Medikament falscher Hersteller?
Am Donnerstag habe ich bei meinem alten Hausarzt ein Rezept angefordert, da mein neuer Hausarzt im Urlaub ist. Das Rezept wurde an die Apotheke übermittelt und die hat mir die Medikamente geliefert.#
Nun reisse ich so im Gedanken die Packung auf und stelle fest das es der falsche Hersteller ist. Das ist gerade bei dem Medikament L-Thyroxin nicht so gut, da man doch immer das Medikament vom selben Hersteller nehmen soll.
Ich denke mal nicht, dass mir die Apotheke dies ohne neues Rezept umtauscht oder?
Was mache ich wenn mein alter Hausarzt kein neues Rezept mit dem richtigen Hersteller ausstellt?
Wenn ich bei meinem neuen Hausarzt nochmal das gleiche Rezept raushole könnte es dann Probleme mit der Krankenkasse geben?
Eventuell ist ja eine Apothekerin oder Arzthelfin hier. Ansonsten freue ich mich über jede Art von Tipps, damit ich doch noch an das Medikament mit dem gewohnten Hersteller komme.
8 Antworten
Das ist doch egal welcher Hersteller. Es ist das Hormon Triiodthyronin für die Funktion der Schilddrüsen. Wenn die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe die selber ist, und das wird die sein.
Wovon hängt es ab welchen Hersteller die Ärzte auf das Rezept schreiben? Denn ich hatte auch bei meinem alten Hausarzt immer das L-Thyroxin von Henning und nun hat er wohl das von Hexal aufgeschrieben.
Wahrscheinlich hängt das davon ab, von welchem Medikamentenvertreter sie besucht werden ...
Aber der Hausarzt wird immer den gleichen Hersteller verschreiben, weil er bei diesem Medikament weiß, wie wichtig das ist. Ein Vertretungsarzt kann das natürlich nicht wissen. Wenn so etwas wieder vorkommt, weißt du Bescheid, dass du den Doc darauf hinweisen musst, welchen Hersteller du regelmäßig "nimmst".
Stimmt so nicht unbedingt. Die Zusammensetzung, auch der Füllstoffe, ist entscheidend für die Wirkung und Verträglichkeit.
Es ist generell ein Irrglauben, das Ersatzpräparate "glech sind" mit dem Originalpräparat. z.B. wer VOLTAREN gut verträgt und die volle Wirkung entfaltet, bedeutet nicht das Diclofenac bei organisch sehr sensiblen Patienten die gleiche Wirkung eintritt. Die Füllstoffe spielen mitunter eine größere Rolle, als allgemein angenommen wird. (Eigene Erfahrung)
Bitte trotzdem freundlich bleiben.
Wenn die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe die selber ist, und das wird die sein.
Wie willst du das im Detail überprüfrn?
Das Diclofenac in Voltaren enthalten ist weiß ich selbstredent. Aber Diclofenac von Rathiofarm hat andere Füllstoff-Zusammensetzung. Davon rede ich.
(Meine Berrufserfahrung)
Für Levothyroxin liegt ein Austauschverbot vor. Die Apotheke beliefert bei diesem Wirkstoff das exakte Präparat, welches verordnet wird.
(Also hier: keine Rabattarzneimittel-bedingten Austausche auf Anordnung der Krankenkassen, nach Preisklassen o.ä.)
Das gewohnte Präparat in korrekter Weise durch die Arztpraxis rezeptiert zu erhalten ist also der Knackpunkt.
Die Apotheke darf das Arzneimittel nicht umtauschen (1. Austauschverbot; 2. Arzneimittel, die die Apotheke einmal verlassen haben, dürfen nicht mehr in Verkehr gebracht werden); ein neues Rezept ist notwendig (den Hersteller auf dem Rezept noch in der Arztpraxis überprüfen).
Das mit dem Austauschverbot wusste ich gar nicht. Das hilft mir sehr. Ich werde das als Argument bei der Apotheke anbringen, weil das hätte denen doch auch auffallen müssen, das es auf einmal ein anderer Hersteller ist. Ich bin doch da im Computer gespeichert.
Und beim Arzt habe ich immer das von Henning bekommen. Ich weiß nicht was diesmal schiefgelaufen ist.
Ich weiß nicht was diesmal schiefgelaufen ist
- Das naheliegendste ist, dass ein anderer Hersteller vom Arzt aufgeschrieben wurde. Und dann muss die Apotheke dieses andere auch beliefern.
Austauschverbot bezieht sich darauf, wie die Apotheke mit dem Rezept umgehen muss; sie darf von der aktuellen Verordnung nicht abweichen (höchstens in der Menge, also 50 Stück statt 100, wenn 100er nicht lieferbar). Der Arzt darf theoretisch jedes mal einen anderen Hersteller aufschreiben (was er bewusst nicht machen wird); die Apotheke müsste dann auch jedes mal einen anderen Hersteller abgeben, wenn immer ein anderer Hersteller auf dem Rezept stünde.
Übrigens - ganz allgemein: besonders häufig werden Generika verordnet, die im Alphabet weit oben stehen (1A Pharma, AL, Betapharm...). Das liegt nicht etwa daran, dass der Arzt einen dieser Hertseller für besonders geeignet hält (in Relation zu anderen Generika desselben Wirkstoffs), sondern einfach daran, dass es die ersten Präparate sind, die von der Sofware angezeigt werden.
Enthält ein Arzneimittel einen Wirkstoff, der mit entsprechender Darreichungsform in der Substitutionsausschlussliste zu finden ist, dann darf die Apotheke dieses Medikament nicht durch ein wirkstoffgleiches Präparat ersetzen.
Richtig, das bringt meine Aussage auf den Punkt.
Ist das auf dem Rezept verordnete Arzneimittel in der entsprechenden Darreichungsform in der Substitutionsausschlussliste gelistet, darf die Apotheke es nicht gegen einen anderen Hersteller eintauschen als verordnet.
Aber das Rezept stellt der Arzt aus, nicht die Apotheke. Schreibt der Arzt nun Hexal auf, kann die Apotheke nicht Heumann liefern, auch wenn der Patient sonst immer Heumann bekommt. Das Substitutionsverbot greift bei entsprechenden Wirkstoffen in dem Moment, wo es um die Belieferung eines Rezeptes geht. Dabei zählt nur, was in diesem Moment auf dem Rezept steht - nicht das, was auf älteren Rezepten gestanden hat.
Das ist mir bei dem gleichen Medikament auch mal passiert - und in der Apotheke bekam ich die Auskunft, dass der Arzt dann tatsächlich auch den Hersteller mit aufschreiben muss. Sonst ist die Apotheke verpflichtet, das gleiche Medikament vom preisgünstigsten Hersteller auszugeben.
Ein Telefonanruf beim Arzt brachte dann das "richtige" Medikament.
Nun war ich damals aber direkt in der Apotheke und mein Arzt telefonisch zu erreichen. Probier auf jeden Fall, bei der Apotheke zu "reklamieren", denn auch die Apotheker wissen um die Problematik genau bei diesem Medikament und sollten darauf eigentlich Rücksicht nehmen.
Da hast du evtl. ein 'aut idem'-Produkt bekommen. Ich glaube, Apotheken sind dazu angehalten, jeweils das günstigste Medikament zu verkaufen, solange die Wirkstoffe die gleichen sind. Will der verschreibende Arzt das vermeiden, muss er auf dem Rezept ankreuzen, dass 'aut idem' hier nicht stattfinden soll!
Das Problem an der Sache sind die momentan seit längerem bestehenden Lieferengpässe bei vielen Arzneimittel. Momentan gibt es enorm Probleme bei vielen L Thyroxin Herstellern. Das ist der Grund für die andere Firma.
Nein, bei diesem Medikament kommt es tatsächlich auch auf den Hersteller an - das wissen auch die Apotheken.