Psychologie Gedankenstopptechnik?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Sei mir nicht bös, aber den theoretischen Hintergrund des Verdrängens kann ich jetzt nicht erklären. D. h, ich kann das schon, aber dafür brauch ich 300 Seiten.

Verdrängen hat nichts mit Unterdrücken oder Vergessen zu tun. Es hat nichts mit dem Verdrängen zu tun, wenn Leute sagen: "Ich habe das verdrängt."

Verdrängen ist ein sehr schwieriger, hoch entwickelter Abwehrmechanismus, aber man braucht ca 300 Seiten, um ihn zu erklären . Und ein ganzes Psych.Studium davor.

Jedenfalls hat die Gedankenstopp Methode nichts, aber auch gar nichts mit dem Verdrängen zu tun. Oder soviel wie der Mond mit Mozartkugeln.

Bei der Gedankenstoppmethode stoppt man einfach den inneren Film, bevor der die Herrschaft übernimmt.

Ich bin z.B. Reiterin. Ich weiß, dass mir jedesmal etwas passieren kann, wenn ich ausreite: Pferd scheut, ich fliege runter, ich breche mir das Rückgrat, ich lande im Krankenhaus, im Rollstuhl. etc...

DAs wäre der innere Film. Wenn man sich auf den einlässt, dann wird man handlungsunfähig. In meinem Beispiel: man kann nicht mehr reiten. Also, sollte man den inneren Film energisch stoppen. Und dazu wendet man die Gedankenstoppmethode an.

Oder stell dir vor, du willst nach Mallorca fliegen. Du hast Angst. Die stellst dir vor: der Flieger hat ein Problem, es brennt aus einem Triebwerk, die Passagiere schreien, der Pilot kann auch nichts mache. Er landet not, alle tot.  Dieser innere Film ist nun alles andere als hilfreich, um die Angst zu überwinden. Also sollte man den inneren Film energisch abbrechen.

Mit Verdrängung hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun.

Verdrängung ist in der psychoanalytischen Theorie ein unbewusster Abwehrmechanismus, der später auch in der Psychologie übenommen und kritsiert wurde, nun in vielfältigen Kontexten und Definitionen Verwendung findet. Auch in der Psychoanalyse erfuhr der Begriff in seiner Entwicklung eine mehrfache Revision sowohl der Definition als auch der Erklärungen. Hinzu kommt, dass dies sich weiter innerhalb der verschiedenen Theorien (Schulen) der Psychoanalyse fortsetzte und fortsetzt.

Gingen Josef Breuer und der junge Sigmund Freud in der Zeit vor der Entwicklung der Psychoanalyse noch davon aus, dass Verdrängung (sexueller traumatischer Erlebnisse) Ursache psychischer Krankheit sei, die durch Hypnose beseitigt und kartharthisch aufgelöst werden müsse, so wandte sich Freund um ca. 1897 auch aufgrund vieler Mißerfolge aber auch widersprechender klinischer Beobachtungen von dieser Theorie ab, entwickelte die Psychoanalyse und sah dort zunehmend die Verdrängung als sinnvollen und sogar notwendigen unbewussten Mechnismus an, mit dem das seelische Gleichgewicht (gesund) erhalten wird.

Gedankenstopp ist eine Technik zur Bewältigung z.B. von Grübeln in der (frühen) Verhaltenstherapie. Diese Technik muss eingeübt werden, sie ist eine bewusst und unter Anstrengung eingesetzte Kontelltechnik.

WienMann089 
Fragesteller
 15.10.2016, 20:32

Also ist die Aussage "das habe ich verdrängt" eigentlich Blödsinn weil man es wenn man es wirklich (unbewusst) verdrängt hätte gar nicht mehr wissen würde oder? 

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Ich denke verdrängen hält bis zu einem Punkt an, bis zu dem wo das Unterbewusstsein wieder erinnert wird an einen Auslöser des Verdrängens...
Und Gedankenstopp ist für den Moment und Kamm theoretisch nicht verdrängt werden

Wenn  ich in Deinen Konzepten nachvollziehen kann::

Gedankenstopp = bewußte Entscheidung, einem Gedankenfluß  nicht mehr zu folgen, sondern SELBST zu unterbrechen = aufhören, darüber nachzudenken.

Verdrängung = Umlenkung und Umleitung von Gedankenströmen, ohne eigene Entscheidung  = fast Abspaltung Deines Denkens, ohne eigenes Zutun = unbewußt.

Fast eine beste Frage, bei weiterem Bedarf: bitte posten!

Und nicht zuviel darüber nachdenken. Skyberlin!