Pilotenausbildung Lufthansa - Wie ist das mit den Wartezeiten?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

eine Pilotenausbildung dauert im Schnitt 2 Jahre +/- ein paar Monate; das ist unterschiedlich und hängt vom Ausbildungskonzept ab. 2009 und 2010 hatte LH bis zu 18 Monate Wartezeit für NFFs (Nachwuchsflugzeugführer). Sie konnten die Zeit bis zum Beginn der Ausbildung als Praktikanten bei LH überbrücken und mussten natürlich dann "zur Stelle" sein, als die LFT wieder Plätze anbot. Niemand wartet auf Dich, da der Andrang doch groß ist.

Es macht also wenig Sinn, wenn Du ein Studium anfängst und mittendrin den Ruf der Großen Mutter hörst. Wenn die LFT sagt: "Nächsten Monat geht es los", musst Du Dich entscheiden, ob Dir ein Studium oder die Fliegerei wichtiger ist. Ein Zurück gibt es dann nicht mehr.

Das Höchstalter für eine Bewerbung liegt bei 27 Jahren. Wenn Du bis dahin mit dem Studium fertig bist, könntest Du Dich natürlich noch bewerben.

Andererseits, wenn Dich die Fliegerei und die LH interessieren, warum bewirbst Du Dich nicht jetzt? Dann gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Eine "normale" Pilotenausbildung innerhalb von 2 Jahren oder

  2. Eine Pilotenausbildung, kombiniert mit einem Studium; Dauer 8 Semester. Dieser Lehrgang nennt sich ILST (Internationaler Studiengang für Luftfahrtsystemtechnik und -management). Das Studium ist interessant im Hinblick auf eine immer mögliche Fluguntauglichkeit.

Leider hat die Schule die in 2011 aufgebauten Lehrkapazitäten, bedingt durch das vom Vorstand verordnete Sparprogramm, in 2012 wieder reduziert. Aber Termine erfährt Du auf der Internetseite

www.lh-pilot.de

Für 2012 werden aktuell 228 Plätze angeboten.

So, jetzt fängt der Lehrgang an und Du wirst auch in der normalen Zeit fertig. Dann gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. LH braucht aktuell keine Piloten (und ich rede hier immer von der Passage). Dann hast Du die Möglichkeit, bei einer LH-Tochter zu fliegen, bis Du wieder zur Passage zurückkommen kannst. 2006 hatten mal NFFs, die mit ihrer Ausbildung fertig waren, ihre Wartezeit sogar bei Hapag und Thomas Cook in England mit fliegen verbracht. Das alles wird über Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen geregelt.

  2. LH braucht Piloten. Dann wirst Du auf einem der Eingangsmuster geschult, sprich B737 oder der A320-Family. Danach fliegst Du dann einige Jahre als COP.

Dann kannst Du auf die Langstrecke umschulen (kann aber auch zwangsweise passieren, wenn LH dort Piloten braucht) und fliegst wieder einige Jahre als COP auf der B744 oder den Mustern A330/A340 oder A380.

Nach mindestens 8, eher nach 10 bis 12 Jahren als Copilot steht der Kapitänslehrgang an. Wenn Du den bestehst, geht es als PIC auf die Kurzstrecke, dann wieder auf die Langstrecke oder Du kannst auch Dein Fliegerleben auf der Kurzstrecke verbringen.

Als PIC steht Dir dann der Weg offen zum TRI, sprich Lehrer für Musterberechtigungen (Du darfst dann andere junge NFFs ausbilden), danach zum SFE (Synthetic Flight Examiner), also Prüfer mit der Berechtigung, im Simulator die zweimal jährlich vorgeschriebenen Prüfungen abzunehmen oder zum TRE, also zum Prüfer mit der Berechtigung, auch Prüfungen im Flugzeug abzunehmen.

Das Sahnehäubchen ist dann der SEN, der Senior Examiner, welcher vom LBA die Berechtigung hat, auch andere Prüfer zu überprüfen, also zu checken, ob diese die Prüfung pädagogisch wertvoll vorbereiten, abnehmen und besprechen.

Aber grundsätzlich ist dafür kein Lehramtsstudium erforderlich, da sämtliche Fertigkeiten nach den europaweit geltenden Vorgaben der JAR-FCL in Lehrgängen vermittelt werden.

Fazit: Ein Lehramtsstudium - außer wenn es Physik u. Mathe betreffen würde - ist eine Verschwendung von Zeit, wenn Du ernsthaft an einer Pilotenausbildung interessiert bist.

