Lösungsmöglichkeiten Thema Tempolimit?
Wie könnte man den Konflikt lösen sodass beide Seiten zufrieden wären?
7 Antworten
Das wird schwierig, eher unmöglich.
Befürworter wollen nämlich aus Prinzip ein Tempolimit, weil es Symbolcharakter hat. Nicht, weil es von allen möglichen Maßnahmen am meisten für die Umwelt bringt.
Das hängt wohl auch mit dem alten ADAC Slogan "Freie Fahrt für freie Bürger" zusammen, der in den 1970 Jahren genau in diesem Zusammenhang entstanden ist. (Damals auch zusätzlich Sonntagsfahrverbote, wegen der Ölkrise)
Schnelles Autofahren darf also aus ideologischen Gründen nach Ansicht der vehementen Befürworter auf keinen Fall mit "Freiheit" in Verbindung gebracht werden.
Die werden sich deshalb auch mit nichts anderem zufrieden geben und so lange penetrant nerven, bis sie das erreicht haben.
Da können noch so viele andere Maßnahmen ergriffen werden, Hauptsache ein Tempolimit kommt auch noch dazu.
Zudem wäre auch ein praktischer Kompromiss wenig zielführend.
130 km/h oder gar 100 km/h ist den Gegnern viel zu langsam, 160 oder 180 km/h würde dann aber umgekehrt endgültig nichts mehr bringen und wäre den Gegnern sicher auch zu schnell.
Und ein Tempolimit nur für bestimmte Fahrzeuge, z.B. verbrauchsabhängig oder abhängig von der Schadstoffklasse wäre nicht kontrollierbar, also praxisfremd.
Eine Möglichkeit der Zukunft, technisch sicher schon jetzt problemlos möglich, wenn auch mit "totaler Überwachung" verbunden, wäre eine GPS gesteuerte Abrechnung von Autofahrten, je nach Strecke:
- Kurzstreckenfahrten sind teurer als lange Strecken
- Fahrten in Städten sind teurer als auf dem Land
- schnelles Fahren ist teurer, als langsames Fahren.
Damit würden unnötige Fahrten und schnelles Fahren zumindest reduziert.
Gibts nicht. Befürworter wollen ohne Grund und aus Prinzip, ohne Widerreden ein Tempolimit.
Auf der anderen Seite siehts allerdings nicht anders aus, nur eben gegenteilig.
Für eine Zeit fand ich mal die Idee eines variablen Tempolimits nicht schlecht. Nach genauer Überlegung wäre das allerdings auch nur der erste Schritt in ein generelles Tempolimit.
Vielleicht, dass man das Tempolimit bei 150 km/h festlegen könnte. Dies wäre immer noch 20 oder 30 km/h schneller als in (fast) allen anderen europäischen Ländern und doch wäre die Mehrheit der Autofahrer versorgt.
Wenn man bedenkt, dass nur ein kleiner Teil aller Autofahrer schneller als 130 km/h fährt (so Harald Lesch, keine Ahnung, ob er richtig liegt), wäre doch das ein guter Kompromiss, oder?
Ich persönlich habe mich nicht wirklich mit dem Thema und den Argumenten befasst (ich habe nur Harald Leschs und BreakingLabs Videos geschaut) aber so wie ich das sehe, haben beide Seiten ein paar gute Argumente.
Liebe Grüsse
in Deutschland ist das Fahren sehr sicher im Vergleich zu anderen Ländern. Klar gibt es da auch noch viel bessere Länder, bei denen die Todesrate auf Autobahnen etc geringer ist aber gut besser geht immer. Ich sehe da keine Relevanz und daher auch keinen Konflikt.
https://de.statista.com/infografik/16765/todesrate-auf-europaeischen-autobahnen-je-1000-km-autobahn/
Du wirst den Konflikt nicht so lösen, das beide Seiten zufrieden sind. Für manch einen ist das Thema ein wichtiges Symbol, das entweder dringend gestürzt werden muss oder auf jeden Fall erhalten bleiben muss. Diese Positionen stehen sich diametral gegenüber.