Mittelalter? Bestrafung?

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er wurde gefoltert, bis er gestand.Manche gestanden in der Folter ALLES und starben dann an der Folter. Die Anderen wurden hingerichtet. Es sei denn, der Mörder gehörte dem Adel an.Dem passierte erst mal nicht viel.

Der größte Serienkindermörder aller Zeiten war Gilles de Rais, ein Freund von Johanna von Orleans. Er hat mindestens 140 Jungen umgebracht, eher weit mehr,denn elternlose Herumtreiber zählte ja niemand.. Das hat lange niemanden interessiert, denn die Jungs waren meist heimatlose Rumtreiber oder Bauernkinder. Allerdings sprach es schon herum, dass sich auf den Schlössern von Gilles de Rais - Marschall von Frankreich - sonderbare Dinge abspielten. Und wenn er seine Dörfer aufsuchte, dann versteckten die Bauernfamilien ihre Söhne.

Zugegeben, viiiiiiiiiiiiiele Jahre später ist er dann doch hingerichtet worden. Aber hauptsächlich wegen Häresie.

Fand man im Mittelalter irgendwo auf dem Land eine Leiche und war niemand in der Nähe, der als Mörder in Frage kam, wurde noch nicht einmal ermittelt. Wer hätte das machen sollen? Es gab niemanden, der dazu in der Lage war. Die Leiche wurde begraben und das wars. In der Stadt gab es zumindest den Büttel. Aber der hatte aber oft nur die Aufgabe ein Geständnis aus einem Gefangenen heraus zu pressen. Zu Ermittlungen war der nicht in der Lage, denn er hatte ja keine Ausbildung.

Wurde jemand von Adel umgebracht, dann gab es nicht immer aber doch in vielen Fällen Ermittlungen. Dafür wurden jemand von den Verwandten oder vom König beauftragt. Wenn jemand öfter diesen Auftrag erhielt, sammelte er zwangsläufig ein wenig Erfahrung. Zudem war auch schon damals offensichtlich, wer einen Vorteil von einem Mord hatte, wenn es kein Zufallsmord war. Wurde jemand in seinem Haus ermordet, kamen auch damals nur sehr wenige Leute in Frage.

In vielen Fällen wurden Unschuldige dafür verurteilt, weil die Folter weit verbreitet war. Richtig angewendet, bekommt man fast immer das Geständnis, was man haben will. Auch wenn es vollkommen falsch ist.

Im Mittelalter gab es natürlich noch nicht die heutigen Methoden, wie DNA usw. einen Menschen einer Straftat zu überführen. Da reichte schon ein Verdacht oder derjenige war jemand anderen im Weg. Um ein Geständnis zu bekommen, wurde immer Folter, wie z.B. Streckbank, dem Beschuldigten wurden die Arme ausgekugelt oder die Fingernägel ausgerissen, angewandt. Die Foltermethoden wurden immer schlimmer und letzendlich wurde so ein Geständnis erzwungen, da der Gefolterte aufgrund der Schmerzen das sagte, was man hören wollte. Dafür gab es die Scharfrichter bzw. die Henker, das im Mittelalter ein Beruf war, die das ausführen mußten. Letzendlich wurde der Verurteilte entweder gehängt, gerädert, geköpft oder verbrandt, auch wenn er das Geständnis später widerufen hat. Nur wenn der Beschuldigte die ganzen Foltermethoden ohne Geständnis überstanden hat, was sicherlich nicht oft vorkam, wurde er verbannt und aus der Stadt/Dorf gejagt. Gefährlich war der Beruf einer Hebamme, die ganz schnell als Hexen bezeichnet wurden, wenn bei einer Geburt etwas schief gelaufen ist.

Ja, so ein Verbrechen zu vertuschen war damals schon leichter, wie die anderen schon schrieben. Meines Wissens nach durftest du früher als niederer Bürger auch nicht einfach so einen Adeligen anklagen. Du hättest einen anderen Adeligen darum bitten müssen.

Wenn man seine Verdächtigen hatte und sich nicht entscheiden konnte wer es gewesen ist, führte man eine Zeit lang das Gottesurteil durch. Da man davon ausging dass Gott sicherlich auf der Seite des Unschuldigen sein würde.

Später löste man sich davon und legte fest, dass man für eine Verurteilung ein Geständnis braucht. Und dieses holte man sich mit der peinlichen Befragung. Der Folter.

Oder man hatte eben keine Verdächtigen.

So wurden etwa kleinere Diebstähle mit der Amputation von Fingergliedern geahndet. Weitere Verstümmelungsstrafen waren das Abschneiden der Füße, was jedoch eine ausgesprochen seltene Maßnahme war. Häufig zu verzeichnen waren dagegen das Abschneiden von Nase, Ohren oder Zunge sowie die Brandmarkung.
Das Rechtssystem des Mittelalters kannte zwei Rechtsprinzipien, die nebeneinander bestanden, obwohl sie aus völlig unterschiedlichen Traditionen stammten: das kanonische und das weltliche Recht. Kanonisches Recht ging auf römisches Recht zurück, das weltliches Recht auf Stammesrecht. Beide Rechtssysteme des Mittelalters kannten unterschiedliche Strafen für Verstöße gegen geltende Gesetze. Generell ist festzuhalten, dass die gesamte Epoche zwar kein rechtsfreier Raum war, jedoch zum Teil sehr weit von unserem heutigen Rechtsverständnis entfernt angesiedelt ist. Dies wird vor allem deutlich durch die verschiedenen Arten von zum Teil drakonischen Strafen sowie auch durch das verhängte Strafmaß, das aus einem modernen Blickwinkel vielfach unmenschlich erscheint.
https://www.leben-im-mittelalter.net/gesellschaft-im-mittelalter/recht/strafen.html#:~:text=So%20wurden%20etwa%20kleinere%20Diebst%C3%A4hle,oder%20Zunge%20sowie%20die%20Brandmarkung.

https://www.youtube.com/watch?v=0MAs3gdJnfU

Die Geschichte der Forensik (1/2) | Ganze Folge Terra X mit ChrisTine Urspruch

Polizeiarbeit im der Zeit war auf Zeugenaussagen und das Tatmotiv beschränkt; Forensik war noch gänzlich unbekannt.

Wer hatte also einen Vorteil durch den Mord (Tatmotiv) oder waren Fremde in der Stadt, waren die gängigen Ermittlungsansätze.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung