Politisch links/rechts: Was haltet ihr von diesem Sager?

4 Antworten

Problematiken mit Integrationsunwilligen ignorieren

Wer sind den diese angeblichen Personen und wo kommen die her (also nicht die Abstammung) ?

Die nicht-Linken Parteien reden liebend gerne über Menschen die (fast) gar nicht existieren. Und wenn sie doch existieren liegt die Problematik allzu oft bei dümmlichen Bürokratischen Vorschriften.

Hast du schon einmal mit einem Flüchtling gesprochen ? Mit die ersten Fragen die sie stellen sind "Wo lerne ich Deutsch und wie kann ich arbeiten". Als ich für die Caritas gearbeitet habe gab es aber keinen Anspruch auf Deutschkurse bevor nicht geklärt ist ob man einen Aufenthaltstitel hat. Ich bin nicht ganz sicher ob das noch immer so ist was aber noch immer so ist ist das längere Arbeitsverbot von Flüchtlingen.

Es ist schon erschreckend wie man sieht das Menschen Kriegsverbrechen ja teils sogar Genocid-Versuche halbwegs unbeschadet überstanden haben und nach 2 Jahren Bürokratie in Deutschland sind diese Menschen schwer Depressiv und antriebslos.

frostfeuer85 
Fragesteller
 04.10.2023, 15:33

Ich glaube Flüchtling ist =/= "Integrationsunwillige". Die Integrationsunwilligen sind oft sogar welche, die bereits in 2. oder 3. Generation hier leben, und bei denen eben die Integration gescheitert ist. Wenn z.B. Leute die aus konservativen Ländern stammen, dann als Jugendliche hier Homosexuelle verkloppen oder Frauen keinen Respekt entgegenbringen, während die Eltern teils sogar progressiver eingestellt waren und primär nach Europa kamen, um hier ein besseres Leben anzufangen. Oft können die Kinder nicht verstehen, wieso die Eltern die alte Heimat verlassen haben, weil sie von den Mißständen dort nichts wissen. Und um den gekränkten Stolz, dass die Familie die alte Heimat verlassen hat, zu überwinden, wird dann die eigene Herkunft, Religion, Kultur und Lebensart glorifiziert, bis hin zum Hass auf das neue Heimatland.

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Asporc  04.10.2023, 15:42
@frostfeuer85
die bereits in 2. oder 3. Generation hier leben, und bei denen eben die Integration gescheitert ist

Ja die gibt es. Aber weißt du auch wie das zustande kam ?

Ein Großteil derjenigen von denen du redest kam nach De im Rahmen eines Deutsch-Türkischen Vertrages. Die Türkei hatte hohe Arbeitslosigeit Deutschland hohen Arbeitsrkäftebedarf also haben beide länder zusammen gearbeitet und haufenweise Türken nach Deutschland "verfrachtet".

Und was ist dann in de geschehen ? Die Türken wurden in Lager gesperrt die sie grundsätzlich nur verlassen durften um zu arbeiten. Es gab nicht einmal Sanitäre Anlagen für die Bevölkerung. Und da es eben eingezäunte "Lager" waren gab es keinen Kontakt zu nicht-Türken weshalb sich eine Subkultur gebildet hat die weder Deutsch spricht noch sich als deutsch sieht.

Und warum gibt es die noch heute ? Weil sich keiner darum gekümmert hat das man diesen Fehler Deutschlands mit unmenschlichen Arbeitslagern beseitigt.

Wenn du ein Problem 40 Jahre lang ignorierst wird das Problem eben schlimmer.

Wie viele dieser Subkulturen würden den noch existieren wenn man einfach eine Kindergartenpflicht einführt und ein Kopftuchverbot in öffentlichen Gebäuden ? Selbst in der Türkei gab es so ein Verbot etliche Jahre lang.

