Ohne Abitur erreicht man nichts im Leben?

17 Antworten

So schlimm wie du es darstellst, ist es nicht!

Und alle meine Freunde werden die Abitur schaffen und studieren,wollen die dann überhaupt noch mit mir befreundet sein? Denn die sind gebildet und erfolgreich und ich mit einer Lehre wäre ja „nichts“. 

Das ist Quatsch. Wenn das so wäre, dann kannst du die Freunde sowieso bei Seite schieben, weil es keine echten Freunde wären.

Außerdem gibt es nicht nur das Abitur. Das Abitur ist der höchste Bildungsabschluss in Deutschland, den du in der Schule erreichen kannst. Natürlich schafft den nicht jeder, das ist doch klar und auch gar nicht schlimm. Ganz im Gegenteil: Wenn ihn jeder schaffen würde, wäre das Abitur ja nicht mehr viel wert.

Es gibt auch genügend Alternativen. Hast du mal über die Fachhochschulreife, umgangssprachlich Fachabitur, nachgedacht? Mit der Fachhochschulreife kannst du an jeder Fachhochschule, dafür grundsätzlich nicht an Universitäten studieren. Steht auch nochmal hier:

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Je nachdem, was dich interessiert, ist die FH vielleicht sogar besser als die Uni.

Ich selbst mache dieses Jahr auch mein Abitur mit einem sehr guten Schnitt und trotzdem gehe ich an einer Fachhochschule Informatik studieren, daran gab es gar nicht viel zu überlegen. Eine Universität eignet sich für meinen Bereich gar nicht wirklich. Ganz im Gegenteil: Die Unternehmen wollen nicht nur Studenten mit viel Theorie im Kopf, sondern auch welche, die praxisorientiert gelernt haben. Ich kann z.B. auch ein Praxissemester als Abschluss machen.

Du wirst bestimmt nicht gerade an Informatik interessiert sein, aber solange du nicht gleich in die Forschung von Naturwissenschaften möchtest, reicht auch ein Fachabitur bzw. die Fachhochschulreife.

Die Fachhochschulreife kannst du auf mehrere Wege bekommen. Informiere dich dazu am besten mal entsprechend für dein Bundesland. Da gibt es immer wieder Unterschiede und ich will dir jetzt als NRW'ler keinen Mist erzählen.

Und auch mit einem Realschulabschluss kann man was erreichen. Genauso ist ein Studium keine Garantie für Erfolg und Wohlstand.

Liebe Grüße

TechnikSpezi

 - (Schule, Psychologie, Ausbildung und Studium)

SaniOnTheRoad  14.06.2018, 16:16
Je nachdem, was dich interessiert, ist die FH vielleicht sogar besser als die Uni.

Volle Zustimmung - eine Universität ist weitaus forschungszentrierter (und damit auch theorielastiger) als ein Studium an einer FH.

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Ich selbst bin schulisch den möglichst länsten Weg gegangen, den man hätte beschreiten können.
Nach der Grundschule auf die Realschule aber da ich gemobbt wurde und den Stoff so nicht vernünftig lernen wollte wurde ich nach 6 Monaten auf die Hauptschule runter gesetzt. Dort kam ich mit den Schulkammeraden deutlich besser zu recht und die schulischen Noten waren ohne großes Zutun im "guten" Bereich.
Da ich aber wusste, dass man mit einem Hauptschulabschluss nur sehr schwer eine Ausbildung findet wenn man handwerklich total untalentiert ist habe ich mich dazu entschieden die Realschule im Zweig Wirtschaft zu machen.
Auch auf der Realschule hatte ich leichte Probleme, da ich zu spät bemerkt habe das ich wirklich was tun muss um das zu schaffen (im Vergleich zu Hauptschule). Also habe ich aus zwei Jahren Drei gemacht. Im Anschluss hatte ich mich dann für die kaufmännischen Assistenten beworben (Fachhochschulreife für Wirtschaft) und wurde auch angenommen.

Da ich aber keine Lust darauf hatte weiter zu lernen und noch weitere Jahre die Schulbank zu drücken habe ich mich für eine Ausbildung entschieden. Da ich ein großer Freund von Rechnungswesen (Buchhaltung) geworden bin, habe ich mir einen Job ausgesucht wo ich damit viel zu tun habe. So habe ich denn die Lehre zum Steuerfachangestellten begonnen aber damals fehlte mir das Verständnis für die deutschen Steuergesetze aber ich habe die Ausbildung durchgezogen.

