Mit 18 ins Ausland zum Studieren ziehen?

2 Antworten

Ich (28 Jahre alt, Notfallsanitäterin) würde dir raten erst einmal ein FSJ, Praktika oder evtl. eine Berufsausbildung zu machen. Ich hatte in der Rettungsassistentenausbildung viele Leute die später unbedingt Medizin studieren wollten und dann in ihren Praktika gemerkt haben, dass dies doch nichts für sie ist. Du hast mit deinen 18 Jahren sicherlich noch nicht all zu viel Lebenserfahrung. Dass du im Ausland Medizin studieren willst hat sicher den Grund, dass du in Deutschland (aufgrund des viel zu hohen NC´s) keinen Studienplatz bekommen wirst. Es sei denn du hast ein Top-Abi.

Ich habe Erfahrung mit "Medizinstudium im Ausland" insofern als das ich im Gespräch mit mehreren dieser Agenturen zur Vermittlung eines Medizinstudienplatzes im Ausland war (von denen gibt es ja einige mittlerweile). Ich muss aber sagen, dass diese viel zu teuer sind (Vermittlungsgebühr nicht selten über 10.000Euro) und dass diese Agenturen wirklich nur das Notwendigste für dich tun. Die wollen nur an das Geld deiner Eltern ran!!! Vorsicht!!!

Hast du reiche Eltern? 💵💰💴💸 Also Ich nicht.

Ich habe 2014 an einer Gesamtschule (nicht zu vergleichen mit dem Gymnasium) in Schleswig-Holstein Abitur gemacht (Schnitt 2,3) und danach eine Ausbildung zur Rettungsassistentin (2016) mit späterer Weiterbildung zur Notfallsanitäterin (2018). Zum Rettungsdienst bin ich damals über einen Kumpel gekommen, zur Medizin bin ich erst später gekommen.

hätte man das bloß vorher schon geahnt 🤦‍♀️

Leider ist es in den letzten Jahren immer schwerer geworden in Deutschland einen Medizinstudienplatz zu bekommen. Das Grundproblem ist Folgendes : Es gibt in Deutschland über die letzten Jahre immer mehr Abiturienten. Die Anzahl der Medizinstudienplätze bleibt aber konstant bei ca. 10000 Bundesweit. Sie werden auch nicht sonderlich erhöht, weil wir KEINEN Ärztemangel haben. Mehr Abiturienten ➡️ mehr Konkurrenz um die Studienplätze.

Im Vergleich zum Jahr 2000 hat sich die Bewerberzahl im Jahr 2020 verfünffacht. Die Anzahl der Studienplätze im Fach Humanmedizin blieb aber Konstant bei ca. 10000 Bundesweit.

Österreich war vor 10 Jahren für viele noch eine Option (damals haben noch wesentlich weniger den Medat gemacht). Mittlerweile ist die Konkurrenz aber auch hier so krass geworden (z.B. in Wien 1:42), dass auch Österreich eig. ausscheidet. Ich habe mich mal informiert, die Chance ist in der Humanmedizin inzwischen um die 5% für Deutsche.

Es entstehen (aufgrund des Mangels an Studienplätzen an staatlichen Hochschulen) immer mehr private medizinische Fakultäten. Die sind sehr teuer. Da müssen deine Eltern reich sein (am besten die sind Chefärzte👨🏼‍⚕️).

Vom osteuropäischen Ausland kann ich dir aus eigener Erfahrung nur dringend ABRATEN!!! Viel zu teuer und sind auch von der technischen Austattung nicht auf deutschem Niveau. Und es ist noch auf Englisch. Die Dozenten in Osteuropa können meistens nur gebrochenes Englisch. Ich war selber nach meiner Ausbildung ein Semester an einer Sprachschule in England. Ich kann das beurteilen. Die wollen dich nur Abzocken! Studiengebühren je nach Uni zwischen 80000€ und 20000€ pro Jahr. Dazu kommen noch die Lebensunterhaltungskosten (Miete, Verpflegung...). In Städten wie Prag sind die inzwischen schon auf deutschem Niveau.

Mein Rat: Solltest du jetzt zum WS keinen Studienplatz bekommen mache erstmal ein FSJ (oder noch besser eine medizinische Ausbildung). Bereite dich währenddessen auf den TMS vor. Dadurch erhöhst du deine Chancen und in 3 Jahren bekommst du dann hoffentlich deinen Studienplatz in Deutschland und musst nicht die teure und unsichere Odyssee in Tschechien oder Lettland auf dich nehmen. 👍

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Nichts einzuwenden, wenn es Dir die Eltern zahlen.

AchatzWitzleben  09.03.2023, 01:02

Für sowas müssen deine Eltern wirklich reich sein 💰

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