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frostfeuer85 
Fragesteller
 04.10.2023, 15:49
@Asporc

Ja, die derzeitigen Zustände haben uns die konservativen Parteien mit ihrer damaligen Politik, die nur auf Ausbeutung der Menschen beruhte, eingebrockt. Ich verstehe auch jeden wütenden jungen Migranten. Aber das ändert halt leider nichts daran, dass wir den Schlamassel jetzt haben und Lösungen brauchen. Und mit Kuschelkurs wird's eher nicht gehen. In Schweden hat man jahrzehntelang auf Kuschelkurs gesetzt und dort regiert jetzt die Bandenkriminalität.

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Asporc  04.10.2023, 15:53
@frostfeuer85

Kriminelle werden mit oder ohne Migrationshintergrund bestraft.

Das ist wieder eine Sache die viele nicht wissen. Jemand der nicht abgeschoben wird hat keine Politische Imunität.

Der bekommt dieselben Haftstrafen wie jeder andere. Insbesondere wenn du von Banden redest sprich organisierter Krimminalität ist das doch genau das richtige.

Was ist wohl sinvoller jemanden für z.B. 10 Jahre ein zu sperren weil er eine Straftat begann oder jemanden in ein Land ab zu schieben wo er dann frei ist und innerhalb von einem Tag bis einer Woche wieder in DE ist ???

Den bei organisiertem Verbrechen läuft das so.

Wo ist da also ein Kuschelkurs und welche "härteren" Maßnahmen wären hilfreich.

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frostfeuer85 
Fragesteller
 04.10.2023, 15:58
@Asporc

Ich fände es z.B. hilfreich, Migrationspolitik wie in Dänemark einzuführen: Das heißt, Obergrenzen für Migranten in Schulklassen, damit der Spracherwerb besser funktioniert und Obergrenzen in Stadtvierteln, um Parallelgesellschaften und Ghettobildung zu vermeiden. Dazu eine Kindergartenpflicht, Sprachkurspflicht und explizite Arbeitsmarktteilnahme. Dadurch sollen sie einen Beitrag zur dänischen Gemeinschaft leisten, bevor sie Integrations- oder Bar-Sozialleistungen empfangen.

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Asporc  04.10.2023, 16:04
@frostfeuer85

Aber wir haben gar nicht soviele Migranten das sind Flüchtlinge.

Für die wäre eine Obergrenze Grundgesetzwiedrig.

Eine Sprachkurspflicht ? Hätte ich kein Problem mit aber wie soll ein Flüchtling die bezahlen ? Der bekommt weniger als ein Sozialhilfeempfänger. Und die Integrationskurse werden nur zur hälfte bezahlt.

Bevor wir mit einer Pflicht kommen müsste man da nicht sicher stellen das man überhaupt einen Sprachkurs machen kann ?

Und Arbeiten ist wieder ein Problem da wir ja wie gesagt aktuell mehr Flüchtlinge als Migranten haben und diese eben lange zeit nicht arbeiten dürfen.

DAS sind aber Probleme die man echt angehen sollte. Und das es Rückgängig gemacht wird das jemand der die deutsche Staatsbürgerschaft bekommt keine Arbeit haben muss dagegen hätte ich auch nichts.

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Mein Herz schlägt auch links, aber ich habe kein Problem mit der Benennung von Problemen und Fehlentwicklungen.

Ich weiß aber auch, dass viele dieser Probleme gerade im Bereich Migration/Integration eine sehr lange Vorgeschichte haben, die darauf beruhen, dass man jahrzehntelang auf konservativer Seite eine vernünftige Migrationspolitik verweigert hat, während man auf der anderen Seite blauäugig von kultureller Vielfalt geschwärmt hat.

Leider muss ich auch feststellen, dass sich die Wahrnehmung der Migrations- und Integrationsproblematik gerade massi negativ entwickelt und man gerne wieder in alte Muster der Ausländerfeindlichkeit zurückfällt.

Gerade ein Herr Merz, der sich beklagt, dass die die abgelehnten Asylanten hier ihre Zähne richten und Deutsche auf Termine warten lassen, ist unterirdisch, denn ohne entsprechende Indikation kriegt hier niemand sein Gebiss gerichtet und auf Termine warten auch Migranten, die hier leben, arbeiten und Steuern sowie Kassenbeiträge zahlen. Das ist böswillig und ignoriert die wirklichen Probleme zu langer und zu schleppender Verfahren und die schiere Unmöglichkeit, abgelehnte Migranten einfach in einen Flieger zu hocken und wegzubringen.

