Lebensmittelechtes pla?

1 Antwort

Von Experte Minihawk bestätigt

Dein Drucker wird nicht lebensmittelecht sein, daher ist es relativ egal, welches Filament du verwendest - die Drucke werden nie wirklich lebensmittelecht sein.

  • Das Filament kommt mit vielen verschiedenen Materialien im Drucker in Berührung: Mindestens die Führung in den Extruder, das Extruder-Zahnrad und die Düse. Hierbei können Abriebe diverser, nicht lebensmittelechter Materialien (Kunststoff, Metall, Schmierfett) in den Kunststoff gelangen. Auch Rückstände vorheriger Kunststoffe in der Düse können für Verunreinigungen sorgen.
  • Generell sind 3D-Drucke schwer zu reinigen - in den Rillen, die durch die Schichten entstehen, können sich Dreck und Bakterien festsetzen, die man nicht so einfach wieder rausbekommt, und da 3D-Drucke oft innen hohl sind, können Bakterien und Dreck sogar in den 3D-Druck hineingelangen.
  • Da PLA nicht hitzebeständig ist, kannst du es auch nicht heiß waschen oder in die Spülmaschine tun

Generell würde ich davon abraten, 3D-Drucke mit feuchten/flüssigen Lebensmitteln in Berührung zu bringen.

Wenn der 3D-Druck nur kurzzeitig mit Lebensmitteln in Berührung kommt (z.B. Keksausstecher), sollte das noch keine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Ich würde aber auch hier aufgrund der Probleme mit der Reinigung den 3D-Druck anschließend entsorgen.

Willst du den 3D-Druck mehrfach verwenden, würde ich Polycarbonat empfehlen, am besten durchsichtiges ohne Farbpigmente. Das ist an sich in der Regel Lebensmittelecht und du kannst es bei 100°C abkochen, um es zu desinfizieren. Zudem kannst du durch die Transparenz hier vermutlich gut erkennen, on es verunreinigt ist.

Der Punkt mit den Fremdstoffen, die durch den Drucker eingebracht werden können, steht auch hier. Wie gefährlich das wirklich ist, ist meines Wissens nach nicht endgültig geklärt.

Meine persönliche Meinung (Achtung, kein Fakt und nicht wissenschaftlich untermauert!):

Wenn du sicher stellst, dass dein Drucker sauber ist und du eine frische Edelstahl-Düse verwendest (die nicht für andere Materialien verwendet wurde!), halte ich die Wahrscheinlichkeit einer Verunreinigung durch den Drucker für gering. Dennoch würde ich ungern Lebensmittel z.B. langfristig in 3D-gedruckten Behältern lagern. Wie gesagt Keksausstecher o.ä. sind kein Problem - aus PLA aber eher als Einweg zu betrachten, wenn du sie mehrfach verwenden willst, dann lieber Polycarbonat und nach der Verwendung abkochen.

Ob dein Drucker Polycarbonat verarbeiten kann, kann ich dir natürlich nicht sagen.

Polymaker gibt an, dass ihr Polycarbonat auch mit offenen Druckern verarbeitet werden kann, aber nur für kleinere Bauteile. Ein beheiztes Druckbett und 270°C Düsentemperatur sind aber natürlich Pflicht.

Wenn dein Drucker das nicht packt, würde ich als nächstes eher PETG empfehlen. Auch hier wieder die transparente Variante ohne Farbstoffe. Hierbei handelt es sich um das PET, das man aus Trinkflaschen kennt, mit Glykol modifiziert (daher eben PET-G). Das hält in der Regel bis zu 80°C aus und sollte daher bei 60-70°C in der Spülmaschine durchhalten.

PETG lässt sich eigentlich auf jedem FDM 3D-Drucker verarbeiten.

PETG von FormFutura:

https://formfutura.com/product/easyfil-epetg/

PC von Polymaker:

https://us.polymaker.com/products/polylite-pc?variant=39574343516217

Gibt's in der Regel beide bei gängigen Shops wie 3Djake oder Amazon.