Quad channel möglich?

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Hallo

Nein, die Quad Channel RAM Konfiguration kannst du auf einem B550 AM4 Mainboard und einem dazu passendem Prozessor nicht nutzen, auch wenn vier RAM Module auf das Mainboard passen. Auch mit vier RAM Modulen bleibt es in dem Fall maximal bei einer Dual Channel RAM Konfiguration. AM4 Prozessoren beinhalten nur einen DDR4 Dual Channel RAM Controller und stellen demzufolge auch nur zwei Speicherkanäle zur Verfügung, weswegen es auf AM4 Mainboards keine Quad Channel RAM Konfiguration geben kann. Wenn du vier RAM Slots auf ein AM4 Mainboard hast und dort vier RAM Module einsetzt, dann stecken jeweils zwei RAM Module auf jedem der beiden Speicherkanäle.

Du solltest auch beachten, das mit vier RAM Modulen die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit niedriger ausfallen wird, als mit zwei RAM Modulen. Für den Fall das du MEM overclocking betreibst, solltest du das besonders beachten.

Auf einem B550 Mainboard werden Ryzen Serie 3000, 4000 und 5000 Prozessoren unterstützt, so das auch du einen Prozessor aus einer dieser Serien hast. Die Speichercontroller in diesen AMD AM4 Prozessoren sind für den Betrieb mit bis zu DDR4-3200 Dual Channel RAM ausgelegt, bei Bestückung mit maximal einer Speicherbank pro Speicherkanal. Darüber hinaus wird dann der Speichercontroller übertaktet, was zwar funktionieren kann, was aber nicht mehr funktionieren muss und bei entsprechender Mehrbestückung mit Speicherbänken sinkt auch noch zusätzlich die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit. Das liegt an der Mehrbelastung des Speichercontrollers durch mehr Speicherbänke und an physikalischen Eigenschaften des Speicherbusses im Hochfrequenzbereich.

Eine Speicherbank ist dabei aber nicht gleich ein RAM Modul. Es gibt Single Rank RAM Module, da entspricht eine Speicherbank einem kompletten RAM Modul und es gibt RAM Module auf denen sind bereits zwei Speicherbänke untergebracht. Das sind dann Dual Rank RAM Module. Dabei verhält sich ein Dual Rank RAM Modul in etwa so, wie zwei eingesetzte Single Rank RAM Module in Single Channel Konfiguration.

Sollte die, auch via XMP, eingestellte Speichergeschwindigkeit zu hoch für den Speichercontroller in deinem Prozessor gewählt sein, dann können Bluescreens, Freezes und Crashs auftreten, wenn du zwei zusätzliche RAM Module dazu steckst. In dem Fall müsste die Speichergeschwindigkeit manuell gedrosselt werden, auf ein Tempo, mit dem der Speichercontroller in deinem Prozessor noch stabil läuft.

Falls du dir jetzt die Frage stellst, wie das sein kann, denn in den Mainboard Spezifikationen stehen doch noch viel höhere Speichergeschwindigkeiten und wenn du wissen möchtest, wie das alles zusammenhängt, dann ließ einfach mal hier weiter.

Es ist eine falsche Vorstellung, das allein die RAM Module für die nutzbare Speichergeschwindigkeit verantwortlich sind und das dass Mainboard den RAM auf die gewünschte Speichergeschwindigkeit einstellt. Es ist auch nicht das Mainboard, das da irgendetwas "schafft" oder wie das auch immer von Laien beschrieben wird. Das Ganze verhält sich ein bisschen anders.

Das BIOS/UEFI stellt die Speichergeschwindigkeit nicht irgendwo auf dem Mainboard ein und auch nicht direkt am RAM, sondern das BIOS/UEFI stellt den Speichercontroller auf die gewünschte Geschwindigkeit ein und weil der Speichercontroller dann mit der eingestellten Geschwindigkeit läuft, steuert dieser dann auch mit dieser Geschwindigkeit die Zugriffe auf den RAM, woraus sich erst der Speichertakt ergibt. Deswegen ist es auch der Speichercontroller, der auf die gewählte Speichergeschwindigkeit eingestellt wird und nicht der RAM.

Je schneller nun der Speichercontroller arbeitet um so schneller wird auf den RAM zugegriffen, was einen höheren Speichertakt ausmacht. Und diesen müssen die RAM Module nun wiederum aushalten können. Deshalb gibt es RAM Module mit so vielen unterschiedlichen Geschwindigkeiten und wer mag auch für MEM overclocking, aber nicht damit man einfach nur die freie Auswahl hat, denn am Ende entscheidet immer der Speichercontroller über die tatsächlich erreichbare Speichergeschwindigkeit.

Der Speichercontroller steckt aber weder auf dem Mainboard noch im RAM, der steckt im Prozessor und deshalb gibt auch der Prozessor vor, welche Speichergeschwindigkeit tatsächlich erreichbar ist und nicht der RAM und/oder das Mainboard. Das wird von vielen einfach nicht beachtet, einfach ignoriert, oder einfach falsch verstanden, was dann aber zu Problemen führen kann.

