Mondposition normal?

6 Antworten

Die Erde dreht sich relativ schnell in 24 Stunden um ihre Achse. Dabei erscheint dann die Sonne morgens am Himmel und verschwindet abends, weil sich die Sonne so gut wie nicht bewegt (Fixstern!). Der Mond wandert in einem Monat um die Erde. D.h. wir sehen ihn immer dann, wenn er auf deinem Horizont bei der Erdrehung erscheint. Er bewegt sich ja sehr langsam und so sehen wir ihn verschwinden (untergehen) wenn er unseren Horizont verläßt wenn sich die Erde um ihre Achse weiterdreht. Das kann bedeuten, dass wir den Mond auch am Tag sehen (wegen unseres Tageslichts ist er sehr blass!), aber am besten sehen wir ihn natürlich nachts wenn er die Sonnenstrahlen reflektiert und es so aussieht, als würde er für uns leuchten. Aber er steht nicht immer an der gleichen Stelle, weil erstens die Erde sich um ihre Achse dreht und er zweitens in 1 Monat einmal um die Erde wandert.

Hallo bluemchen47,

ja, das ist ganz normal, das war "schon immer" so.Keine Panik!

=)

In Kinderbüchern ist es anders. In den bunten Bildern dort ist am Tag immer die Sonne am Himmel, in der Nacht der Mond und die Sterne. Deswegen erwarten wir intuitiv, dass das in "echt" auch so ist.

Irgendwann früher oder später fällt einem dann auf, dass das nicht der Fall ist. Weder ist der Mond immer die ganze Nacht zu sehen, noch ist es erstaunlich, ihn auch mal am Taghimmel zu entdecken. Und genau das ist Dir jetzt aufgefallen.

Dass das ganz normal ist, versteht man, wenn man sich überlegt, wie die Mondphasen zustande kommen. Der Mond ändert im Laufe eines Monats auch sein Aussehen. Mal ist er vollund rund, mal eine schmale Sichel, die sich nach der einen oder der anderen Seite wölbt. Mal sieht man ihn gar nicht.

Die Mondphasen entstehen, weil der Mond einmal im Monat um die Erde wandert. Wir sehen dabei - je nach Stellung von Mond, Sonne und Erde zueinander - mal mehr, mal weniger von der Seite des Mondes, die von der Sonne angestrahlt wird.

Überlegen wir uns das mal für Vollmond:

Der Mond erscheint uns voll und rund, weil wir genau auf die von der Sonne beschienene Hälfte des Mondes schauen. Und das ist genau dann der Fall, wenn die Erde genau zwischen Sonne und Mond steht. Der Mond ist dann also der Sonne gegenüber - und die Verhältnisse sind so, wie im Kinderbuch: Der Mond geht auf, wenn die Sonne unter geht. Der Vollmond steht dann fast die ganze Nacht am Himmel und geht wieder unter, wenn die Sonne aufgeht. Dann ist also alles so, wie Du es erwartet hättest.

Auf seiner Wanderung um die Erde bewegt sich der Mond aber jeden Tag ein paar Grad Richtung Osten zwischen den Sternen. Er verlässt also Richtung Osten diesen Punkt genau gegen über der Sonne. Auf der Westseite des Mondes sehen wir deshalb jeden Tag etwas mehr von der unbeschienenen Seite. Der Mond ist nicht mehr voll, sondern abnehmend.

Durch diese Bewegung Richtung Osten geht der Mond jeden Tag etwas später auf und etwas später unter. Das heißt, dass es zunächst nach Sonnenuntergang etwas dauert, bis der Mond aufgeht. Auf der anderen Seite steht der Mond am Vormittag noch am Westhimmel.

In dieser Mondphase sind wir jetzt und in den nächsten Tagen. Der Mond war letzte Woche voll. Wenn Du jetzt jeden Tag einmal etwa um dieselbe Zeit nach dem Mond schaust, kannst Du sehen, dass er jeden Tag zur selbenZeit ein Stückchen östlicher steht. Klar - an einem Tag zieht er seinen Bogen von Osten nach Westen über den Himmel; im Laufe des Monats aber wandert er nach Osten. Und dadurch wird jeden Tag ein Stückchen mehr von der unbeschienenen Seite sichtbar - und der Mond geht ein wenig später auf und unter.

Hier kannst Du das auch mitverfolgen:

http://www.heavens-above.com/moon.aspx?lat=48.1351&lng=11.582&loc=M%C3%BCnchen&alt=515&tz=CET

In den nächsten Tagen wird der Mond sich immer weiter von Westen her der Sonne annähern. Die abnehmende Mondsichel wird immer schmaler, bis wir nur noch ganz am linken Rand des Mondes etwas von der beschienenen Seite sehen. Dann geht der Mond nur wenig vor der Sonne auf und nur wenig vor ihr unter.

Schließlich steht der Mond von der Erde aus gesehen in etwa in derselben Richtung wie die Sonne. Dann sehen wir ihn gar nicht, es ist Neumond. Wir blicken dann auf die unbeschienene Seite des Mondes. Und der für uns unsichtbare Mond steht wie die Sonne am Taghimmel.Er geht fast gleichzeitig mit ihr auf und unter.

Ist Neumond vorbei, hat sich der Mond weiter zwischen den Sternen Richtung Osten bewegt: Auf der rechten Seite sehen wir die erste schmale Sichel, das erste Stück der beschienenen Seite.

Der Mond steht dann etwas östlich der Sonne, geht kurz nach ihr auf und kurz nach ihr unter.

Jeden Tag wandert der Mond dann wieder ein Stückchen weiter Richtung Osten. Die Sichel am rechten Rand des Mondes wird damit jeden Tag wieder
etwas breiter. Der Mond geht immer später auf als die Sonne, bis er ihr schließlich wieder gegenüber steht und rund 12 Stunden nach ihr aufgeht. Dann ist wieder Vollmond.

Wenn Du in den nächsten 3 Wochen also ein wenig darauf achtest, kannst Du gut beobachten, wie der Mond sich jeden Tag etwas weiter nach Osten schiebt. Am besten schaust Du jeden Tag etwa um dieselbe Zeit nach dem Mond, merkst Dir, wo er steht - und schaust am nächsten Tag wieder zur selben Zeit. Dann kann man das eigentlich sehr schön sehen.Dann wird Dir auffallen, dass es nicht ungewöhnlich, sondern notwendigerweise so ist, dass wir den Mond auch manchmal am Tag sehen.

Grüße

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik, Schwerpunkt Geo-/Astrophysik, FAU

Diese Aussage gilt ausschließlich für den Vollmond.

Bei den anderen Mondphasen ist es so, wie du es beobachtet hast.

Die erde dreht sich um die sonne, der mond dreht sich um die erde

Hallo! Der Mond durchläuft innerhalb eines Knappen Monats alles Positionen - und ein Hinweis.

Wir sind hier im Bereich Astronomie extrem stark besetzt, es gibt da einige echte, studierte Profis. 

Dazu gehört neben derastronom auch uteausmuenchen.. Ich habe hier im Forum von beiden wesentlich mehr gelernt als im dem Gymnasium auf dem Weg zum Abitur. 

Übrigens haben wir hier auch einige Amateure mit enormem Wissen wie z. B. Startrails oder Burkeundco.

Ich wünsche Dir ein gutes und schönes Wochenende.