Sehr schwere Zeit wie überwinden?
Hallo Community, ich durchlebe momentan eine extrem schwierige Zeit wo viele Situationen aufeinander treffen. Ich bin 20 Jahre alt und mitten in einer Ausbildung in der ich wenig Zeit und Geld habe. Das zieht schon sehr an meiner Energie, noch dazu kommt die Berufsschule und das Berichtsheft.
Mein Vater ist Alkoholkrank und wurde neulich auch noch mit Leukämie diagnostiziert und ist ein Pflegefall.
Ich habe mich mit meiner Vermieterin gestritten da ich Schimmel in meiner Wohnung habe und sie mir dafür die Schuld gibt obwohl die Wände schon beim Einzug feucht waren.
Ich leide unter Akne und habe dies leider nicht im Griff und dies raubt mir mein Selbstbewusstsein.
Was das Fass zum Überlaufen brachte war, dass mir heute in einer Kreuzung ein Auto in das Heck meines Autos gefahren ist (zum Glück nur Blechschaden) und die Fahrerin sieht nicht ein das sie schuldig an dem Unfall war.
ich fühle mich momentan sehr apathisch und leer, wobei ich dann bei den kleinsten Sachen sofort anfangen könnte zu heulen. Ich weiß nicht weiter.
ich möchte gerne einen Rat
liebe Grüße
4 Antworten
Du bist einfach überbelastet. Es passiert sehr viel mit dir, ohne das du etwas dagegen tun kannst. Du bist dem gegenüber gerade hilflos und zudem macht es Arbeit und Stress. Außerdem der emotionale Teil mit deinem Vater.
Ich würde dir raten zu deinem Hausarzt zu gehen und ihm zu sagen, wie es dir geht. Ggf. Würde eine Krankschreibung helfen. Im Sinne, dass etwas Druck raus genommen wird und du Mal zur Ruhe kommen könntest (soweit das gerade überhaupt möglich ist).
Wichtig ist es jetzt auf dich selber zu hören und Ruhephasen einzubauen. Ich glaube du bist an einem Punkt, an dem du jetzt alles als Schicksalsschlag sehen wirst. Vielleicht bricht dir morgen ein Teil vom Reißverschluss deiner Jacke ab und du brichst zusammen.
Manchmal kann eine Therapie helfen, um zu Reden ggf. auch etwas Macht über die Dinge die passieren wieder zu bekommen. Sei es, dass du mit Hilfe eines Therapeuten einen Sichtwechsel hin bekommst oder was auch immer.
Aber versuche jetzt die Notbremse zu ziehen.
Also, erstmal: es tut mir sehr leid, dass du gerade so eine schwierige Zeit durchmachen musst! Du musst aber deinen Vater nicht pflegen, richtig?
Es ist gerade mit pflegebedürftigen Angehörigen total wichtig, dass man sich auch im ausreichenden Maß abgrenzt, d.h. sich mal raus zieht und mal Abstand nimmt, um Luft zu holen und Energie zu tanken. Den kranken Angehörigen bringt es ja auch nichts, wenn man völlig am Ende seiner Kräfte am Bett steht und schier zusammen klappt - oder am Ende mal wirklich zusammen klappt.
Eine Ausbildung allein ist ja schon extrem anstrengend, aber dass jetzt auch noch dein Vater schwer krank ist, ist echt eine harte Situation, die nicht unbedingt geschafft werden kann - je nachdem wie es deinem Vater geht, wenn er es schafft, schaffst du es auch, aber ob er es schafft ist ja vermutlich auch eine Frage, leider....
Wir leben in so einer schrecklichen Leistungsgesellschaft, darum meint man immer, man muss alles durchziehen und leisten, egal was geschieht. Je älter ich werde, desto klarer ist mir, dass das falsch ist.
Am Ende ist es so, wenn du deine Ausbildung um ein Jahr verlängern würdest, mit dieser guten Begründung, dass dein Vater Krebs hatte und du dich um ihn kümmern musstest, und alles Andere dann halt mal zurückstehen musste, kann das glaube ich jeder verstehen später in deinem Lebenslauf.
Eine Freundin von mir wurde ihn ihrer Ausbildung (es war eine schulische) krank und musste ein Jahr wiederholen. Das ist später nie irgendeinem Personaler aufgefallen... Du kannst, wenn du das Gefühl hast, du schaffst das nicht mehr, vielleicht eine Pause einlegen.
n Krisenzeiten muss man sich klar machen: Du musst jetzt nicht alles schaffen, dich nicht gleich um alles kümmern und es muss nicht alles perfekt sein. Schön langsam, alles Schritt für Schritt angehen. Löse erst die eine Situation und denke dann erst über die andere nach - das Andere muss dann warten! Wir haben nunmal begrenzte Kraftressourcen und können nicht alles auf einmal. Z..B das mit dem Auto würde ich ruhig ein bisschen warten lassen, bis ich Kraft dazu habe, wenn das je möglich ist.
In solchen Krisenzeiten ist viel Schlaf, gute Ernährung und gezielte Auszeiten zur Entspannung ganz arg wichtig. Das heißt, tu dir regelmäßig etwas Gutes, was die Nerven beruhigt und nimm dir bewusst Zeit dafür: Geh im Wald spazieren oder wandern (Wald baut Stress ab) oder geh in die Sauna, mach dir ne heiße Schokolade, hör einen Mediations- oder Entspannungs-Track, geh in die Therme, nimm ein heißes Bad bei Musik und Kerzenschein - etc. -alles, was dir gut tut und deinen Geist zur Ruhe bringt und Kraft schöpfen lässt - und in diesen Zeiten lass das Handy aus.
Und sprich mit deinen Freunden über deine Sorgen und über deine Situation, das hilft auch sehr und ist sehr wichtig!
Ich wünsche dir alles Gute und deinem Vater eine gute Genesung!
Jeder hat gute und schlechte Zeiten, das Leben ist wie Zebrastreifen. Die Situation werden immer kommen und gehen, wichtig ist wie man die Dinge hinnimmt und den Schwierigen Situationen umgeht. Man kann sich drüber ärgern oder auch nicht das entscheidest nur du. Ich kann dir aber sagen das sich nix ändern wenn dich selber fertig machst. Wir sind in dieses Leben leider nicht zum Spas gekommen. Ich überwinde eine Schlechte Zeit schon seit 4 Jahren. Mein Rat ist. Versuche das Leben wie ein reales Spiel wahr zu nehmen was du einfach durchspielen musst, nimm die Dinge nicht so ernst. Wenn nix passieren würde wehre es doch Tod langweilig oder?
Wenn du noch fragen hast dann bitte.
Ist echt scheisse momentan... Mit guten Freunden reden die dich dabei unterstützen könnte schon viel ausmachen, ich wüsste sonst nicht was ich dir raten soll