Mischen Eltern sich heutzutage mehr in die Freundschaften ihrer Kinder ein oder ist mein Eindruck falsch?
Guten Morgen
Ich habe meine Kindheit und auch die Jugend so erlebt, dass wenn es zb mal in der Schule oder in der Clique Streit mit anderen gab, dass solche Streitereien und Zankerei nie an die Eltern kam. Vielleicht mal mit den älteren Geschwistern darüber geredet, aber eben auf den Gedanken zu kommen das den Eltern zu erzählen, kam ich nie. Und irgendwie hat sich der Streit immer gelegt.
Das war nicht nur bei uns zuhause so, sondern auch bei Klassenkameraden und später die Freunde aus der Clique.
Natürlich kenne ich nicht alle Eltern dieser Welt, mit anderen Worten: ich verallgemeinere nicht, aber ich habe in den letzten Jahren oft erlebt, wie Eltern von Kindern und Jugendlichen sich in Streit ihrer Kinder mit anderen Kindern einmischen.
Oder auch in Freundschaften. Zb wie eine Mutter einen Klassenkamerad ihres Kindes anschreibt, ob sie sich treffen wollen.
So habe weder ich noch Freunde jemals erlebz, dass unsere Mutter eine Freundin nach einem Treffen mit uns fragt. Das haben wir Freunde einfach unter uns selbst ausgemacht.
Kann es sein, dass heutzutage Eltern sich viel mehr in das Leben ihrer Kinder einmischen? Ist das einfach der Wandel der Zeit? Oder täuscht mein Eindruck und solche Eltern gab es schon immer?
Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen
8 Antworten
Puh, keine Ahnung. Ich regle sogut wie alles selbst und bei Streitigkeiten sage ich meine Eltern auch nie was, außer es ist ein Extremfall.
Auch in meiner Kindheit (70er Jahre) gab es Eltern, die sich ständig in alles einmischen mussten und ihre Kinder nichts selbst entscheiden ließen.
Die einen aus "Sorge", die anderen aus Angst vor Kontrollverlust heraus. Das Ergebnis ist allerdings das Gleiche: Kinder ohne Selbstverständniss, ohne Entscheidungs,- und Entschlussfähigkeit. Auch Sebstbewusstsein und Selbstwertgefühl bleiben dabei auf der Strecke.
Heutztage ist es allerdings, dank Smartphone und Co., viel einfache seine Kinder zu kontrollieren.
Natürlich gibt es damals wie heute auch Kinder, die sich der Kontrolle der Eltern entziehen und trotzdem ihr Ding machen.
Die (sozialen) Medien tun das Ihrige dazu, indem sie ständig von allen Seiten predigen, was "gute Eltern" zu tun und zu lassen haben, und manchmal widersprechen sich diese Aussagen komplett. Mehr Kontrolle- weniger Kontrolle. mehr Disziplin- weniger Disziplin, mehr Druck- weniger Druck... das produziert dann obendrein auch noch verunsicherte Eltern...
Was ich irgendwie merkwürdig finde ist, dass trotz zunehmender Bevölkerungsdichte- also größere Auswahl möglicher Freunde, die Kompetenz zu sozialer Interaktion und sozialen Bindungen immer schwächer zu werden scheinen.
Wir haben uns als Kinder gegenseitig "sozialisiert"- wer stänkert und schlägt durfte eben nicht mehr mitspielen- fertig!
Da kam auch keine Mutti und fragte nach, ob ihr Kind mitspielen darf. Und wenn ja, dann ließen wir das Kind mitspielen. Passte es in unser "System" wurde es integriert, wenn nicht, dann hatte es eben "Pech".
Und gemobbt haben wir auch- nur nannte sich das damals hänseln und es ging auch nicht so weit, wie das heute manchmal passiert.
War jemand "in Ordnung", dann durfte er mitspielen- egal ob dick oder dünn, mit Brille oder roten Haaren, dumm oder klug.
War Jemand ein A... gabs auch schonmal Klassenkeile um denjenigen in die Schranken zu weisen. Der wusste dann Bescheid was ihm blüht, wenn er einem von "uns" eine Abreibung verpasst wenn der alleine unterwegs ist. Dann hatte er eine ganze Gruppe gegen sich.
Die (meisten) Eltern hielten sich da raus. "Macht das unter euch aus" hieß es dann.
Ausnahme, ein Kind entpuppte sich als wirklich mieser Schläger und maltätierte Schwächere. Dann kam es schonmal vor, dass sich irgend einer der Papas den Bengel schnappte und ihm die Leviten las.
Ich glaube, das war schon immer so. Nur die Informationen über solche Dinge verteilt sich immer schneller.
Das gab es leider schon immer und damals war es schon komisch, wenn das passierte. Aber es war eher die Seltenheit. Ich habe selbst Kinder und mache so etwas gar nicht, kenne das aber auch von anderen Eltern. Ist aber der kleinste Teil, der das macht.
Frueher waren die Welten der Erwachsenen und der Kinder viel mehr getrennt, da stimme ich zu.
Aber frueher wie heute gab es die Situation, dass die Mutter eine andere Mutter einlaedt, und die KInder dann wohl oder uebel miteinander spielen muessen. Das ist aber etwas anderes als Klassenkameraden fuers Kind einzuladen - das wuerde nicht mal ich machen LOL.