Park & Control -> Coeo Inkasso -> Rechtsanwältin Monika Mumm?
Liebe Mitglieder*innen,
vielleicht kann mir jemand behilflich sein, die/der sich schon in einer ähnlichen Situation befand.
Eines Tages erhielt ich einen Brief der "coeo Inkasso GmbH" - stellvertretend für Park&Control -, in welchem geschrieben stand, dass mein Auto auf einem Supermarktplatz ohne Parkscheibe stand. So weit, so gut. Was mich jedoch ärgerte, war die Kostenaufstellung: Eigentliche Forderung 30€ + 53€ Mahn- und Inkassogebühren = 83€! Ich reagierte umgehend und teilte der coeo Inkasso GmbH mit, dass ich mit diesem Schreiben erstmalig über den Vorfall in Kenntnis gesetzt worden sei und daher keine Verzugszinsen o.Ä. akzeptiere. Die Forderung von 30€ habe ich sofort überwiesen.
Kurze Zeit später gab die coeo Inkasso GmbH, die für Park & Control arbeitete, diese Forderung scheinbar an die Rechtsanwältin Monika Mumm aus Hürth weiter. Denn von dieser erhielt ich nun einen Brief, in welchem sie die oben genannten 53€ forderte. Außerdem schrieb sie von einem Beweisfoto, das zeige, dass an meiner Windschutzscheibe ein Strafzettel befestigt worden sei. So teilte ich Frau Mumm das Folgende mit:
Ich habe die 30€ umgehend bezahlt, an meiner Windschutzscheibe war nix, die Befestigung eines Schriftstücks an ein Auto gilt nicht als zugestellt, ich erkenne die 53€ nicht an. Kurze Zeit später kam ihre Antwort, ich zitiere:
"Das jeweilige Risiko, dass die Zahlungsaufforderung von Ihrer Windschutzscheibe entwendet werden kann ist von Ihnen zu tragen." WIRKLICH?
Ein weiteres Zitat: "Die Zahlungsaufforderung ist mit einer Rechnung gleichzusetzen. Diese erfüllt die Anforderungen für Rechnungen über Kleinbeträge gemäß § 33 UStDV." WAS HAT DAS NUN DAMIT ZU TUN?
Da ich keinen weiteren Brief aufsetzen wollte, rief ich dort an. Die Mitarbeiterin am Telefon sagte mir, dass Monika Mumm gerade nicht zu sprechen sei, doch ich könne ihr mein Anliegen vortragen. Ach ja, zum Datenabgleich wollte sie mein Geburtsdatum genannt bekommen. Ich fragte sie, ob sie das überhaupt kenne; sie sagte: "Oh - nein." Was soll dann die Frage? Ich schilderte der Dame mein Anliegen und wollte mich nach dem Paragraphen des Umsatzsteuergesetztes erkundigen, und sie sagte nur immer wieder: "Es gibt ein Beweisfoto von Ihrem Auto." Ich sagte ihr, dass das kein "Beweis" einer Zustellung sei, da hätte mir der "Parkplatzwächter" den Zettel schon persönlich in die Hand drücken müssen. Doch sie beharrte auf die ausstehenden 53€ und ich beharrte darauf, diese nicht zu bezahlen, die Forderung von 30€ sei von mir ja sofort beglichen worden. Zum Abschluss sagte sie zur mir: "Wenn Sie jetzt nicht bezahlen, führen wir Ihre Akte weiter und es wird für Sie immer teuerer."
Nun meine Frage: Sehe ich die ganze Sache richtig oder mache ich mich hier zum Affen? Ich habe bereits schriftlich widersprochen, also sehe ich 2 Möglichkeiten: (1) Auf Monika Mumm nicht mehr reagieren; (2) Bezahlen (hoffentlich nicht!).
Vielen Dank für Hinweise und Ratschläge!
7 Antworten
Ich hatte vor Jahren mal so etwas ähnliches allerdings nicht wegen einem Parkticket. Damals sollte ich inkl. der eigentlichen Forderung und weiteren Kosten zunächst156 Euro Bezahlen. Die Behauptung war das ich Online einem Vertrag zugestimmt was ich jedoch nie mache, noch nie gemacht habe geschweige denn je tun werde. Ich habe der Forderung insgesamt Widersprochen und zunächst nichts gehört. Später kam dann sofort ein Schreiben von einem Rechtsanwalt. Der hatte mich "freundlicherweise" darauf hingewiesen das ich doch bitte schleunigst Bezahlen soll. Es wurde im Schreiben aufgeführt das vorsorglich ein Inkassobüro eingeschaltet worden ist was weitere Kosten verursacht hat. Des weiteren wurde angegeben das man den Vorgang aufgrund meiner IP-Adresse belegen könne.
Habe seinerzeit mit der Verbraucherzentrale gesprochen die mir rieten erst einmal nichts zu machen und abzuwarten. Wochen später kam ein Schreiben vom zuvor erwähnten Inkassobüro. Mittlerweile wurden aus 156 Euro stolze 231 Euro irgendwas. Im Schreiben wurde ferner erwähnt das ich mit negativen Konsequenzen bezüglich Amtsgericht, Gerichtsvollzieher, Schufa und Co. zu rechnen habe. Nach einem weiteren Anruf bei der VZ habe ich dem Inkassobüro noch einmal schriftlich per Einschreiben/Rückschein kpl. Widersprochen. Abgesehen davon habe von denen verlangt das sie mir eine genaue Kostenaufstellung, den Gebührensatz und den Beweis vorlegen sollen, wenn das passiert würde ich sofort Bezahlen.
Ich habe nie wieder etwas von denen gehört....
Ein Zettel an der Winschutzscheibe ist keine Zustellung. Selbst mit eine Foto nicht, das Foto besagt lediglich das ein Zettel irgenwann mal unter dem Scheibenwischer war. Ob der nach einer halben Stunde immer noch da war beweist das Foto nicht.
Ignoriere alle weiteren Schreiben der Winkeladvokatin. Erst wenn ein gerichtlicher Mahnbescheid kommt, musst Du widersprechen. Es wird aber keine kommen, allenfalls noch die Drohung damit.
Das Anbringen eines kleinen Zettels am Auto stellt in rechtlicher Hinsicht keinen nachweisbaren Zugang dar, denn ein Auto bzw. ein Scheibenwischer ist nicht dafür gedacht, empfangsbedürftige Schriftstücke entgegenzunehmen.
Hab fürs Vorgängerinkasso von coeo gearbeitet.
Die 30 € sind bezahlt ? Es werden explizit noch die coeo Kosten eingefordert ?
Die Anruferei ist rechtlich wertlos.
Wende Dich ggf. an die Verbraucherzentrale oder an einen Anwalt.