Mehratomige Ionen Ladungen?
Hallo Zusammen
Bin gerade etwas verwirrt. Eigentlich sind ja Metalle immer Kationen und Nichtmetalle die Anionen. Wenn man jetzt z.B: [PO4]3- nimmt, warum ist dann dort Phosphor positiv geladen obwohl es ein Nichtmetall ist?
LG Asigon
2 Antworten
Das "eigentlich" ist eigentlich nur eine Vereinfachung für die Anfänge der Chemie.
Im Anfängerunterricht gibt es auch nur Ionen.
Später kommen auch Moleküle und "Molekülionen" dran, also Ionen, die aus mehreren Atomen bestehen, die mit Elektronenpaarbindungen verbunden sind.
Ein solches Molekülion ist das Phosphat.
Um in solchen Atomverbünden die Übersicht zu behalten, verwendet man den Begriff der Oxidationszahl. Die ist definiert als die Ladung eines Atoms, die es hätte, wenn der Stoff aus Ionen aufgebaut wäre.
Bei Phosphat wären das ein fünffach positives Phosphor-Ion und 4 je zweifach negative Oxid-Ionen. + 5 - 2 - 2 - 2 - 2 = - -3.
Das ist natürlich rein formal, in Wirklichkeit ist das P-Atom kaum positiv geladen. Aber ohne diese Oxidationszahlen ist es auch einem Chemiker (fast) unmöglich, die Übersicht zu behalten, v.a. bei Redoxreaktionen.
Es ist ein bisschen so, als wenn man rausfindet, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. Alles wird viel komplizierter als vorher.
So ist Schwefel nicht immer zweiwertig, sondern tritt in allen OZ von -2 bis +6 auf, Kohlenstoff von -4 bis +4, Chlor von -1 bis +7, usw. Phosphor ist da eher einfach, in der Natur tritt es fast ausschließlich in der OZ +5 auf.
Übrigens, den Osterhasen gibt es auch nicht, meint, dass auch Nichtmetalle Kation bilden und Metalle Molekülverbindungen und Molekül-Anionen.
Das Phosphor-Atom hat im Phosphat-Ion hat keine Ladung, die sitzt auf den gebundenen Sauerstoff-Atomen.
aber - Anionen sind negativ (genauso wie Nichtmetall-Ionen wie Chlroid)... insofern ist deine Frage etwas verwirrend.
Nebenbei - du gehst in Klasse 8-10, oder? Dann musst du leider die mehratomigen Anionen auswendig lernen, alles andere kommt in der Oberstufe oder an der Uni."
Viel Erfolg