Jambus/Trochäus im Rap/Poetry Slam?

2 Antworten

Es geht um den Rhythmus; darum, wie Wörter betont werden und welche Regelmäßigkeit sich da findet.

Wenn ich „Heimweh“ sage, sag ich „Traum“. / Denn die alte Heimat gibt es kaum. (aus: "Heimweh, wonach?" von Mascha Kaléko)

  • Das ist ein Trochäus, Rhythmus: betont-unbetont

Mein Leben war ein Auf-dem-Seile-Schweben. / Doch war es um zwei Pfähle fest gespannt. (aus: "Seiltänzerin ohne Netz" von Mascha Kaléko)

  • Das ist ein Jambus; Rhythmus: unbetont-betont
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Es gibt keinen Anspruch auf Dank. Ich freu mich nur darüber.

Ich hab mal bisschen nachgeschaut, und diesen Poetry-Slam-Text gefunden, mit dem Titel “WC-Spülungen”

Kaum, dass jemand abgezogen

Rumpeln durch die Wand die Wogen

Um mit Hast und dumpfen Brüllen

Jenen Kasten zu befüllen

Der der Spülung Masse fasst

Plus der Wasser Märsche Last

Das Versmaß ist in diesem Fall der Trochäus (Xx). Erst eine betonte Silbe (X), dann eine unbetonte (x).

Kaum, dass jemand abgezogen usw.

Jambus wäre das Gegenteil (xX)

z.b. zitronenbäume leuchten gelb

Man findet sehr viele Texte im Internet. Das Schema der Betonung ist eigentlich ganz simpel, ich hoffe, mein Beispiel hilft zum Veranschaulichen.