Seid ihr glücklich Deutscher zu sein?
Seid ihr glücklich als Deutscher? Oder wärt Ihr lieber ein anderes Volk? Kann man im Ausland angeben, wenn man sagt man wäre Deutscher oder macht man sich damit unbeliebt?
10 Antworten
Hey
Ich denke es ist völlig egal welche Herkunft etc man hat.
Klar kann man stolz sein "Deutscher" zu sein aber man kann genauso stolzer Pole, Russe, Amerikaner, usw.
Man sollte sich definitiv nicht besser fühlen nur weil man Deutscher ist. Und man ist meiner Meinung nach auch nicht besser. Alle sind gleich gut :)
Und ja ich bin glücklich als halb deutscher. Wäre aber auch glücklich wenn ich ne andere Nation hätte.
Zum Glück bin ich Halbfranzösin und keine 100% Deutsche. Als Deutscher ins Ausland? Kommt drauf an, wohin. In Teilen von Frankreich beispielsweise vor allem in der Normandie sind die Deutschen nicht gerade beliebt, weil die dort im Krieg so ziemlich alles dem Erdboden gleichgemacht haben. Im Norden von Italien sind Deutsche ebenfalls nicht gerne gesehen, weiter im Süden Richtung Kalabrien oder Sizilien, ist es o.k.
- Ich bin nach dem 2. WK. in der Bundesrepublik Deutschland geboren, habe also selbst keinen Krieg erleben müssen. Das ist schon mal ein Wahnsinnsglück.
- Ich lebe in einer Demokratie, kann meinen Mund aufmachen und werde weder gezwungen, eine bestimmte politische Meinung zu vertreten, noch dazu, eine bestimmte oder überhaupt eine Religion zu haben.
- Ich finde es wunderbar, dass die Mauer gefallen ist und dadurch ein schönes Stück Deutschland für mich dazu gekommen ist. Viele ostdeutsche Städte sind wunderschön, ich liebe die baumbestandenen Landstraßen, und die Ostsee ist auch nicht zu verachten. Ganz nebenbei habe ich die sehr entfernte Verwandtschaft kennen gelernt, worüber ich mich auch sehr freue.
- Deutschland ist ein Staat, dem es im globalen Vergleich wirtschaftlich sehr gut geht und der m. E. eines der besten Sozialsysteme weltweit hat.
- Deutschland hat (vorläufig noch) ein angenehmes, gemäßigtes Klima und wurde bisher selten von größeren Naturkatastrophen heimgesucht.
- Deutschland liegt mitten in Europa. Viele interessante Länder lassen sich mühelos und in kurzer Zeit (auch ohne Flugzeug) erreichen.
- Deutschland hat viele unterschiedliche Landschaften und dementsprechend unterschiedliche Architektur. Bis auf Wüste, Hochgebirge (Das bisschen Alpenland zähle ich nicht!), Canyons und Fjorde hat es fast alles zu bieten, was man sich nur wünschen kann.
- Wir haben wunderschöne alte Städte, Schlösser, Burgen und Klöster. Aber egal, ob alt oder eher modern, die Innenstädte sind belebt und meistens von viel Grün durchsetzt. Durch die verkehrsberuhigten Zonen wie auch durch die reinen Fußgängerbereiche macht es Spaß, in der Stadt herumzubummeln und auch dort zu wohnen. Nicht alle, aber die meisten Wohngebiete haben eine recht gute Infrastruktur und sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Auch hier sind die Straßen selten menschenleer (wie z. B. durchweg in den USA), was für mich sehr wichtig ist, um mich wohl zu fühlen.
- In jeder deutschen Großstadt gibt es kulturelle Veranstaltungen bis zum Abwinken: Theater, Oper, Konzerte, Museen, Kunstausstellungen, Lesungen etc. Aber auch in den kleineren Städten und selbst in den winzigsten Kleinstädten liegt das Kulturleben nicht brach. Niemand ist gezwungen, sich nur aus dem TV oder aus dem Internet zu versorgen.
Und da soll ich nicht glücklich sein, in Deutschland zu leben?
Selbstverständlich gibt es auch Schattenseiten, Bereiche, in denen nicht alles optimal funktioniert. Aber das war ja nicht die Frage.
Die letzte Frage verstehe ich nicht. Wie soll ich denn mit meiner Nationalität angeben können? Und wenn ich wüsste, wie du das meinst, warum sollte ich das tun? Ich mag keine Angeber und Schaumschläger!
Wenn ich im Ausland meine Nationalität genannt habe, habe ich mich noch nie unbeliebt gemacht. Mir ist es lediglich einmal passiert, dass mir eine Frau in Frankreich keine Wohnung vermietet hat, als ich sagte, ich käme aus Deutschland. Sie erklärte mir aber ganz ehrlich, dass sie sonst Ärger mit ihrem Mann kriegen würde. Das war absolut glaubhaft. Und in Israel wurden wir mal von Kindern als Nazis beschimpft.
Leider ist das leben kein Wunschkonzert und man kann sich ja nicht entscheiden wo man aufwächst. Wer ich lieber wo anders aufgewachsen, ja. Wer ich woanders glücklicher, bestimmt. Die Herkunft sollte mittlerweile keine rolle mehr spielen.
Als Eingebürgerter bin ich natürlich glücklich - schließlich durfte ich im Unterschied zu deutsch geborenen das Land erst ausführlich testen und bin ein Deutscher geworden weil ich es wollte :)
Schweizer zu sein ist auf den ersten Blick noch attraktiver - aber da hat man (als Mann) Wehrdienst.
Im Ausland kann man sich sehr wohl als Deutscher angeben.