Online Shop im Clearweb anonym betreiben?

2 Antworten

"Anonym" und "im normalen Internet" schließen sich aus.

Du könntest theoretisch einen Shop anonym hosten (Anonymouse oder Mediaon bieten so was an) und deine Domain ohne Namensnennung in Hongkong registrieren, aber selbst dann hat der Anbieter Daten von dir, sie sind nur nicht so leicht zu bekommen. Das reicht, um einen Abmahnanwalt abzuschrecken (dafür ist es auch gedacht), aber nicht eine Strafverfolgungsbehörde. Du bist auch immer noch über die Zahlungsinformationen zu identifizieren, selbst wenn du den Account über eine anonyme Emailadresse laufen lässt (, die natürlich an sich schon wieder angreifbar wäre).

Gerade bei einem Shop kommt dazu, dass du natürlich auch Zahlungen empfangen können musst. Und während es möglich ist, etwa mit Paysafecard anonym zu bezahlen, hat der Anbieter trotzdem deine Daten - muss er ja, sonst könnte er das Geld ja nicht weiterleiten. Bitcoin vielleicht? Auch da verlangen viele Wallet-Anbieter (zugegeben nicht alle) persönliche Daten, teils bis hin zu PostIdent oder Ausweiskopie. Da steht dann auch schnell ein Geldwäsche-Verdacht im Raum

Ein VPN funktioniert eingeschränkt, solange du dem Anbieter vertrauen kannst. Aber nicht jeder Anbieter sammelt wirklich keine Daten. Das sind alles keine Hochsicherheitstools, sondern Werkzeuge, um solche Unannehmlichkeiten wie DataTracking, Geoblocking oder Abmahnkanzleien zu stoppen, nicht Strafverfolgungsbehörden.

Das klappt schon im DeepWeb nicht - Siehe SilkRoad. Und da waren TOR und eigene anonyme Datencenter involviert.

Außerdem - aber das ist dir ja wahrscheinlich vorher klar - unterliegt dein Shop auch dann geltendem Recht, wenn er mehr oder weniger anonym und im Ausland gehostet ist.

Hallo,

vergiss es, weil es schon an Geldwäsche grenzt, wenn selbst der Zahlungsdienstleister nicht weiß, wer Du bist. Und dazu kommt noch, dass China nicht den besten Ruf hat, wenn es darum geht, Strafverfolgungsbehörden zu behindern, weil sich i. d. R. locker ein Kläger in China findet, der den Hoster zwingt, per Gerichtsverfahren Nutzerdaten rauszurücken.

Falls Du ernsthaft nach einem Hoster suchst, der wegschaut, dann empfehle ich persönlich netcup (=als würde ein UM im Forum vorm CM raten, rumzugooglen).

Zuletzt ist gesagt, dass wahrscheinlich viele Kunden vor den grausamen Ladezeiten und dem hohen Ping von mehreren hundert Millisekunden abschrecken werden, wobei Du auch gleich eine Selbstanzeige stellen könntest, wenn Du den unnötoigen Aufwand gemacht hast.

LG

Woher ich das weiß:Hobby – Verbringe zu viel Zeit mit der VPN-Materie