Es ignoriert auch die Probleme, die wir mit manchen osteueropäischen Nachbarn haben, die die Zuwanderer an ihren Außengrenzen gerne nach Deutschland durchwinken, damit sie selber das Problem von der Backe haben.

Probleme müssen benannt - und auch gelöst - werden, aber nicht in diesem gehässigen Unterton, der leider wieder salonfähig wird.

Asporc  04.10.2023, 15:35
die wir mit manchen osteueropäischen Nachbarn

Falls du Polen meinst muss ich widersprechen. Die haben weitaus mehr Ukrainer aufgenommen als wir.

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Altersweise  04.10.2023, 15:39
@Asporc

Nein, da geht es gerade nicht um die Ukrainer, sondern um Hunderte von Asylbewerbern, die beinahe täglich an der deutsch-polnischen und deutsch-tschechischen Grenze eingeschleust werden und die ja irgendwie auch durch diese Länder gekommen sein müssen. Die Migranten kommen dabei meist aus arabischen Ländern oder Afghanistan.

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Altersweise  04.10.2023, 15:42
@Altersweise

Das war ja bei Sarrazin der Punkt, dass auch er in seiner Wortwahl und Darstellungsweise eher Hass geschürt hat. er hat glauben machen wollen, dass "die Kopftuchmädchen" zum Untergang Deutschlands führen.

Seine Partei hat befunden, dass das mit ihren Grundwerten nicht übereinstimmt.

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frostfeuer85 
Fragesteller
 04.10.2023, 15:50
@Altersweise

Ja, natürlich war er auch schon zu einem gewissen Teil radikalisiert. Vielleicht hätte es sich bei ihm verhindern lassen, wenn man ihm anfangs mehr zugehört hätte.

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frostfeuer85 
Fragesteller
 04.10.2023, 15:36

Den gehässigen Ton und dessen Salonfähigkeit sehe ich persönlich halt leider schon zum Teil auch darin begründet, dass gemäßigerte Kritik (auch aus den eigenen Reihen) mundtot gemacht wurde. Siehe Sarazzin, um nur ein Beispiel zu nennen. Man hätte mit ihm auch diskutieren können, anstatt ihn aus der Partei auszuschließen.

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Zwei große Probleme sehe ich da:

Problematiken mit Integrationsunwilligen ignorieren

Es bliebe zu beweisen, dass es tatsächlich Menschen gibt - die noch dazu in einer so großen Anzahl vertreten sind, dass sie eine Problematik darstellen - die konsequent integrationsunwillig sind. Die Grundannahme hier ist die, dass Integration scheitert, weil sich Menschen nicht integrieren wollen. Eine Gegenthese ist, dass Integration scheitert, wenn eine Gesellschaft Integrationsunwillig ist. Die Baden-Württembergische Landtagspräsidentin, Muhterem Aras, spricht beispielsweise bei ihrer Migrationserfahrung einerseits von einem offenen Elternhaus, andererseits aber auch von einer Gesellschaft, die sie und ihre Eltern mit offenen Armen empfangen hat. Dass Integration keine einseitige Sache ist ist meines Wissens nach auch keine Diskussionsfrage mehr in der Forschung sondern Grundprämisse. Wir haben heute im Gegensatz zu damals, als Frau Aras nach Deutschland kam, eine stärkere Front die nicht nur migrationskritisch sondern migrationsfeindlich ist. Diejenigen, die sich also darüber aufregen, dass sich Menschen nicht integrieren, leisten einen großen Beitrag dazu, Integration zu erschweren.
Integrationsunwille muss also immer auf zwei Ebenen betrachtet werden, alles andere wäre eine ungerechtfertigte Vereinfachung. Selbst der integrationswilligste Mensch wird sich nie richtig in eine Gruppe integrieren können, die ihn nicht haben will, genauso wie der integrationsunwilligste Mensch niemals in einer Gruppe integriert sein wird, die ihn mit offenen Armen begrüßt. Es ist ein Wechselspiel, beide Parteien sind dafür nötig.

