LRS ohne Leseschwäche?
Ich habe LRS und das schon von Grundschul Alter an.
Jedoch ist bei mir das seltsame das ich ziemlich schnell zügig mit guten Verständnis Lesen kann. Ich hatte früher zwar Probleme mit dem vorlesen hab das aber (außer mit Fremdwörtern) auch nicht mehr wirklich.
Meine Rechtschreibung ist jedoch immernoch miserabel.
Kann man LRS dennoch habe obwohl man gut Lesen kann?
5 Antworten
Ja, man kann durchaus gute Textverständniskompetenzen haben, aber eine miserable Rechtschreibung. Das ist gar nicht so ungewöhnlich, das habe ich bei vielen meiner Schüler mit diesem Problem schon gesehen. Bei machen ist es auch so, dass sie das Problem im Deutschen haben, aber in der Fremdsprache fast gar nicht.
Ja, aber es gibt auch welche, die bekommen bei mir Englisch viel besser hin als Deutsch. Gib nicht auf - Rechtschreibung ist nicht alles im Deutschunterricht.
Das nicht aber Texte Interpretation schon. Ich denke zu Logisch um in ein Text etwas hinein zu interpretieren
Die ganze LRS ist eine Erfindung der Schule. Sie zwingt Generationen Sechsjähriger nach bestimmten Methoden Lesen und Schreiben zu lernen; und vor allem im gleichen Alter. Wenn Kinder mit der vorgegebenen Methoden und dem Zeitpunkt nicht zurecht kommen, unterstellt man ihnen eine Schwäche. Dabei sind die Methoden die Ursache dafür. Man müsste auf die biologische Entwicklungsstufe des Gehirns schauen und nicht auf das Alter.
Es gibt ein Buch von Joseph Kennedy mit dem Titel "Nie wieder HORRORDIKTATE". Darin beschreibt er unter anderem folgenden Sachverhalt:
Um Lesen und Schreiben zu lernen bedarf es einer bestimmten biologische Entwicklungsstufe des Gehirns. So wenig, wie alle Kinder im gleichen Alter Laufen lernen, lernen sie alle im gleichen Alter Lesen und Schreiben.
Wenn man mit dem Lesen- und Schreibenlernen beginnt, bevor das entsprechende Hirnareal entwickelt ist, bekommen die Betroffenen Schwierigkeiten. Jedes Kind muss selbst entscheiden, wann es das Lesen und Schreiben lernen will.
Gruß Matti
Das ist ziemlich interessant würde aber auch erklären warum mir Lesen inzwischen sehr einfach fällt
Sorry Matti, aber dass kann ich hier leider so nicht stehen lassen.
Lesen und schreiben sind Kulturtechniken, die wir genauso erlernen müssen wie z.B. Radfahren. Wir nutzen dazu Freiräume unseres eigentlich sehr leistungsfähigen Gehirns. Leider ist unser Sehsystem in keinster Weise für das Lesen optimiert. Wir müssen einfach mit den zurecht kommen, was uns Mutter Natur gegeben hat. Es gibt in der Tat Fähigkeiten, die auch vom Alter bzw. der Entwicklung abhängen, z.B. die Fähigkeit, das Aufmerksamkeitsfeld auszudehnen oder wie viele Objekte man auf einmal detektieren kann. Beides für die Leserei sehr wichtig.
ABER:
Der Trick ist, dass mann die aktuellen Fähigkeiten nicht überfordert, also z.B. versucht, das Wort "schon" auf einmal zu lesen (ist ja eine Silbe), die maximale Zahl der erkennbaren Objekte (lies hier: Buchstaben) ist aber leider nur vier. Dann wird das "n" in schon übersehen, es wird "scho" draus. Lösung: "sch-on" lesen, und es funktioniert.
Man kann jetzt auf die verschiedenen Leselernmethoden schimpfen, soviel man will. Tatsache ist, dass man ohne Lesen & Schreiben in unserer Kultur einfach auf keinen grünen Zeig kommen kann.
Details kann man nachlesen z.B. in "R.Werth: Legasthenie und andere Lesestörungen", Beck Verlag
Ich habe jetzt zwar nicht verstanden, was genau Du so nicht stehen lassen kannst und an welcher Stelle Du mir widersprichst, aber gut.
Tatsache ist, dass man ohne Lesen & Schreiben in unserer Kultur einfach auf keinen grünen Zeig kommen kann.
Das bestreite ich ja auch gar nicht. Und weil das so ist, werden auch alle Lesen und Schreiben lernen, ohne dass man sie im sechsten Lebensjahr dazu zwingt. Es ist wichtig. Und alles, was wichtig ist, lernen wir auf ganz natürliche Weise. Die Zeitspanne des Lesen- und Schreibenlernens liegt grob zwischen dem 4. und 12. Lebensjahr
Das kannst Du Dir überall dort anschauen, wo Lesen und Schreiben nicht unterrichtet wird: Bei Freilernern, in demokratischen Schulen und überall da, wo informelles Lernen stattfindet (das ist das Gegenteil vom formalen Lernen, welches in der Schule praktiziert wird).
Hallo
Das nennt man eine isolierte Schreibstörung, das ist gar nicht so selten.
Da du ja nicht mehr in Grundschulalter bist, kann ich dir z.B. das hier empfehlen, damit werden die Rechtschreibregeln von Grund auf neu aufgebaut:
Gruß
man kann die Bestandteile sozusagen einzeln haben. Früher wurde das immer als LRS zusammen gefasst inzwischen differenziert man da aber
Okey danke. Es fühlt sich für mich halt auch falsch an zu sagen ich hätte LRS wenn ich eigentlich nur eine Rechtschreibschwäche habe.
Das ich früher nicht vorlesen konnte war anderen Faktoren geschuldet
Wer hat es diagnostiziert?
An sich klingt es nicht nach einer LRS.
Theoretisch wäre in so einen Fall die Diagnose "isolierte Rechtschreibstörung" angemessen.
2 Mal Grundschule dann auf der Weiterführenden Schule. Und ich war in Logopädie bei den das auch nochmal bestätigt wurde.
Das ist auch der Punkt. Ich konnte es früher nicht so gut aber ich bin eigentlich eine wirklich gute Leserin und hab auch mit vorlesen nicht mehr die größten Probleme
Lehrer diagnostizieren so etwas in der Regel nicht.
Bei Logopäden bin ich mir nicht sicher.
Das ist so ein Test den Man in der ganzen Klasse macht und Logopäden machen das weil sie auf diese Informationen auch angewiesen sind.
Hmm dann ist das Ergebnis jedenfalls keine eindeutige LRS Diagnose. Die Diagnostik ist aufwendiger.
Ich denke auch das eine LRS mit der Zeut verschwinden kann.
Meine Rechtschreibung ist zwar immernoch eine Katastrophe aber Lesen kann ich besser als die meisten anderen in meinem Alter
Wie steht der Kommentar jetzt zu dem, was ich geschrieben habe?
Aber ja grundsätzlich hast du Recht. Eine LRS kann verschwinden. Meistens mit viel Therapie usw. Wenn ich heute jemandem von der Diagnose erzähle, wird mir das kaum geglaubt.
Glaub mir Fremndsprache ist für mich mein Todesurteil haha.