Muss man für die Ausbildung als Pilot in die USA?

4 Antworten

Du wirfst da etwas durcheinander:

Die Lufthansa macht einen Teil der Ausbildung in Arizona - und das schon seit Jahrzehnten; das ist also nichts Besonderes. Nur die Dauer wurde mittlerweile durch den neuen Ausbildungsplan verkürzt.

Das Besondere an Arizona ist, dass es gut 360 Tage im Jahr schönes Wetter gibt, ein Flugschüler sich also ganz in Ruhe auf das handwerkliche Fliegen konzentrieren, sprich, viele Flugstunden sammeln kann.

Aber die Ausbildung in den USA ist doch keine Pflicht. Du kannst Deine Lizenz auch in überall in Europa machen. So bildet Emirates z. B. ihre Piloten auch in Portugal aus, damit sie eine EASA-Lizenz konforme Ausbildung bekommen.

Airberlin hatte einen Vertrag mit der Flugschule TFC Käufer in Essen. Da wurde die Ausbildung im Ruhrpott gemacht.

In Österreich gibt es Flugschulen, die nur in Österreich ausbilden (natürlich fliegen die Schüler auch in die Schweiz oder nach Deutschland, aber eben nicht in die USA).

Soweit zur Ausbildung. Bleibt die Frage, was man nach der Ausbildung macht.

Früher, also ganz früher, bis etwa 2002/2003, gab es bei der LH-Passage nach der Ausbildung ganz sicher einen Cockpitplatz.

Dann kam eine Zeit, in der Flugschüler im Rahmen von Arbeitnehmerüberlassungen auf andere europäische Airlines verteilt wurden, um Flugerfahrung zu sammeln. Nach ca. zwei Jahren konnten die LH-MA dann wieder zurück zur Mutter.

Grundsätzlich folgt die Ausbildung in einer entgegengesetzten Wellenform dem Markt. Nachdem alle NFFs wieder bei LH flogen und weitere eingestellt wurden, kam dann die große Krise.

Mittlerweile gab und gibt es aber den LH-Konzern, der ja auch andere Gesellschaften unter seinem Dach vereinigt. Da musste das Ausbildungskonzept vereinheitlicht werden. So gab es keine sofortige Übernahme von NFFs mehr - und hier verdienten einige ihr Gehalt als FB. Das hatte nichts mit "Normalität" zu tun, sondern war den Umständen geschuldet.

Rund 800 Flugschüler befanden sich also bis letztes Jahr noch im Holding. Mittlerweile werden sie aber "heim ins Reich" zur Mutter geholt und durch Neustrukturierung im LH-Konzern und Änderung der Ausbildung werden jetzt sogar wieder Flugschüler gesucht.

Ein Platz im Cockpit ist den jetzigen Schüler zwar sicher, aber - und das ist die eigentliche Neuerung - nicht mehr unbedingt bei der Mutter, also der LH-Passage. Nach der Ausbildung kommen die NFFs in einen "Personalpool", aus dem sich dann die einzelnen Konzerngesellschaften"bedienen" können.

Nach welchen Kriterien das geschieht, weiß ich aber (noch) nicht. Kann aber sein, dass dieser Plan auch schon wieder überholt ist. Muss ich, wenn ichmal wieder in der Firma bin, die Ex-Kolleginnen und -kollegen fragen - wenn ich dran denke.

Natürlich hast du den Platz im Cockpit NICHT sicher. Im Gegenteil, es ist normal, dass junge Piloten erst einmal als Flugbegleiter arbeiten, bis eine Stelle frei wird.

Und, mal ganz ehrlich: Wenn es für dich ein Problem ist, die Ausbildung in den USA zu machen - warum wirst du dann überhaupt Pilot? Wenn du Langstrecke fliegst, wirst du wohl regelmäßig mal in den USA sein.

Du kannst bei einer beliebigen Flugschule einen ATPL machen und Dich damit als ready entry beim LH Konzern bewerben. Die Ausbildung der European Flight Academy wiederum findet 4 Monate lang in der Näe von Phoenix, AZ statt. Aber warum sollte das ein Hindernis sein?

Die Lufthansa hat 12 Trainingszentren in Deutschland, Schweiz, Österreich und den USA. Ich denke man wird dahin kommen, wo Platz frei ist. Und ein Pilot wird wohl kaum als Steward arbeiten. Außer er hat die Prüfungen nicht bestanden.

Petz1900  07.07.2018, 19:06

oh, viele Piloten haben nicht gleich einen Job als Pilot bekommen, da gibt es einige, die erstaml als Steward jobben....

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