auch das typisch deutsche Abendbrot ab.
Kartoffeln mag ich auch nicht, wenn sie nicht verarbeitet sind.
Die deutsche Küche ist sehr vielfältig, es gibt sicher keinen Menschen, der alles davon gut oder schlecht findet.
Dennoch sollte ein Gericht nicht nur deshalb mögen, weil es dieselbe Nationalität hat wie man selbst.
Weil ich damals nie anders sein wollte. Ich wollte genauso wie alle anderen Kinder damals lieber zu McDonald's oder Spaghetti essen.
Da hat man schon außergewöhnlich "alte" Eltern (als ich 14 war ist mein Vater mit 71 gestorben), jetzt bin ich 21 und meine Mom ist 63 und dann gibt es bei uns nicht mal das, womit andere Kinder aufgewachsen sind.
Das schreit halt förmlich nach Außenseiter. Das war nur ein weiterer Grund für die anderen mich zu mobben. Ein weiterer Grund, weshalb ich nicht zu ihnen gepasst habe.
Auch heute sind die Gerichte eher etwas, was ich selten esse. Ich esse eigentlich kaum wirklich deutsches essen.
Nicht, weil ich mich dafür schäme (das hab ich hinter mich gelassen), sondern weil mir die klassisch deutschen Gerichte nicht würzig genug sind. Ich esse hauptsächlich Sachen aus anderen Länder, die generell scharf gewürzt werden. Und selbst wenn ich mal was deutsches esse, versuche ich es mit Pfeffer wenigstens etwas nachzuwürzen.
Meistens hole ich mir instant Ramen oder Tteokbokki aus dem Asia Markt oder ich koche irgendwas, wo viele verschiedene Gewürze halt wirklich gut schmecken (Glaube kaum, das Sauerkraut mit Curry, Cayenne Pfeffer und Chili eine leckere Kombination wäre).
Ich bin in einem Haushalt in Deutschland großgezogen und meine Eltern sind beide deutsch, genauso wie ich demzufolge.
Allerdings würde ich nicht sagen, dass unsere Nationalität je eine Rolle gespielt hat, abgesehen vielleicht bei der Fußball-WM.
Falls es dir um die Sprache geht, dann ja.
Warum sollte man sich für die deutsche Küche schämen? Sie enthält genauso viele leckere Gerichte wie andere Küchen. Ein gut gemachter Linseneintopf ist besser als die Standard-Pizza.
Sich gar zu ekeln vor dem Eigenen, zeigt, dass nach 1945 etwas gründlich schief gelaufen ist.