Nach der Lehre hatte ich einen Abschluss von 3,16 und habe versucht woanders Fuß zu fassen ABER die Agentur für Arbeit hat mir immer nur Stellenangebote in Steuerbüros vermittelt wo ich eigentlich nicht mehr hin wollte.
Ich habe dann die Jobs aber immer wieder angenommen, die ich aufgrund meiner Autoimmunerkrankungen nie wirklich lange halten konnte. Irgendwann habe ich dann endliche eine Anstellung als Bürokaufmann befunden, wo ich für die Buchhaltung verantwortlich war. Später sollte ich dann auch die Löhne übernehmen und auch die kompletten Finanzangelegenheiten (Zahlungen tätigen) fielen in meinen Bereich.
Heute mache ich meine Fortbildung zum Bilanzbuchhalter (schwerste kaufmännische Fortbildung) der in vielen Betrieben händeringend gesucht wird, da die Anforderungen nicht ganz ohne sind. Zudem unterschreibe ich Ende des Monats einen Anstellungsvertrag zum Prokuristen in meiner Firma.

Wer sagt, dass man nur mit Abitur was erreichen kann im Leben hat schlichtweg keine Ahnung. Laut Glassdoor.de liegt der durchschnittliche Jahresverdienst eines Prokuristen bei 80.000,00€ und das kann man auch OHNE Abitur schaffen.

Also lass Dich nicht hängen und geh Deinen Weg, ob mit oder ohne Abitur wirst Du Dein Ziel im Leben erreichen.

Was soll denn der Blödsinn.

Mit einer Ausbildung bist du was. Mit einen Gesellenbrief kannst du mehr in der Wirtschaft anfangen als mit den Abi.

Mach noch an Meisterbrief dann stehen dir alle Türen offen. Studieren No Problem, brauchst kein Abi wenn du an Meisterbrief hast. Wenn du sehr viel lust hast kannst du dann auch Medizin studieren oder Bachelor oder Ingenieur oder gleich an Doktor.

Die Firmen nehmen dich mit Handkuss, weil du hast Berufserfahrung, wie viele Studierte haben kein Berufserfahrung, du stichst aus der Masse raus.

Hab selbst an Meisterbrief. Ein Dozent aus der HwK hatte uns erzählt das er eine ganze Klasse Ingenieure hatte und nur einer eine Stelle bekommen hat.

Wenn du das Gymi nicht schaffst, es ist keine Schande eine Ausbildung anzufangen. Es ist auch möglich neben der Ausbildung die BOS begleitend zu machen.

Es heißt ja auch viele Wege führen nach Rom. Zum Studium gibt es mehr als einen Weg. Es nicht nur das Gymnasium um zu studieren.

Ich hab nie ein Gymnasium besucht und hab Freunde die studieren. Wer dich fallen lässt weil du nicht mehr auf dem Gymnasium bist, ist und war nie ein Freund.

Abitur ist aber heutzutage längst nicht mehr eine (finanzielle) Erfolgsgarantie, wie vielleicht noch vor 20 Jahren. Es gibt unübersehbar eine Noteninflation und damit verbunden auch ein starkes Absacken des Niveaus der Absolventen, so dass viele einem Uni-Studium einfach nicht mehr gewachsen sind. Jeder 3. bricht sein Studium wieder ab, trotz einfacher zu erreichendem Bachelor gegenüber den früheren Langzeitdiplomen.

Vermutlich kämen heutzutage viele Leute mit der richtigen Ausbildung, z.B. im Bereich der Gebäudetechnik, und anschliessender Aufstiegsweiterbildung viel weiter und das alles wäre viel einfacher für sie.

Ich gehe von mir aus - ich habe eine höhere Schule angefangen, habe sie aber abgebrochen weil ich nichts mit Programmieren am Hut haben wollte, war einfach nicht mein Ding. Die Schule die mich eigentlich interessiert hat, nahm wenige Schüler auf bzw. ich wurde nicht aufgenommen (weil Ausländer - ich war einer von denen mit den besten Tests und in der Schule waren zu 98% Inländer, die hatten alle Vorrang).

Dann habe ich eine Lehre begonnen und mit Auszeichnung abgeschlossen. Ich habe kein Abitur weil ich die Lust daran verloren habe. Wenn ich eine wollen würde, dann bin ich mir zu 100% sicher dass ich diese ohne Probleme mit einer guten Note bestehen würde, das gleiche gilt fürs Studium.

Nun arbeite ich in einem Büro (~150 Mitarbeiter), habe mir eine sehr wichtige und verantwortungsvolle Position innerhalb von 1,2 Jahren erarbeitet und verdiene nicht mehr und nicht weniger als eine Person die ein Abitur hat bzw. studiert hat. Leute die mehrere Jahre im Unternehmen sind und ebenfalls Abitur oder ein Studium haben, werden von mir eingeschult und benötigen meine Hilfe.

Wenn du wirklich gut verdienen willst, dann brauchst du einen guten Arbeitgeber - es hängt alles von ihm ab. Wenn du aufsteigen willst, dann musst du dich bemühen, da spielt es keine Rolle was für einen Abschluss du hast.