Persönlich erscheinen für Ahnenforschung?
Hallo zusammen!
Ich betreibe derzeit privat Ahnenforschung und habe herausgefunden, dass es einen Urgroßvater gab, der aus einem ganz anderen Teil Deutschlands kam. Nun wäre meine Idee, beim Standesamt oder in der Kirche in diesem kleinen Ort anzufragen, ob diese weitere Unterlagen haben. Brauche ich dafür etwas? Etwa Nachweise, dass ich ein Nachkomme bin? Und wie schaut's aus, wenn sie mir die Unterlagen nicht rausgeben wollen?
Danke im voraus für hilfreiche Antworten!
3 Antworten
Alle Personen, deren Geburt mehr als 110, deren Hochzeit mehr als 80 und deren Tod mehr als 30 Jahre her ist, gelten als historisch und jede Person darf diese Daten abfragen. Daten von Personen, die jüngeren Datums sind, benötigst du einen Nachweis des persönlichen Interesses, sprich, dass du mit diesen verwandt bist.
Der Verein für Comutergenealogie hat auch ein umfangreiches Ortsfamilienregister. Vielleicht findest du da sogar deinen Ur-Uropa https://www.online-ofb.de/
Die Kirchenbücher aller Kirchen sind auf Mikrofilm, diese darfst du vor Ort dir gegen Geld ansehen. Alles ist in Altdeutscher Schrift und da es auch nur mit Binokular zu betrachten ist, ist es sehr aufwendig und schwer. Bei den Standesämtern erhältst du gegen Geld einen fertigen Ausdruck. Ich gehe davon aus, dass du dir diesen auch gegen Portogebür zuschicken lassen kannst. Auch werden die beim Standesamt dir weitere Daten der Ahne geben können, jedoch gehen die Aufzeichnungen nur bis zurzeit der napoleonischen Besetzung zurück.
Dann ist seine Geburt historisch, wenn er lange genug tot ist, bekommst du alle Auskünfte ohne Nachweis.
Ich hatte das Glück meine Ahnen, dank Ahnenpässe meiner jeweiligen Großeltern alle zu haben, sodass ich das Standesamt nicht benötigte. Dafür fand ich diese Mikrofilme schlimm und ich habe es nach einiger Zeit aufgegen. Einen Paster habe ich um einen Thermin zur Einsicht des original Kirchenbuchs gebeten, da gab es jedoch jemanden, den ich kannte und der wiederum den Pastor kannte, so kam ich an einige weitere Daten. Nun suche ich im Internet weiter.
Hast du schon geschaut, ob die Kirchengemeinde deines Ur-Uropas dabei ist. Hier hast du eine weitere kostenlose Suchmöglichkeit: https://ggs.spdns.eu/
Ich bedanke mich nochmals! Habe mich dort bereits registriert. Eine Frage: Gibt's eine Grundlage (zB gesetzlich) auf der die Regelung basiert, dass Geburt, Hochzeit etc. ab einer gewissen Anzahl von Jahren historisch sind?
Ja, gibt es. In Frankreich und Österreich sind es 100 Jahre nach der Geburt, in der USA gleich nach dem Tod. Bei diesen online Familienbuch steht es geschrieben und ich habe es mir falsch gemerkt: 80 Jahre nach Hochzeit https://www.genpluswin.de/nofb/ofb/post/index.php
Du musst dich nicht registrieren, du kannst alle online Familienbücher so einsehen, einfach anklicken und ersten Buchstaben des Nachnamens anklicken, dann erscheint auch der gesuchte Nachname. Anklicken und alle Personen mit den Nachmamen werden erscheinen.
Kommt drauf an. Manche Menschen legen Regeln sehr streng aus, andere sehen's eher locker.
Bei Standesämtern musst Du theoretisch Deine Abstammung von dem betreffenden Menschen lückenlos nachweisen mit Geburts- oder Heiratsurkunden. Das kannst Du per Fax machen, denn Faxe gelten ja absurderweise im Gegensatz zu PGP-verschlüsselten E-Mails als Dokumente. Digitalisierung in Deutschland halt...
Aber wie gesagt: Theoretisch. Bei mir hat auch schon die gefaxte Kopie des Personalausweises mit einer freundlichen und ausführlichen Bitte um Auskunft gereicht. Eine mitgefaxte Einzugsermächtigung für die Gebühren und das Porto schadet auch nicht.
Bei Kirchenbüchern sieht es anders aus: Wenn sie so alt sind, dass die Leute darin lange genug tot sind, darf jeder die Daten ansehen, sonst nicht - siehe Antwort von Neugier4711.
Ob Du die Originale anschauen darfst, hängt von dem Pfarrer ab. Manche lassen sich darauf ein, andere - vor allem, wenn sie einmal eine schlechte Erfahrung gemacht haben - nicht. Frag einfach.
Du kannst Dir aber in Archiven - z.B. im EZAB - Kirchenbücher auf Mikrofiche ansehen. Dazu musst Du nur vorher herausfinden, in welchem Archiv sich der Dich interessierende Film befindet (evangelisch? katholisch? welche Diözese?).
Würdest Du uns verraten, um welchen Ort es geht, könnte man Dir konkreter helfen... ;-)
Vielleicht beginnst Du mit Deiner Suche bei den Mormonen, das ist am bequemsten, falls es klappt. Schau auf
https://www.familysearch.org/search/catalog
nach, ob sie Dein Kirchenbuch auf Mikrofilm haben. Dann bestellst Du es ins nächstgelegene "Family History Center" und wenn es nach 4-6 Wochen da ist, hast Du 60 Tage Zeit, darin zu recherchieren.
Persönlich erscheinen brauchst Du in aller Regel bei einer solchen Anfrage nicht.
Lies Dich mal etwas in die Materie ein, z. B. in den Tipps/Leitfäden des "Vereins für Computergenealogie":
http://wiki-de.genealogy.net/Portal:Praktische_Hilfe
Da gibt es auch Mustervorlagen für Anfrage-Schreiben an (Standes-)Ämter oder Kirchen.
Vielen Dank! Sollte ich bei Versenden des Anschreibens zusätzlich Kopien von Dokumenten wie meiner Geburtsurkunde, Ausweis etc. verschicken? Es könnte ja theoretisch sonst wer anfragen.
Habe ich in der Vergangenheit nicht gemacht, war gar kein Problem.
Wenn z. B. das Standesamt einen Beleg von Dir haben will, kann man das immer noch nachreichen.
Vielen Dank! Weißt du welche Unterlagen ich da zum Nachweis vorzeigen muss? (Ich nehme an, Kopien genügen). Ich weiß nur, dass besagter Ahne 1902 geboren ist. Ansonsten kenne ich nur seinen vollen Namen.