Pflegegeld Widerspruch erheben?
Hallo,
Also ich schildere euch erstmal die Situation: letzte Woche war der mdk bei uns, da wir pflegegeld beantragt haben. Der besuch lief gut ab. Meine Oma geht es schlecht. Schlecht in dem Sinne, dass sie fast nichts selbständig machen kann. Beim Aufstehen wird geholfen, Toilette und Duschen kann sie gar nicht alleine bewältigen. Das habe ich auch ausdrücklich erwähnt gehabt. Bei den Bepunktungen der mdk steht einfach (das hat mich sehr wütend gemacht), dass sie ihre Körperpflege und Co. Selbständig machen kann. Ich dachte mir nur, dass ich wohl spinne? Machen die sowas extra oder warum wurde das so bepunktet. Nicht nur das, meine Oma hat nächtliche Unruhen, das wurde mir nicht mal gefragt und es wurde mit "nie" bewertet. Das hat man mir nicht mal gefragt. Sie bewerten einfach vom Kopf irgendetwas. Jetzt zu meiner Frage: Wenn ich Widerspruch einlege, was könnte dann passieren und wie lange wird das dann dauern? Hat schon mal jemand einen Widerspruch erhoben und kann mir da helfen? Danke schon mal.
2 Antworten
Das ist leider kein Einzelfall. Es wird versucht die Punktewerte gering zu halten, damit möglichst wenig in eine hohen Pflegegrad kommen. Ich habe selbst bei meinen Angehörigen ähnliche Erfahrungen gemacht.
Das einzige was du machen kannst ist innerhalb von vier Wochen schriftlich zu widersprechen. Dann bekommst du einen neuen Termin und eine neue Pflegekraft zur Überprüfung vorbeigeschickt.
Zur eigenen Orientierung kann du den Fragebogen selbst mal durchspielen. zb auf der Seite von Pflege.de
https://service.pflege.de/pflegegradrechner#step/0
Dort wird auch direkt Hilfe für den Widerspruch angeboten. Oder du kannst dich auch an den VDK wenden, sollte es Probleme beim Widerspruch geben. In der Regel sollte eine neue Begutachtung bereits weiterhelfen.
Die Krankenkassen versuchen häufig den Anspruch niedrig zu halten. Widerspruch lohnt sich meist.
Was für Informationen brauchst du? In der Begründung kannst du gezielt aussagen des MDK aufnehmen und diese widerlegen oder ergänzen, z.B. durch den nächtlichen Aufwand.
Aus meiner langjährigen Erfahrung heraus ist das eine typische Vorgehensweise. Wehrt du dich nicht freut sich die Kasse. Wehrst du dich wird aufgestockt.
Du hast eine Frist von 4 Wochen. Kannst dir aber Zeit verschaffen indem du ähnlich schreibst:
Widerspruch gegen Ihren Bescheid vom …. Ihr Zeichen: …..
Sehr geehrte Damen und Herren,
da ich davon überzeugt bin, dass die Einstufung in den Pflegegrad nicht korrekt ist, lege ich hiermit Widerspruch gegen Ihren Bescheid vom …. ein. Eine Begründung reiche ich zeitnah nach.
Du kannst dir Hilfe ins Boot holen bei Vereinen wie dem VdK oder SoVD. Du kannst bei einem Pflegedienst nachfragen. Wenn ihr Pflegegeld bezieht brauchst du sowieso eine regelmäßigen Überprüfungsbesuch durch einen Pflegedienst.
Ein guter Pflegedienst hilft in so einer Situation denn deine Oma ist ein potentieller Kunde irgendwann in der Zukunft.
Schreiben per Einschreiben versenden.
Ja ich bin stinkwütend. Sowas geht doch nicht. Viele Punkte wurden nicht mal befragt und somit mit 0 Punkten bewertet. Echt nervend.