Muss man als Arzt auch pflegerische Tätigkeiten erledigen?

3 Antworten

Muss man als Arzt auch pflegerische Tätigkeiten erledigen?

Grundsätzlich einmal sind ärztliche und pflegerische Tätigkeiten deutlich voneinander abgegrenzt - der Arzt ist erstmal weder für die Pflege zuständig, noch dafür qualifiziert.

Im Rahmen des Studiums ist allerdings bis zum Physikum ein 90-tägiges Krankenpflegepraktikum - in welchen genau diese Aufgaben der Grundpflege zum Tagesgeschäft gehören - vorgeschrieben (§ 6 ÄApprO).

Fazit

Im Berufsalltag übernimmt man als Arzt keine pflegerischen Tätigkeiten - im Rahmen der Ausbildung kommt man um diese allerdings nicht herum (wenn auch nur in geringem Umfang).

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent

Für gewöhnlich nicht.
Auch als Arzt im praktischen Jahr ist man eben als Arzt gefragt.
ABER...wenn ich sehe, wie sich manche Ärzte den Patienten und den Pflegekräften gegenüber verhalten, dann sollten sie durchaus mal eine Weile in der Pflege arbeiten, damit sie wissen, wer sich wie fühlt. Man merkt immer den Unterschied, wenn ein Arzt bspw. vorher schon Krankenpflege gelernt hat, bevor er ins Studium ging.

Ich habe das immer gerne gemacht. War Not am Mann, habe ich kein Problem gehabt, auch mal einen Patienten zu waschen oder Essen anzureichen (so heißt es korrekt...Babies füttert man).


OberPl 
Fragesteller
 21.04.2022, 16:20

Danke für die Antwort! Ich interessiere mich nämlich enorm für den menschlichen Körper, seine Krankheiten und die Methoden, um diese zu heilen. Ich habe auch größten Respekt vor den Krankenpflegern. Jedoch muss ich ehrlicherweise sagen, dass ich absolut null Interesse an pflegerischen Tätigkeiten habe und mich aus diesem Grund frage, ob Medizin für mich der richtige Bereich ist. Ich könnte mir nämlich nicht vorstellen bettlägerige Patienten zu waschen etc.

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RedMountainGirl  21.04.2022, 16:24
@OberPl

Traurig. So lange du aber mit den Patienten und Pflegekräften respektvoll umgehst, okay.
Und "nicht vorstellen" können ist das eine, es mal zu machen, das andere. Ein anderer Einblick in einen Berufszweig der Medizin ist durchaus hilfreich. Das weiß ich aus Erfahrung. Es hilft, Patienten auch mit zu verstehen, sofern man das überhaupt möchte.

Ich kenne leider viele Kollegen, die den Patienten ein Manifest an lateinischen Begriffen runterrattern, weil sie so sehr in ihrem Beruf festkleben, dass sie eben vergessen, dass die meisten Patienten keine Ahnung haben. Oder die bei Visite zwar am Patientenbett stehen, aber mit den Kollegen oder den Pflegekräften über die Patienten reden, anstatt mit ihnen.

Die Frage ist halt: Ist Krankenhaus oder eine andere Pflegeeinrichtung für dich richtig oder eben die Forschung. Dort hast du keine Patienten.

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OberPl 
Fragesteller
 21.04.2022, 16:32
@RedMountainGirl

Mit Patientenkontakt habe ich null Problem und ich habe auch schon als Rettungssanitäter gearbeitet und ein Praktikum im Krankenhaus, wobei ich eng mit dem Pflegepersonal zusammengearbeitet habe. Paradoxerweise kann ich sehr gut mit Patienten Kontakt aufbauen und mich in deren Stelle hineinversetzen, jedoch finde ich die Arbeit in der Pflege leider völlig uninteressant (auch wenn ich weiß wie wichtig diese ist) und interessiere mich wirklich nur für die wissenschaftlichen medizinischen Aspekte der Krankheiten und deren Behandlung

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RedMountainGirl  21.04.2022, 16:35
@OberPl

Ist ja für dich auch okay. Sofern es so sein sollte, wie du sagst, passt es ja.
Ich sehe es halt aus meiner Erfahrung während und kurz nach dem Studium und eben ein paar der ehemaligen Kollegen...

Allerdings ist es eben oft die Pflege, die dann noch weitere zu behandelnde Erkrankungen feststellt...weil sie den Patienten im Ganzen zu sehen bekommt.

Aber, es liegt ja an dir. Niemand kann dich zur Pflege bewegen, wenn du nicht willst. Und so lange es wirklich so ist, wie du sagst, was ich hoffe, ist es ja in Ordnung. Wobei ich "uninteressant" nun ja...deutlich gewählter Begriff.

Wie gesagt, ich sehe es aus meiner Erfahrung...es tut gut, es mindestens einmal gemacht zu haben. Aber wer nicht will...dann halt nicht. Ganz einfach.

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OberPl 
Fragesteller
 21.04.2022, 16:48
@RedMountainGirl

Vielen Dank für die hilfreichen Antworten! Das heißt, dass man sich als Mediziner im Beruf von Anfang an mit der Behandlung von Krankheiten beschäftigt? Also auch schon im KPJ und als Assistenzarzt

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nein

in meiner Erinnerung war mal ein Praktikum in der Pflege vorgeschrieben.

Vor dem Studium !

Aber das ist lange her !