Schule in Hamburg gesucht für Schüler mit Asperger Syndrom

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Da rate ich dir, dich mit anderen Eltern auszutauschen, zum Beispiel bei rehakids.de oder aber auch in einer SHG.

Mein persönlicher Rat ist, es an einer Regelschule zu versuchen. Asperger-Autisten können dort, mitunter mit den entsprechenden Nachteilsausgleichen, eigentlich gut unterrichtet werden.

Da ich nicht aus Hamburg komme, kenne ich dort allerdings keine konkreten Schulen.

Januarbaby2001 
Fragesteller
 13.12.2014, 20:18

ich war von einer Regelschule ausgegangen, diese Schwerpunktschule ist eine Regelschule, hätte ich evtl erwähnen sollen.

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09005809000  29.09.2019, 14:46

Ich konnte sogar nur auf Regelschulen guten Unterricht bekommen, die Lehrer und der Unterricht in Sonderschulen waren schlecht (nicht-Hamburg).

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Nun suchen wir eine Stadtteilschule, die gewillt ist sich mit Asperger Schülern zu befassen und sie entsprechend zu fördern.

Ich weiß nicht, wie das in Hamburg gehandhabt wird. Bei uns in NRW ist das meines Wissens nach so (an Grundschulen), dass nicht alle Schulen Inklusionsschulen sind, also nicht alle Regelgrundschulen z. B. Kinder mit geistigen Behinderungen aufnehmen müssen.

Stellt sich der Förderbedarf jedoch nach der Einschulung eines zunächst "normal" wirkenden Kindes heraus und wird eine Schulbegleitung für das Kind von den zuständigen Stellen genehmigt (der Amtsarzt muss den Unterstützungsbedarf bestätigen), kann die Schule da nichts machen, sie muss die Integrationshilfe im Unterricht zumindest dulden.

Einen Grund, aus dem ein Schüler mit Asperger in Hamburg nicht an einer Regelschule unterrichtet werden soll, kann ich mir nicht wirklich vorstellen, allerdings habe ich (bis jetzt) absolut Null Ahunung von Asperger.

Ab nach den Weihnachtferien werde ich wieder stundenweise berufstätig sein, und zwar als Schulintegrationshilfe für einen Jungen, bei dem bisher nur sicher ist, dass er eine Hilfe braucht. Eine Diagnose liegt noch nicht vor, die Hauptvermutung liegt aber lt. Aussage des für diese Schule zustänigen Sonderpädagogen bei Asperger.

Dieser Pädaoge erzählte mir auch, dass für Kinder mit Asperger der Besuch einer Regelschule üblich sei. Wie gesagt: keine Ahnung, wieso das in Hamburg nicht so zu sein scheint.

Rechercheur  13.12.2014, 22:49

Ich weiß jetzt nicht, wie du das meintest, aber ich hab mal zwei Hinweise:

Autismus ist keine geistige Behinderung. Geistige Behinderung ist klar definiert als Intelligenzminderung unter F70 - F79 in der ICD. Autismus jedoch findest du unter F84.-.

Asperger sind die Einwohner der Stadt Asperg. Ich weiß nicht, wie die das finden. ;-)
Ich als Asperger-Autist finde es angenehmer, wenn entweder einfach Autist oder eben Asperger-Autist gesagt wird.

Da wir eh Kontakt haben:
Ich würde mich freuen, wenn du dich wegen des Jungen an mich wenden würdest.

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Margotier  13.12.2014, 23:30
@Rechercheur

Okay, vielen Dank für die Korrektur. Der Begriff "Asperger" wurde so vom Träger ("Lebenshilfe") für die Integrationshelfer als auch von dem Sonderpädagogen der Schule verwandt, ganz gewiss ohne diskriminierende oder anderweitig negative Absicht, ich habe das dann einfach unkritisch so übernommen. Entschuldigung!

Dass Autismus keine Behinderung ist, weiß ich. Diesbezüglich habe ich mich offensichtlich missverständlich ausgedrückt.

Ich versuchs nochmal besser: Kinder mit Behinderungen können in NRW viele, aber nicht alle, Regelgrundschulen im Rahmen der Inklusion besuchen. Meißt mit dem Lehrplan, nach dem sie auch an Förderschulen unterrichtet werden würden. Da geht es dann eher um die gesellschaftliche Integration. Die Kinder sollen nicht in einer Wattewolke unter "ihresgleichen" aufwachsen, anderseits sollen die nichtbehinderten Kinder Menschen mit Behinderung als nichts besonderes, also halt eben zur Gesellschaft dazugehörend, wahrnehmen lernen.