Das was in den Mainboard Spezifikationen steht, das garantiert lediglich das diese Speichergeschwindigkeiten vom BIOS/UEFI eingestellt werden können, mehr nicht. Das Mainboard wurde zwar mit den in den Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten erfolgreich getestet und die RAM Module die das geschafft haben sind jetzt auch in der Memory Support Liste zu finden, aber für diese Tests verwenden die Mainboard Hersteller speziell selektierte Engineering Sample Prozessoren. Prozessoren für den Endkundenmarkt schaffen diese Speichergeschwindigkeiten in aller Regel nicht oder nur selten und auch nicht unter Garantie mit den RAM Modulen aus der Memory Support Liste. Auch mit diesen RAM Modulen werden die angegebenen Speichergeschwindigkeiten nur dann erreicht, wenn der eingesetzte Prozessor dabei mitspielt, das ist die Bedingung daran. Die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit ist also von den individuellen Eigenschaften des eingesetzten Prozessors abhängig und nicht vom RAM oder dem Mainboard. Das BIOS/UEFI muss die gewünschte Speichergeschwindigkeit aber auch einstellen können und diese Information findest du in den Mainboard Spezifikationen. Das ist es was dort geschrieben steht, mehr nicht. Das sind keine unter allen Umständen garantiert erreichbaren Speichergeschwindigkeiten.

Die in den Mainboard Spezifikationen mit (OC), (O.C.) oder (A-XMP OC MODE) gekennzeichnete Speichergeschwindigkeiten sind nur durch übertakten des Speichercontrollers möglich und deshalb sind diese Geschwindigkeiten nicht vorab garantiert. Das erreichen dieser Geschwindigkeiten ist abhängig von den individuellen Eingenschaften des eingesetzten Prozessors, also davon, wie hoch sich der Speichercontroller des eingesetzten Prozessors übertakten lässt. Dabei spielt es keine Rolle was das Mainboard, bzw. das BIOS/UEFI, alles einstellen kann oder was alles in den Mainboard Spezifikationen geschrieben steht oder bis zu welcher Geschwindigkeit die RAM Module mitmachen könnten. Wenn der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor nicht mitspielt, dann is Essig.

https://www.gigabyte.com/de/Motherboard/B550-GAMING-X-V2-rev-14/sp#sp

2. Support for DDR4 4733(O.C.) / 4600(O.C.) / 4400(O.C.) / 4266(O.C.) / 4133(O.C.) / 4000(O.C.) / 3866(O.C.) / 3733(O.C.) / 3600(O.C.) / 3466(O.C) / 3400(O.C.) / 3200 / 2933 / 2667 / 2400 / 2133 MHz memory modules
3. Dual channel memory architecture

Wenn schnellere RAM Module eingesetzt werden, als vom Prozessor nativ unterstützt werden und der Rechner sollte dann instabil laufen oder gar nicht mehr starten, nachdem das XMP von den RAM Modulen im BIOS/UEFI aktiviert wurde, dann funktionierte das einfache MEM overclocking via XMP nicht, weil die Einstellungen durch das XMP zu viel für den Prozessor sind. In dem Fall müsste die Speichergeschwindigkeit manuell eingestellt und der RAM inklusive dem Speichercontroller müsste manuell übertaktet werden. Das bedeutet dann, das manuelles MEM overclocking angesagt ist.

Da overclocking aber auch, durch den höheren Takt und der damit verbundenen Erhöhung der Spannung der übertakteten Komponenten, den Effekt der Elektromigration verstärkt, altern übertaktete Komponenten schneller, was in dem Fall den XMP overclocking RAM betreffen würde und den Prozessor. Durch overclocking kann der Rechner außerdem auch instabil werden oder gar nicht mehr funktionieren.

Deshalb empfehle ich den RAM passend zu den Spezifikationen des Speichercontrollers auszuwählen, also passend zu den Prozessorspezifikationen.

Die immer wieder angesprochene Latenz (CL) hat auch einen gewissen Einfluss auf die Speichergeschwindigkeit, speziell auf die Reaktionszeit des RAM. Vereinfacht lässt sich sagen, je niedriger die Latenz, um so schneller reagiert der RAM auf Speicherzugriffe. Allerdings darf man das auch nicht überbewerten, denn der Leistungszuwachs durch eine geringere Latenz ist nicht spürbar, sondern lässt sich höchstens messtechnisch nachweisen. Dafür kosten RAM Module mit einer niedrigeren Latenz gleich wieder etwas mehr. Die Kosten dürfte man wohle mehr spüren, als den Geschwindigkeitsunterschied.

mfG computertom

Das Motherboard verfügt über 4 RAM Slots, demnach ist es möglich mehr Ran Riegel einzubauen.

Woher ich das weiß:Hobby – Beschäftige mich häufig mit dem Thema Computer

computertom  14.06.2023, 14:00

Aber auch mit vier RAM Modulen bleibt es maximal bei einer Dual Channel Konfiguration. Eine Quad Channel Konfiguration ist in dem Fall auch mit vier RAM Modulen nicht möglich.

Von Experte computertom bestätigt

4 Riegel gehen. Es bleibt aber bei dualchannel und neu vollbelegung sinkt der maximal mögliche Takt

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 20 Jahre Erfahrung