Multikulturalismus in der USA und in England

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Multikulturalismus in den USA...

Was die USA betrifft, hier handelt es sich um ein Einwanderungsland. Extrem wenige Amerikaner sind tatsächlich Ureinwohner. Sogar auf Hawaii sind die "reinen" Hawaiianer die kleinste Minderheit. Folglich sind die Bewohner der USA "multikulti". Ein Großteil der Amerikaner kann einem genau sagen, welche Kulturen in den letzten 3 Generationen ihres persönlichen Stammbaumes vorkommen. Typisch sind deutsche, irische, italienische Vorfahren für die "Kaukasier" (Caucasian ist eine offizielle Bezeichnung für Weiße. trifft eigentlich nicht wirklich zu, da Kaukasier eine eigene Gruppe bildet, aber lassen wir das hier...).

Das Besondere daran ist, dass sich die meisten dieser Menschen zuerst als Amerikaner sehen, also als eine Einheit, und nicht erst dann (vielleicht) als Deutsch-, Italien-, usw. -stämmige. Und es wird in Zeiten der politischen Korrektheit auch "Happy Holidays" gewunschen statt "Merry Christmas", da in diese Zeit sowohl Weihnachten als auch Hannukkah oder Kwanza fällt.

Auffallend ist jedoch eins: die neueste Gruppe Einwanderer wird typischerweise von den vorhergehenden Einwanderern unterdrückt. Das ging den Deutschen, den Iren, den Italienern so, das geht zur Zeit auch den Mexikanern (oder besser: Mittelamerikanern) so. Die diversen Staatsgesetze zur Überprüfung des Immigrationsstatuses, die einzelne Staaten in letzter Zeit ausgeben, werden von vielen als offizielle Diskriminiation von Mittelamerikanern gesehen (da dies z.Z. die Gruppe mit den meisten Illegalen ausmacht).

Neue Immigrantengruppen finden sich meist auch in eng verbundenen Kommunen wieder, mit wenig Kontakt nach außen. Gruppen wie die Sikh haben eine ihnen eigene Tradition, die sie nur wenig einschränken können (das Tragen des traditionellen Dolches wurde Kindern in Schulen untersagt).

torgus100 
Fragesteller
 05.07.2011, 16:41

Vielen Dank

0

The UK and Germany are similar in many ways. Both are multicultural societies with quite a large population of immigrants or descendants of immigrants. However, this multiculturalism has different historical roots in each case. In the UK immigration has mostly been from countries which were once part of the British Empire and later members of the Commonwealth. The first of mass immigration came after the Second World War, when there was a shortage of workers, particularly in public transport and in factories. A lot of people arrived in Britain from the West Indies and they were followed by immigrants from the Indian subcontinent. As citizens of Commonwealth countries entry to Britain was easy for them. The situation was similar in Germany after the war. The country needed rebuilding and there was also a shortage of workers. But Germany’s guest workers were recruited from southern Europe, mainly from Italy, (the former state of) Yugoslavia, Greece and Turkey, which meant that there wasn’t the obvious difference in colour which made the black and Asian immigrants to the UK stand out. In both cases the immigrants were given low-skilled and poorly-paid jobs and many have never managed to rise above the bottom end of the social scale. In Britain they have tended to occupy ghetto-like areas in big cities, the West Indians in Birmingham and Brixton, the Asians in Bradford, Leicester and Tower Hamlets. In particular the Pakistanis and Bangladeshis, who are Muslim, have had problems accepting western values and have often segregated themselves away from the mainstream of society. In Germany the guest workers contributed greatly towards the German economic miracle of the 1960s. Most have assimilated well and are accepted for adding some colour to German society. Only the immigrants from Turkey, also Muslims, have a similar problem with integration as the Pakistanis and Bangladeshis in Britain, with large Turkish communities in many of the big cities, and with Turkish children generally over-represented in the Hauptschule, the least academic of the three types of German secondary school. Also the Turks are the most visible of the immigrant groups in Germany mainly due to the headscarf worn by Turkish women. In both countries there have been attacks on immigrants and examples of racial discrimination, though the situation has always been worse in the UK. In the last twenty years there have been increasing numbers of immigrants to the UK from eastern Europe, especially from Poland, while during this time a lot of Russians of German extraction have come to live in Germany. This has been mainly for economic reasons, rather than because of a labour shortage, and they are not always made welcome. Both in the UK and in Germany there are people who are worried by the thought of their country becoming too multicultural and losing its identity. Until immigrants like the Bangladeshis in Tower Hamlets and the Turks in Kreuzberg are able and willing to integrate properly there will always be an immigrant underclass and discrimination will continue.

torgus100 
Fragesteller
 03.08.2012, 13:11

Eine Antwort nach 12 Monaten? Danke trotzdem ;)

0

In Großbritannien ist der Multikulturalismus nicht erst mit der Zuwanderung zum Thema geworden sondern vor allem mit dem Status der unterschiedlichen Volksgruppen wie z.B. Schotten und Waliser die neben der gemeinsamen britischen Kultur auch ihre eigene Kultur leben und pflegen. Dies funktioniert aber nur weil sich alle diese Volksgruppen das gleiche kulturelle Fundament haben und zum größten Teil die gleichen Werte teilen. An den Orten wo dies nicht möglich ist, wie z.B. in den katholischen Kommunen in Nordirland, entstehen auch Konflikte die zum Teil auch in Gewalt eskalieren.

Eine ähnliche Situation gab und gibt es in den USA wo die katholischen Teile der Beölkerung lange vom protestantischen Establishment klein gehalten wurden und erst in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts begannen Akzeptanz zu finden. Was diese beiden Länder aber z.B, Deutschland vorraus haben ist ihre generelle Bereitschaft andere Kulturen zu integrieren, was z.B, in Deutschland, gemessen an seiner Ausländer- und neuerdings Islamfeindlichkeit nicht der Fall ist.

torgus100 
Fragesteller
 04.07.2011, 20:21

Danke für die Infos.den letzten Satz würde ich aber an deiner Stelle nochmal überdenken, das ist meiner Meinung nach zu pauschalisierend.

0
Callavera  04.07.2011, 22:08
@torgus100

Das mag für dich pauschalisierend klingen, beruht jedoch auf meiner persönlichen Wahrnehmung der letzten 30 Jahre in diesem Land. Die Mehrheit der Bevölkerung die sich letztes Jahr zu der Sarrazin Debatte geäußert hat scheint meine Beobachtung zu stützen.

0

das ist hier in engalnd sehr unterschiedlich. in grossenstaedten sind viele eiwanderer aus der commonwealth zu finden -die integration ist oft hoch, weil zum beispiel die kinder schon im fruehen kindergarten zusammen sind und es ganztagsbetreuung gibt.

so waechst schon die 2. generation mit viel gemeinsamen englischem einfluss auf. es gibt sehr viele inder hier.

ich wohne hier in einer kleinstadt im suedwesten von england. in unserem staedtchen haben wir eine groessere polnische gemeinde(incl laden) und viele potugiesen wohnen. sie arbeiten in der lokalen cider fabrik und bei einer gemuesefabrik.

ansonsten kannst du dier ergebnisse des micro census 2011 googlen

torgus100 
Fragesteller
 05.07.2011, 16:44

Vielen Dank.

Weißt du, was es mit der Meinung von David Cameron auf sich hat, der konstatiert, Multikulturalismus sei " gefailed" ?

0