Andere Kinder ohne Behinderung, sondern mit anderweitigen (da trete ich ausdruckstechhnisch wahrscheinlich jetzt wieder in ein Fettnäpfchen) "Abweichungen", halt eben Kinder, die aus einem "Nicht-Behinderungs-Grund" einen individuellen Integrationsbedarf haben, werden an Regelschulen unterrichtet und nicht, wie vor einigen Jahren noch, an Förderschulen verwiesen.

Ein Bedarf für eine Integrationshilfe kann auch z. B. aufgrund von Legasthenie, Lese- und Rechtschreibschwäche (was, wie ich kürzlich lernte, nicht dasselbe ist wie Legasthenie), AD(H)S, schweren Konzentrationsproblemen aufgrund eines Traumas etc. genehmigt werden. Und halt eben auch aufgrund des Asperger-Syndroms.

Somit schaffen Kinder mit dererlei "Problemen" (mir fehlt schon wieder ein besserer Ausdruck) quasi immer die Regelgrundschule und oft sogar den Wechsel auf ein Gymnasium, was nach dem Besuch einer Fördergrundschule am Rande der Unmöglichkeit liegt.

Bis vor einigen Jahren landeten solche Kinder leider, oft nach ein oder zwei Jahren Regelgrundschule, an Förderschulen, da sie nicht selten als "lernbehindert", oder wie auch immer, abgestempelt wurden und es keine Möglichkeit gab, sie im normalen Unterricht individuell zu unterstützen.

Sobald ich Näheres darüber erfahre, was bei dem Jungen diagnostiziert wurde, werde ich mich auf jeden Fall an Dich wenden.

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Rechercheur  13.12.2014, 23:57
@Margotier
Dass Autismus keine Behinderung ist, weiß ich. Diesbezüglich habe ich mich offensichtlich missverständlich ausgedrückt.

Oh, eine Behinderung ist es schon. Man kann einen Schwerbehindertenausweis beantragen (den aber seit der Änderung 2010/2011 längst nicht mehr jeder Autist bekommt). Nur eben keine geistige Behinderung, die identisch mit dem Begriff der Intelligenzminderung ist.

Und bei dir weiß ich ja eh, dass du dich bemühst, das korrekt einzusortieren. Also, no offense und kein Problem soweit.

Früher ging man als Asperger-Autist halt einfach zur Schule, wie alle anderen Kinder auch. Warum das heute, wo es in jüngeren Jahren oft diagnostiziert wird, plötzlich ein Problem ist, werde ich wohl eh nicht verstehen.

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Affia  14.12.2014, 01:18
@Rechercheur

So ist das ab und an bei uns: Jedem seine Schublade!

Ich finde es immer wieder erfreulich, wenn ich hier kompetente Mitschreiber lese, alle DH für euch beide.

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procoder42  14.12.2014, 11:28
@Rechercheur
den aber seit der Änderung 2010/2011 längst nicht mehr jeder Autist bekommt)

Wie bekommt man den eigentlich (wo stellt man den Antrag ?), das fängt ja schon damit an, dass die soziale Beinträchtigung betrachtet wird. Wird das extra bewertet ? Ich hab auf dem Diagnoseschreiben irgendwie keine Anmerkung gefunden

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Rechercheur  14.12.2014, 15:02
@procoder42

Die Antragsformulare liegen im Rathaus aus. Mitunter kann man sie auch online bekommen, mitunter inzwischen sogar online ausfüllen, kommt auf das Versorgungsamt an, bei dem man ihn abgeben muss.
Den füllst du aus und legst alle Unterlagen dazu, die das/die Problem/e betreffen, wegen denen du den Antrag stellst.
Ich persönlich rate bei AS dazu, den Diagnostiker direkt einzubeziehen, sich von ihm beim Ausfüllen helfen zu lassen und von ihm noch ein Schreiben dazu anfertigen zu lassen, das die Probleme im Alltag gut schildert. Das dürfte die Chancen erhöhen.
Man muss sich aber darauf einstellen, Widerspruch einlegen zu müssen und ggf. sogar klagen zu müssen.

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09005809000  29.09.2019, 14:46

Asperger-Syndrom ist keine geistige Behinderung.

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