Professionalisierungstheorien in der Sozialen Arbeit?
Hallo liebe Community,
für mein Studium Soziale Arbeit beschäftige ich mich gerade mit der Thematik Professionalisierung in der Sozialen Arbeit. Da gibt es ja verschiedene Ansätze, Konzepte und Autoren (Dewe, Kleve, Wirth, Miller, und viele mehr). Oft komme ich da durcheinander bzw. fällt es mir schwer abzugrenzen, was eine Handlungstheorie, Professionalisierungstheorie ist.
Ich selbst arbeite auch mit Ehrenamtlichen zusammen und war vorher selbst ehrenamtlich tätig. In der Literatur, aber auch in der Praxis, wird auch diese Problematik der (De-)Professionalisierung in der Sozialen Arbeit angesprochen hinsichtlich der Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen, wenn sie halt nicht strukturiert verläuft (d. h., Schulung, Rollenklärung, etc.).
Ich bin gerade auf der Suche, (auch vielleicht für meine B.A. als Thema im nächsten Semester), nach einer geeigneten Professionalisierungstheorie, die sich auf Ehrenamt in der Sozialen Arbeit übertragen lässt, oder wie Ehrenamt die Professionalisierung und die Zusammenarbeit beeinflusst?
Ich hoffe, dass vielleicht jemand dabei ist, der oder die mir dabei behilflich sein kann.
Lieben Dank im Voraus.
Lieben Gruß!
1 Antwort
Zwar kenne ich so einige Theorien, aber das Problem bei deiner Denke ist meiner Meinung nach, dass Professionalisierung sich ja per Definition nicht auf das Ehrenamt übertragen lässt.
Es sind zwei ganz unterschiedliche Ebenen, mit ganz unterschiedlichen Ansprüchen und Anforderungen.
Daher würde es mich arg wundern, wenn es da etwas (Qualitatives) geben würde.
Sicher kann man einige Theorin so verkürzen (z.B. SozArbeit als Helfer oder sehr "ursprüngliche" Theorien), aber das ist dann eben nicht sehr qualitativ, in meinen Augen.
Hmmm.... interessant....
Ganz spontan gesagt, würde ich zunächst (1) die beiden Akteure (Profis a und Ehrenamt b) nach Merkmalen unterscheiden:
z.B. Anspruch von Klientel an Akteur, Verortung im Soz.Wi. Dreieck bzw. dem soz. Gesellschaftsgefüge und/oder den Mandatsansprüchen. Desweiteren deren jeweiligen Ziele, Motive, Zeiteinsatz, ggf. auch Kapital (Bordjeu)... und ggf. weitere.
Diese Merkmale könnten bzw. sollten aus einer o.g. Theorie entnommen werden, das macht Sinn, ja.
Nun könnte man 2. "das" Klientel (ggf. exemplarisch eine Zielgruppe) ebenso sezieren.
Die Ergebnisse 1 a und b kann man nun mit Ergebnisse 2 abgleichen und so ggf. Rollen/ Aufgabenbereiche verteilen.
Ich denke da aber noch mal drüber nach und antworte später, falls mir dazu was anderes einfällt.
Ah... und diese jeweilige Theorie, ist eigentlich dann "egal". Da tut sich ja nichts, da es neu aufgezäumt wird. Ich persönlich würde aber eine "alte" Theorie wählen, die Ankerpunkte hergibt, dann eine aktuelle und zudem den Definitionen des DBSH folgen.
Und daraus entsprechende Handlungsempfehlungen begründet ableiten.
Vielen lieben Dank für den hilfreichen Input
Generell fällt es mir aber noch schwer Professionalisierungstheorien von anderne abzugrenzen, z. B. Handlungskonzepten. Wenn du an Professionalisierungstheorien denkst, welche fallen dir da konkret ein? Ich denke da beispielsweise an die reflexive Professionstheorie nach Uwe und Otto, z. B.
Ja, ich verstehe.
Nun, Handlungskonzepte sind speziell, Prof- Theorien ja auf der übergeordneten Ebene.
Aber es gibt wirklich viele und ich empfehle dir, zunächst mal einen Blick in entsprechende Handbücher zu werfen. Eine gute Aufstellung aktueller Theorien gab es immer in "Handbuch Sozialarbeit Sozialpädagogik" von Otto/ Thiersch (Beitrag geschrieben von Füssenhäuser und Thiersch , meine ich).
Da ist eine regelrechte Auflistung und Kurzbeschreibung zu vielen Theorien zu finden.
Einzelne, die mir spontan einfallen sind Schaarschuch (ganz fies zu lesen und zu verstehen -keine Empfehlung!), Nohl, Ilse Arlt, A. Salomon, Staub- Bernasconi, Böhnisch...
Ich denke aber, mit einem Blick ins o.g. Handbuch bekommst du einen guten Überblick und kannst dich aufgrund deren Beschreibung begründet auf deine entsprechende Auswahl berufen.
Meistens hat man aber "Theorien" auch während des Studiums mal im Seminar gehabt... vielleicht hast du da ja noch Unterlagen...
Hallo. Vielen Dank für deine Antwort. Untersuchen würde ich gerne wie professionalisierungstheorien helfen könnten mit Ehrenamtlichen in der Sozialen Arbeit umzugehen, bzw. wie eine zukünftige Gestaltung aussehen könnte und müsste, da immer mehr Grenzen "vermischt" werden, d. h. in Richtung Führung von Ehrenamtlichen, eine optimale Zusammenarbeit von Professionellen und Ehrenamtlichen, etc. Ich hoffe, ich konnte es damit erklären.