Paul Zech: Gegen Morgen - Welche Zeilen und Versmaß?
Ich komme nicht drauf, welche Silben ich bei diesem Gedicht betonen bzw unbetont lassen soll. Sprich ich weiß nicht, ob es ein Jambus, ein Trochäus, ein Daktylus oder ein Anapäst oder Alexandriner ist...
Gedicht ist wie folgt:
Gegen Morgen
Die niederen Häuser längs des Kanals
Schwimmen wie schwarze Särge daher.
Schlanker Turm äugt über die Brückenwehr
Und reckt sich wie ein Giraffenhals.
Vom Dacht kriecht gelblicher Nebel zu Tal
Und wogt und wühlt wie ein Meer.
Schroff und novemberleer
Wandert der Bäume endlose Zahl
Durch die Straßen, fröstelnd und abgedacht,
Schrillt schon eines Dampfhorns Gebell
Und der Wind erwacht
Und schwätzt sich von Haus zu Haus ...
Die Fenster sind alle hell
Und horchen hinaus.
Hätte ja fast gesagt es handelt sich um ein Trochäus, bin mir aber total unsicher.
1 Antwort
Da ist kein einheitliches Metrum erkennbar. Mal fängt eine Zeile unbetont, mal betont an, mal eine Senkung, mal zwei Senkungen zwischen den Hebungen. Fällt für mich unter Madrigalverse, wo solche Freiheiten möglich sind.
Super vielen lieben Dank. Dann muss ich mich dazu mal informieren, denn in meinen Lernheften steht dazu nichts drinnen.