Organspende. Ja/ Nein? Warum?

Das Ergebnis basiert auf 34 Abstimmungen

Nein (zu Organspende) 53%
Ja (zu Organspende) 41%
unsicher 6%

12 Antworten

unsicher

Ich selber habe eine Organspende bekommen und wollte dies zuerst nicht, weil ich den Lauf der dinge so akzeptieren wollte. Ich habe mich dann, als ehemaliger Dialysepatient erst sehr spät dafür entschieden und finde es aus es aus jetziger Sicht, eine sehr gute Entscheidung. Zudem kam die Transplantation und die damit verbundene Passgenauigkeit fast einen Wunder gleich. Man sagte mir, dass die Gewebsübereinstimmung fast der von einem Eineiigen Zwilling gleichen würde bzw. wie ein Sechser im Lotto sei. Ich selber darf z.B. deswegen auch kein Blut spenden und auch andere Dinge fallen aufgrund der Erkrankung und Medikamentierung weg. Ich weiß nicht, wie ich mich entscheiden würde, wenn ich jetzt gesund wäre. Fakt ist, ich würde aufgrund meiner Erfahrung mit Krankheit zu Lebzeiten nicht einfach ein Organ an irgendjemanden abgeben, weil mir mein Leben gezeigt hat, wie wichtig körperliche Gesundheit ist und wie schnell und einfach diese nicht mehr da sein kann... und dann geht es los mit Schwächegefühlen, Arbeitsplatzverlust, Kreislaufstörungen, Müdigkeit, Übelkeit, neuer Ausbildung/Studium, den Versuch wieder neu irgendwo reinzukommen ohne Chancen etc....

Auf der anderen Seite halte ich vieles was man über die Organentnahme so hört, auch für Schauermärchen. Mit den Narkotika, das habe ich selber schon von meinen Ärzten gehört, das mit dem "Anbinden", was sich ja gruselig anhört, noch nicht. Ja, und bestimmt kann man über die Definition von "Hirntod" diskutieren.

Ich weiß zumindest, dass es heftig sein soll für Verwandte und Bezugspersonen von einem Menschen Abschied zu nehmen, weil diese oft nicht begreifen können, dass die Atmung nur noch durch Maschinen aufrecht erhalten wird. Allerdings habe ich dafür bzw. für die Problematik des Verlusts/Trauer aber auch vollstes Verständnis und dem Festhalten an jedem Zeichen. Ich weiß nur, dass mein "Spender" jünger war als ich und an Hirnblutungen gestorben ist bzw. "Hirntod" war. Leider kann ich mich nicht bei ihm bedanken, ich finde es aber gut.

Ich bin mir "unsicher" was die Spende selbst betrifft, die Frage hat sich nämlich für mich nicht gestellt und stellt sich nicht mehr, weil man dazu sehr gesund sein muss. Der Weg zum Organversagen ging schnell. Als Kind/Jugendlicher eine Art unentdeckte Entzündung, Chronifizierung und Folgeerkrankungen bzw. zwei Erkrankungen, die die Sache negativ bedingt haben. Bums. Aus die Maus. Ich bin sogar gesund auf die Welt gekommen. Da das bei mir im Alter von ca. 12 Jahren zum ersten mal Sichtbar wurde und ich mit ca 22 transplantiert wurde, sind an mir auch viele diesbezügliche fragen vorbeigegangen... Auch weil ich trotz meiner eigenen Betroffenheit, selbst nie an die ewig vorausgesagte Ultimo Ratio denken wollte und auf gesunde Ernährung, Sport, Entspannung etc. gesetzt habe..

Mich stört gegenwärtig nur an der Debatte, dass viele Leute jetzt regelrecht "rumtrotzen", wo es ggf. ein sogenanntes "opt-out-Verfahren" geben soll. Ich habe schon viele Leute gesehen, die früher sinngemäß gesagt haben, "mir doch egal, was die dann mit mir machen, von mir aus können die meine Organe spenden", sich aber auch nicht um einen Organspendeausweiß gekümmert haben. Wenn man nun sagt, diejenigen, die es nicht wollen entscheiden sich einfach "dagegen" und man würde das in einer zentralen Datei festhalten, fände ich das ganz okay. Nun, wo es so rum ist, höre ich aber dann auch Trotzreaktionen, die dahingehen, dass man es einfach nur nicht will, weil man nun das Verfahren umgekehrt hat.

Zu sämtlichen erwähnten Punkten würde mir zwar noch mehr pro und contra einfallen, ich lasse es aber hier mal gut sein. Schließlich möchte ich auch erwähnen, dass eine andere damit verbundene Thematik auch diejenige ist, dass Krankenhäuser oft nicht den Raum und die finanziellen und vor allem personellen Kapazitäten haben, potentielle Organentnahmen durchzuführen. Letzteres vor allem, weil Ärzte vorerst lebende Menschen operieren und es zu Konkurrenzen zwischen Organentnahme (oder "Ausschlachten", wie es einige Gegner nennen)und anderen wichtigen Operationen kommt. Deshalb soll nach meinem Wissen, auch vieles gar nicht gemacht worden sein, was den Vorschlag von Herrn Spahn schon mal partiell lächerlich erscheinen lässt.

Mit dem Thema "Hirntod" ggf. mit Nahtoderfahrungen (z.B. Elisabeth Kübler-Ross) und/oder "out-of-body-experiences" nebst den einzelnen Maßnahmen bei der Organentnahme sollte man sich persönlich beschäftigen, bevor man sich entscheidet. Aufgrund der Fragestellung möchte ich mich auch bei Gelegenheit noch mal tiefer damit auseinandersetzen.

Ja (zu Organspende)

Ich habe einen Spenderausweis. Sollte mir einmal etwas zustoßen, kann dadurch möglicherweise einem anderen Menschen geholfen werden.

Ich selbst würde allerdings keine Spenderorgane annehmen, aus ähnlichen Gründen, wie du sie in deinem Fragetext angibst: ich klammere mich nicht an mein eigenes Leben.

Jemand anders ist aber vielleicht gerade sehr glücklich, und möchte noch nicht Lebewohl sagen. Wenn ich durch meinen Tod so jemandem das Leben retten könnte, hätte die Sache doch noch etwas Gutes gehabt.

Nein (zu Organspende)

Man muss für alles bezahlen wie Steuern usw. Daher sehe ich keine Veranlassung meine Organe zu spenden. Wenn die Hinterbliebene für die entnommen Organe einen Obolus bekommen würden, dann wäre ich dazu bereit. Ansonsten strikt dagegen.

verreisterNutzer  01.02.2019, 19:55

Das Problem ist, wenn die Hinterbliebenen Geld dafür bekommen würden, könnte ich mir vorstellen, dass der eine oder andere Patient von seinen Angehörigen den Ärzten zum Ausschlachten überlassen wird, ohne dass er es so wollte.

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Gestiefelte  01.02.2019, 19:55

Ich hoffe, du brauchst NIEMALS selber mal ne neue Niere oder so etwas!

DANN kann es teuer werden für dich. Hoffe SEHR teuer.

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Ja (zu Organspende)

So gut wie jeder möchte im Fall der Fälle ein Organ um nicht sterben zu müssen.

Also sollte auch jeder zum spenden bereit sein.

Ja (zu Organspende)

Warum nicht, hab immer einen Spendenausweis dabei.