Liebesgedicht - 4 Strophen - 4 Verse - kreuzreim

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Liebesgedicht - 4 Strophen zu je 4 Versen mit Kreuzreim? Na, wenn's weiter nichts ist:

R.M. Rilke: SEHNSUCHTSGEDANKEN vi:

  • Ich weiß, daß es erst stille werde,
  • das Sehnen, das mein Herz bedrängt,
  • wenn allbarmherzig einst die Erde
  • mit kühlen Armen mich umfängt.

    • Ganz stille glaubst du? Wirklich stille?
    • Verstummt, verhallt für alle Zeit? -
    • Auch wenn der Lenz die Blütenfülle
    • auf deines Grabes Hügel streut?
  • Auch wenn dann wohl ein Taubenpärchen
  • im Laub die ersten Küsse tauscht,
  • auch wenn der Lenzhauch seine Märchen
  • erzählt, die du so gern erlauscht,

    • wenn er in seiner alten Weise
    • leicht lispelnd durch die Zweige streicht? - -
    • Vielleicht, daß ein Erinnern leise
    • bis in mein Grab dann dringt - vielleicht..

Zweifel an der Sonne Klarheit und an der Sterne Licht,

zweifel, ob lügen kann die Wahrheit,

nur an meiner Liebe zweifel nicht!

(William Shakespeare)

Goethe hat auch diverse Liebesgedichte. Einfach mal googlen.

Liebst du die Klugheit,so Liebe nicht mich, denn es gibt tausende die klüger sind als ich. Liebst du den Reichtum,so Liebe nicht mich, denn es gibt tausende die reicher sind als ich. Liebst du die Schönheit,so Liebe nicht mich, denn es gibt tausende die schöner sind als ich. Liebst du die Liebe,so Liebe nur mich, denn es gibt keine/keinen die/der dich so Liebt wie ich.

Hoffe es gefällt.Lg

Ein Produkt des 19-jährigen Goethe:

Die schöne Nacht

  • Gern verlass ich diese Hütte,
  • Meiner Liebsten Aufenthalt,
  • Wandle mit verhülltem Tritte
  • Durch den ausgestorb'nen Wald.

    • Luna bricht die Nacht der Eichen,
    • Zephyrs melden ihren Lauf,
    • Und die Birken streu'n mit Neigen
    • Ihr den süß´ten Weihrauch auf.
  • Schauer, der das Herze fühlen,
  • Der die Seele schmelzen macht,
  • Flüstert durchs Gebüsch im Kühlen.
  • Welche schöne, süße Nacht!

    • Freude! Wollust! kaum zu fassen!
    • Und doch wollt ich, Himmel, dir
    • Tausend solcher Nächte lassen,
    • Gäb mein Mädchen eine mir.

Dass der junge Frankfurter Student 1768 in Leipzig Eichen mit neigen reimen konnte, liegt daran, dass es noch keine einheitliche deutsche Aussprache-Regelung gab. Die hat für die von Bühne zu Bühne engagierten Schauspieler erst 1898 (!) ein Theodor Siebs als "Dt. Bühnenaussprache" verfasst. Später wurde die Bühnenaussprache zur deutschen "Hochlautung." - Hübsch ist der Untertitel einer späteren Auflage:

"Nach den Beratungen zur ausgleichenden Regelung der deutschen Bühnenaussprache, die 1898 in Berlin unter Mitwirkung der Herren Graf von Hochberg, Freiherr von Ledebur, Dr. Tempeltey , Prof. Dr. Sievers, Prof. Dr. Luick, Prof. Dr. Siebs... [u.a.] und nach den ergänzenden Verhandlungen, die 1908 und 1922 in Berlin mit dem Deutschen Bühnenverein und der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger stattgefunden haben. Auf Veranlassung des Deutschen Bühnenvereins und der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger."