Lehrplan 21 für die Primarschule der Schweiz (= Klasse 1-6): Welchen Sinn macht es, darin 2304 Kompetenzstufen zu unterscheiden?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Was halten deutsche (oder auch österreichische) Lehrer von sog. "kompetenz-orientiertem" Schulunterricht?

Ich halte gar nichts davon. Definierte Lernziele, die man auch überprüfen kann, waren mir da lieber. Leider ist "Kompetenz" als Modewort immer weiter verbreitet (man beachte sogenannte "Kompetenzzentren", die sich wohl diesen Namen geben müssen, da ihre Kompetenz vielleicht sonst nicht so leicht erkennbar wird). Da wollten sich wohl die "Erzeuger" von Richtlinien auch gern am Puls der Zeit zeigen.

Finde ich ehrlich gesagt durchaus sinnvoll. Die Gegenargumentation im Artikel finde ich ziemlich schwach. Weil sie läuft auf: "schaut wieviel unsere Kinder lernen müssen. Sie müssen sich mit 12 schon wie Erwachsene verhalten."

Es wird aber nicht bedacht was die schüler stattdessen in der Schule lernen würden.

Als rahemnwerk und Zielsetzung. Finde ich das ganze durchaus. Gut. Die Beispiele die im Artikel gegeben werden sind au meiner warte Dinge die jeder Mensch lernen sollte.

Das Gegenargument das die erwachsenen das selbst nicht können ist schwach. Weil es ja darum geht es besser zu machen.

Die Frage ist natürlich wie hoch der Erwartungsdruck ist das die Kids das am Ende alles können müssen oder eben nicht. Aber das ist ne andere Baustelle wie ich finde. Die anahme das mit 12 alle Kids alles drauf haben müssen ist natürlich unsinnig. Und wenn das so umgesetzt werden würde wäre das kritiowürdig.

Aber damit beschäftigt sich der Artikel nicht.

Mit dem was ich bisher drüber weiss würde ich es befüworten. Idealerweise aber als Gesamtkonzept für die ganze Schullaufbahn von 10 Jahren.

grtgrt 
Fragesteller
 16.10.2023, 11:07

Meiner Ansicht nach führt heute angestrebte Lehrmethodik die Volksschulen in den Abgrund.

Klassischer Frontalunterricht wäre wirkungsvoller, denn das heute angestrebte "selbstorganisierte Lernen" überfordert den Großteil aller Schüler und macht die Volksschulen infolge ständigen hohen Geräuschpegels und zu wenig Disziplin zunehmend ineffektiver werdenden Lernumgebungen.

Selbstorganisiertes Lernen in der Primarschule ist mit Sicherheit fataler Irrweg

Die erfahrende Primarschullehrerin Staehelin stellt fest: «Ich unterrichte eine Klasse, das ist mein Auftrag, und das schätze ich.

ABER: Die Tendenz, das will ich nicht verneinen, geht in Richtung kleinere Gruppen, überall verteilt. Die [damit einhergehende] zunehmende Individualisierung finde ich gar nicht gut. Die Gesellschaft wird pädagogisiert, aber an der Schule verschwindet das Pädagogische.

[Bildungspolitisch gewollt ist jetzt:] Das Kind soll selbst entscheiden, selbst aussuchen, selbst organisieren, selbstständig lernen, die Lehrperson höchstens noch als Coach und Beobachterin wirken.»

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