Genauso wie Pflanzen und Tiere aus anderen Biotopen gefährlich für Bestehende sind, gilt das auch für menschliche Biotope.

Das ist eine rassistische Grundannahme und darin sehe ich überhaupt nichts linkspolitisches. Zumal es schlicht ein dummer Vergleich ist, denn ein Tiger ist etwas gänzlich anderes als ein Zebra, ein Wolf oder eine Maus. Ein Mensch ist aber ein Mensch. Die Grundannahme, gewisse Menschen seien pauschal eine Gefahr für andere Regionen halte ich für eine nicht tolerierbare rassistische Haltung die auch mit keinerlei Evidenz belegt werden kann.

Die genannte Person ist also vermutlich für Gerechtigkeit, Freiheit, persönliche Entfaltung, etc., aber eben nur für Deutsche. Ob man da von linkspolitisch sprechen kann...?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Teilgebiet meines Studiums
frostfeuer85 
Fragesteller
 04.10.2023, 16:42

Ich finde auch, dass dies hier

"Genauso wie Pflanzen und Tiere aus anderen Biotopen gefährlich für Bestehende sind, gilt das auch für menschliche Biotope."

eine rassistische Verallgemeinerung darstellt.

Aber ich denke, gemeint war damit (wenn man sich den restlichen Kontext des Postings ansieht), dass Menschen, die teils traumatisiert, teils aus völlig fremden Wertesystemen hier "ins kalte Wasser geworfen werden", eben bei mangelnder Integration zu einer Gefahr werden können, wenn sie die hiesigen Regeln und Werte nicht lernen.

Dass dazu immer zwei gehören, ist für mich persönlich klar.

Meine Frau wurde auch im Ausland geboren und ist perfekt integriert. Erleichert wurde ihr das durch einen direkten Kontakt mit Einheimischen von Anfang an. Sie wurde teils auch nicht freundlich empfangen, nahm das aber als Ansporn, es diesen Menschen zu zeigen, was in ihr steckt.

Sie findet es aber auch bedenklich, mit welcher Vehemenz und Gewalt manche anderen Migranten hierzulande ein vermeintliches Recht auf Wohlstand und öffentlichen Raum einfordern. Steinwürfe auf Polizisten, Böller auf Passanten und Gewalt gegen Homosexuelle, Frauen und Andersgläubige tragen sicher nicht dazu bei, dass die Menschen weniger fremdenfeindlich werden.

Meine Frau war, als sie hier ankam, dankbar für jeden, der sie nicht rassistisch behandelt hat. Hingegen berichtete mir eine Frau, die ein Zimmer für eine Flüchtlings-Familie aus Syrien zur Verfügung stellte, dass die Familie ihre Gastfreundschaft garnicht wollte. Sie gaben ihr zu verstehen, dass ihnen der Ort auf dem Lande zu langweilig und perspektivlos sei und sie nur an einer schönen modernen Wohnung in der Großstadt interessiert seien.

Was ich einerseits verstehe, andererseits aber unmöglich finde, wenn man bedenkt, dass es sich hier um Kriegsflüchtlinge handelt, die offiziell gerade mit knapper Not dem Tode entronnen sind.

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Links und rechts als Bezeichnung für die politische Richtung, stammt von der Sitzordnung früher Parlamente, Wik hat dafür bestimmt eine ausführliche Erklärung.

Heute haben diese Begriffe nur mehr wenig mit gesamten Parteiprogrammen zu tun.

frostfeuer85 
Fragesteller
 04.10.2023, 15:39

Es wäre schön, wenn man sich die Mühe macht, auch den Rest einer Frage zu lesen und nicht nur die Überschrift.

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frostfeuer85 
Fragesteller
 04.10.2023, 16:09
@hoermirzu

Man muss doch auch gönnen können. Du bist mir sogar die Ignorierliste wert.

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