Und nach der neuen EU-OPS dürfen Piloten jetzt bis 65 fliegen. Ab 55 (das war die bisherige Altersgrenze) darfst Du dann ins "betreute Fliegen" wechseln ;=)

So, dass war jetzt in Kürze und sehr plakativ die Darstellung des Ablaufs einer Fliegerkarriere bei der LH-Passage. Ich hoffe, ich konnte helfen. Wenn noch Fragen sind, einfach loslegen.

Viel Erfolg!

Also, der Weg zum Piloten geht zuerst einmal über den DLR Test in Hamburg. Bis man den Test macht, muss man ca 3 Monate kalkulieren. Falls man diesen bestanden hat kommt man recht zügig an die Fliegerschule in Bremen. Die Ausbildung zum Piloten dauert dann ca. 2 Jahre. Nach der Prüfung (ATPL) beim Lutfahrtbundesamt wird man von der Lufthansa übernommen, falls kein 11. September oder keine Wirtschaftskrise dazwischen kommt. Danach schult man ca 3 Monate auf ein bestimmtes Muster. In der Regel auf 737 oder auf einen Airbus A320. Es ist nicht so, dass ein Colpilot nicht fliegt und nur zu schaut, auch er ist "Pilot flying". Dieses wird vor jedem Flug abgesprochen wer welches Leck fliegt. Bis zur Kapitänsausbildung kann es sein, dass der Copliot noch eins oder zweimal das Muster wechselt. Nach bestandener Kapitänsausbildung fliegt der Pilot nun meistens eine Zeitlang Kurzstrecke. Zu bedenken ist, dass der Pilot immer in der "Ausbildung" bleibt. Umschulungen und Seminare die erforderlich sind um zur Kapitänsausbildung zugelassen zu werden. Zweimal im Jahr im Simulator, jährliche Prüfung im Simulator und Line Checks halten den Piliten immer auf dem Laufenden.

Also die LH bezahlt ja deine Pilotenausbildung, einen Teil davon musst du zurückzahlen-> ich kann mir nicht vorstellen, das du 5 Jahre warten musst, damit wäre ja auch das Ziel verfehlt. Dis du kapitän wirst, das kann lange dauern, hängt aber davon ab wie sich das alles in den nächsten jahren entwickelt. Eine genaue Prognose kann dir da keienr geben.

Achja, bei der LH werden nur Top Leute genommen. Du kannst natürlich auch bei der LH eine Pilotenausbildung und ein Studium machen (Dual).

Was glaubst du denn, was du in diesen zehn Jahren machst? Bestimmt nicht rumsitzen und Däumchen drehen.

Informier dich doch erst mal genauer über die Pilotenausbildung. Ich denke, man ist dann als Co-Pilot unterwegs, bis man selber eine Maschine fliegen darf.

Und bitte, werd nicht Lehrerin. Ich habe noch schulpflichtige Kinder. ;-)

Lalalar 
Fragesteller
 13.07.2012, 13:37

Danke, aber ich schätze, Sie haben meine Frage nicht ganz verstanden...

Bevor man Kapität wird, ist man Co-Pilot, das ist klar. Es geht mir nur um die Warteliste, auf die man gesetzt wird, bevor man eine Ausbildung beginnt/nachdem man diese abgeschlossen hat (ob es während der Ausbildung Wartezeiten gibt, gehört zu meiner Frage), da zunächst Plätze im Cockpit frei werden müssen. Es herrscht reges Interesse am Pilotenberuf sowie ein Überangebot an Bewerbern.

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Kristall08  13.07.2012, 20:04
@Lalalar

Werde bitte nicht Lehrerin, wenn du eigentlich was anderes machen möchtest. Du wärst immer nur mit halbem Herzen dabei, das würde den Kindern nicht gerecht werden. Und wenn du Pilotin sein willst, häng dich mit aller Kraft darein. Die Konkurrenz ist groß, da musst du dich voll engagieren, wenn du dein Ziel erreichen willst.

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Wenn ihr die erste Prüfung dort geschafft habt kommt die große Leere.
Der Lufthansa ist es einfach scheissegal wie es den Jungen bei diesen langen langen Wartezeiten geht.

Was sich die Lutfhansa hier erlaubt ist einfach nicht korrekt und für die jungen Leute nicht zumutbar. Leute studiert einfach etwas anderes und lasst die Sache mit der Lufthansa einfach sein - wenn sie so heute mit den Mitarbeitern von morgen umgehe, dann muss man jetzt schon genug haben.

Ein guter Rat : Lasst die Finger davon