Multitasking Fähig?

8 Antworten

Prof. Dr. Torsten Schubert, Psychologie, Humboldt-​Universität Berlin: Zunächst muss man klären, was genau man unter Multitasking versteht. In unserem Gehirn laufen ständig viele Prozesse gleichzeitig ab, das meiste davon unbewusst. In der Psychologie verstehen wir unter Multitasking aber, dass eine Person zwei oder mehr Aufgaben zeitüberlappend ausführt. Die Aufgaben müssen dabei unabhängige Ziele haben. Das grenzt Multitasking von komplexen Handlungen ab: So könnte man Autofahren ja in mehrere Tasks untergliedern, aber diese haben zusammen ein Ziel, nämlich effizient und unfallfrei zum Ziel zu kommen.
Grundsätzlich können nun auch Prozesse, die zu unterschiedlichen Aufgaben gehören, gleichzeitig ablaufen – aber dabei gibt es bestimmte Einschränkungen. Relativ unproblematisch ist es bei peripheren Prozessen, etwa wenn wir über verschiedene Sinne Dinge wahrnehmen: Ich kann einem Gesprächspartner am Telefon zuhören und davon unabhängig visuelle Informationen aufnehmen. Auch Output-​Prozesse können oft gleichzeitig ablaufen: Ich kann sprechen und dabei mit meiner Hand etwas tun. In solchen Fällen gibt es höchstens kleinere gegenseitige Beeinflussungen.
Andererseits gibt es Arten von Prozessen, von denen das Gehirn nur einen pro Zeiteinheit ausführen kann. So braucht eine Entscheidung eine Art zentrale Aufmerksamkeit, und diese ist unteilbar. Wenn ich also am Telefon gefragt werde, welcher Termin mir besser passt, und gleichzeitig meine Sekretärin per E-​Mail fragt, ob sie bestimmte Unterlagen ausdrucken soll, können die beiden Entscheidungsprozesse nur nacheinander ablaufen. Mich der einen Sache zuzuwenden heißt, die andere zu unterbrechen. Das zeigen psychologische Experimente: Überlappen sich Entscheidungsprozesse, verlängert sich die Bearbeitungszeit oder die Fehlerquote steigt.
Betrachtet man die neuronale Ebene, dann korrespondiert das sehr gut mit der Idee, dass hinter verschiedenartigen Prozessen unterschiedliche Hirnzentren stehen. Sobald zwei Aufgaben unterschiedliche Hirnareale benötigen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich nicht stören. Allerdings beinhalten viele Aufgaben, sowohl Informationen aufzunehmen, als auch entsprechend zu reagieren. Dabei müssen die Hirnareale, die für den Input zuständig sind, mit denjenigen verknüpft werden, die den Output steuern. Man geht davon aus, dass solch ein „Binding“ jeweils stark mit dem  präfrontalen Cortex assoziiert ist, der auch für höhere geistige Funktionen zuständig ist.
Hirnforschungs-​Erkenntnisse der letzten zwei, drei Jahre deuten nun darauf hin, dass immer nur ein solches Binding möglich ist. Das hieße, zwei Aufgaben, die ein Binding benötigen, stören sich gegenseitig. Das wäre eine gute Erklärung dafür, warum Handy-​Benutzung am Steuer so gefährlich ist. Andererseits gilt: Je besser ich mit einer Aufgabe vertraut bin, desto schneller kann solch ein Binding erfolgen. Wie gut jemand gleichzeitig auf verschiedene Anforderungen eingehen kann, hängt also immer auch mit der konkreten Situation und mit Übungseffekten zusammen. Darüber hinaus gibt es individuelle Unterschiede – entgegen dem verbreiteten Vorurteil aber keinen grundsätzlichen Vorteil von Frauen gegenüber Männern.
https://www.dasgehirn.info/aktuell/frage-an-das-gehirn/sind-wir-wirklich-faehig-zum-multitasking

Um das zu bantworten brauchst du zb nur den chinesischen Staatszirkus, die Tellerdreher anschauen, um festzusttellen, dass sowas möglich ist.

Also ganz klar JA ein Mensch kann Mutlitaskingfähig sein.

Wie sehr und wie intesiv dies umgesetzt werden kann ist sicher eine Frage der Übung und Häufigkeit abhängig.

Aber selbst auch zb wen du nur reitest, oder andere auch alltägliche Dinge verrichtest, machst du ohne es bewusst zu merken mehrere Dinge gleichzeitig.

Problematisch könnte es dann werden, wenn die Dinge unabhägig von einander ablaufen sollen.

Je mehr eine Ausführung Aufmersamkeit benötigt, desto hinderlicher für Multitasking.

manche können es, andere weniger. hier wirst du kaum eine erschöpfende antwort finden! ist auch eine trainingsfrage und teils erlernbar! fokussierung vs achtsamkeit sind wegweisend......

(in meiner umgebung nennen wir es spaßeshalber "modern-talking-fähig".......

Genau genommen nicht.

Das funktioniert wie bei Computern.

Man kann nur eine Sache Gleichzeitig machen bzw Denken, aber so schnell zwischen den Dingen wechseln , dass es aussieht als ob man es gleichzeitig tut.

Mfg


CounterMonkey  24.09.2019, 10:20

Dennoch weniger effizient als wenn man ein Sache nach der anderen erledigt.

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drweskott  24.09.2019, 11:25

stimmt so nicht. binde dir mal die schuhe zu und sing dabei ein lied! verschiedene hirnareale sind beteiligt. wir sind keine pcs und funktionieren auch anders..........

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CounterMonkey  24.09.2019, 12:39
@drweskott

Schuhe binden ist auch schon ein Automatismus. ich kann auch atmen und gleichzeitig blinzeln :P ich ging jetzt von Tätigkeiten aus, die aktives Denken erfordern ^^

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HansImGlueck178  24.09.2019, 13:02

Das stimmt nicht, sehr viele Teile des Gehirns arbeiten gleichzeitig nebeneinander.

Das Gehirn ist nicht wie ein Computer, sondern wie viele Computer parallel.

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Klar! Ich kann einen Film gucken und meine Katze streicheln, alternativ auch nebenbei Bügeln..kein Problem.