Wie er wolle geküsset seyn (Gedicht)
nun muss ich bon dem gedicht wie er wolle geküsset seyn herausfinden welcher versmaß dazu passt und ich habe keine ahung ob es ein jambus ist ein trochäus,daktylus oder anapäst o.O ich weiß nicht mal was das alles heißen soll könnt ihr mir helfen
google haatte auch kA !
4 Antworten
Jambus: unbetont, betont (zb gelehrt, Betrug)
Trochäus: betont, unbetont (zb Leben, Rose)
Daktylus: betont, unbetont, unbetont (zb Königin, Heiliger)
Anapäst: unbetont, unbetont, betont (zB Katalog, Diamant)
Zu deinem Gedicht.
"Wie er wolle geküsset seyn"
wie - betont
er- unbetont
wol- betont
le- unbetont
ge-unbetont
küs- betont
set- unbetont
seyn- unbetont
Ich würde hier von 2 Daktylen ausgehen, die von einem Trochäus eingeleitet wird. Vielleicht kann man auch einfach behaupten, dass bei den Daktylen ein bischen dichterische Freiheit reingespielt hat, sodass sie zum Beginn der Zeile nicht ganz rein sind.
Prüfe das mal mit den anderen Zeilen, obs dabei bleibt. Es kann durchaus sein, dass das mal wechselt- dann passiert oft inhaltlich etwas außergewähnliches im Gedicht.
Ich habe dein vollständiges Gedicht gefunden. Dort sinds dann Trochäen (aber auch nicht immer durchgängig, nur überwiegend)
Also meistens 4-hebige Trochäen. 4-hebig, weil in einem Vers 4 Hebungen sind.
http://www.gedichte.co/fle_p01.html
Schönes Gedicht übrigens
Das war doch der gesamte Vers. Ich weiß gerade nicht was du meinst. Habe die Überschrift in Silben zerlegt- und das sind ja die Hebungen und Senkungen
Auch dazu gibt es verschiedene Auffassungen. Eine zum Beispiel ist die These, dass man gar nicht die Silben auf Betonungen überprüfe, sondern dass ganze Wortkategorien einzubeziehen seien. Aber lassen wir das, es würde zu kompliziert - und Buch möchte ich keines über dieses leidige Thema schreiben. ;D
P. S.: Weil sogar die universitäre Wissenschaft darüber im argen (auch: Argen) liegt!
Versuch es nochmal in einer anderen Sprache!
Es ist wirklich nicht so leicht, da das Versmaß nicht konstant bleibt. Am Anfang ist es ein Trochäus, im zweiten Vers dann ein Daktylus. Diese beiden Versmaße wechseln, allerdings nicht regelmäßig- mal verwendet er das eine, dann das andere. Möglicherweise ist dies ein Stilmittel, um dem Gedicht einen lebhaften, schwungvollen Charakter zu verleihen.
Trochäus: erste Silbe betont, zweite unbetont (nicht zu wenig nicht zu viel)
Jambus: erste unbetont, zweite betont (oh schaurig ists übers moor zu gehen)
Daktylus: Auf eine betonte folgen zwei unbetonte (sinkts in des Herzens)
Anapäst (selten gebraucht): Zwei unbetonte gefolgt von einer betonten (und er kommt zu dem Freunde)
Versfuß: Trochäus (er liegt auf den Verneinungen!)
Paariger Endreim: männliche und weibliche, abwechselnde Kadenzen
Unreine Reime wie z. B.: feuchte, reichte; Zeiten, leuten; wissen, küssen; Anaphern (gleicher Satz- und Zeilenbeginn - auch in den Versen)
Gegenüberstellungen (Antithesen)
Aufzählung (eben "wie" sie sich nicht küssen sollen)
Satzellipsen
Klimax
Man kann aber nicht einzelnen Wörtern Versfüße zuteilen. Man macht das über den gesamten Vers. Und ganz genau genommen ist die prosodische Übertragung der lateinischen Takte gar nicht möglich, darum ist auch Goethe immer wieder gescheitert - hauptsächlich am Spondeus!