Meine 14 jährige Schwester möchte vapen & ich "soll" es besorgen?

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Kinder und Jugendliche wollen viel in diesem Alter, da zu diesem Lebensabschnitt viel persönliche Entwicklung und Selbstfindung gehört. Natürlich gibt es Fälle, in denen Menschen die Entscheidungen ihres damaligen 14-jährigen Ichs nicht bereuen, gut für sie, doch Fakt ist, es hat einen guten Grund warum es auf viele Genussmittel und Dienstleistungen, wie z.B. Tattoos, eine allgemeine Altersbeschränkung von 18 Jahren gibt.

Menschen sind sehr individuell und somit auch ihr Reifegrad. Ich möchte daher nicht allgemein sagen, dass jeder mit 18 reif genug ist, um die Konsequenzen seines Handelns im vollen Umfang zu begreifen, doch vergleicht man einen 18-jährigen mit einem 14-jährigen, so ist der Unterschied doch noch riesig. Und so ist es auch mit deiner Schwester.

Diese ist sich der Konsequenzen ihrer Entscheidungen und ihrer Handlungen anscheinend kaum, oder gar nicht, bewusst. Abgesehen davon, dass ihr euch strafbar macht, wenn ihr nicht erzieherisch auf eine 14-jährige einwirkt und sie illegalerweise schon vapen lasst und ihr dafür alles bereitstellt, sollte sie mit ihrem Asthma die Finger davon lassen! Asthma ist eine chronische Krankheit, die sich dadurch deutlich verschlechtern kann. Das darf man auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen, da es Auswirkungen auf ihr restliches Leben haben kann. Auch Vapen unter Beaufsichtigung ist keine Rechtfertigung und daher keine Option! Wollt ihr tatsächlich ihre experimentelle Neugier über ihr gesundheitliches Wohlergehen stellen, nur damit sie sich für ein bisschen Genuss ihren Freunden anpassen konnte?

Verbote bringen meiner Erfahrung nach nie etwas. Sie hat sich den Gedanken felsenfest in den Kopf gesetzt und wenn ihr das Vapen verbietet, wird sie es erst recht tun und es einfach heimlich machen. Daher würde ich empfehlen, das offene Gespräch mit ihr zu suchen. Kommunikation ist das A und O! Es ist wichtig, dass deine Schwester sich gehört und verstanden fühlt, ihre Gefühle sind valide. Versucht, euch in sie hineinzuversetzen und das Gespräch nicht zu einer Belehrung, oder Diskussion, ausarten zu lassen. Warum möchte sie unbedingt vapen? Fühlt sie sich von ihren Freunden unter Druck gesetzt? Was erhofft sie sich davon, wenn sie jetzt auch vaped? Was ist der Reiz daran für sie? Ausgehend davon, kann man zusammen andere Lösungen erarbeiten, die ganz ohne gesundheitliche Risiken befriedigend sind.

Wichtig ist, sie nicht von oben herab zu behandeln (z.B. „du hast auf mich zu hören, denn ich bin deine Mutter und weil ich das so sage“), sondern wiederum eure Seite und eure Sorgen zu kommunizieren. Versucht ihr zu zeigen, dass in der ganzen Debatte ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen an erster Stelle steht (z.B. „ich schreibe dir Dinge vor, weil ich mich um dich sorge“). Verständnis beruht auf Gegenseitigkeit, daher sollte auch deine Schwester versuchen, euch zu verstehen.

Optional kann man auch Kontakt zu ehemaligen Vapern suchen und welche Auswirkungen das auf sie hatte. Auf YouTube gibt es auch Videos dazu. Hier geht es nicht um gezieltes Angst machen, sondern um Aufklärung und ihr mal die Realität vor Augen zu führen. Vor allem junge Menschen sehen die Gefahr nicht, da man auf dem ersten Moment nur lustigen Dampf und leckere Geschmacksrichtungen sieht. Seid ehrlich zueinander, seid offen, seid verletzlich.

Darf man auch fragen, warum genau du die Elternrolle für deine Schwester übernimmst? Das ist keine Bürde, der du dir annehmen musst! Ich finde es problematisch, dass deine Mutter die Verantwortung teils auf dich abwälzt und du die Aufgabe mit übernehmen sollst, sie beim vapen zu beaufsichtigen. Du bist die Schwester, nicht die Mutter, auch wenn deine Schwester dir natürlich wichtig ist. Es sollte nicht deine Aufgabe sein, dir Gedanken um ihre erzieherischen Maßnahmen zu machen, geschweige denn sie umzusetzen! Wie alt bist du, wenn man fragen darf? Du hast ein eigenes Leben und eine eigene Kindheit, du bist ein eigener Mensch, niemand sollte in jungem Alter solch eine elterliche Verantwortung tragen müssen.

Der Begriff Jugendamt schreckt viele oft ab, doch keine Sorge, es passiert nichts was du nicht möchtest. Es ist völlig okay, auch mal Hilfe von Professionellen anzunehmen wenn man selbst nicht weiter weiß. Das Jugendamt hat viele ausgebildete Fachkräfte, vielleicht hilft es, mal mit einem Erwachsenen zu sprechen? Es gibt z.B. auch die Option, gemeinsame Familiengespräche zusammen mit einem Mitarbeiter zu führen, denn auch deine Mutter scheint mit der ganzen Situation und mit der Erziehung deiner Schwester überfordert zu sein. Die Kontaktdaten zum Jugendamt findest du entweder, wenn du deine Stadt + Jugendamt online suchst, oder auf der Website deines zuständigen Landratsamts. An vielen Schulen gibt es außerdem Vertrauenslehrer und Schulpsychologen. Du musst diese Bürde nicht allein tragen! Ich hoffe ich konnte dir irgendwie weiterhelfen und wünsche dir und deiner Schwester alles gute!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

ich hab selber gevaped mit 14 hab aber aufgehört es ist jetzt nicht schädlich wenn man es 2 3 mal macht und dann wieder aufhört aber man wird sehr schnell süchtig und ich würde es nicht empfehlen weil wenn sie süchtig wird findet sie sicher andere wege vape zu bekommen

Ganz einfach, nein sagen und fertig.